DFJW / OFAJ im 45. Jahr

VON Dr. Wolf SiegertZUM Montag Letzte Bearbeitung: 22. Juni 2015 um 21 Uhr 04 Minuten

 

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

In diesem Jahr treffen sich auf Einladung des Deutsch-Französischen Jugendwerks, DFJW, in Berlin
 300 engagierte Akteure im deutsch-französischen Austausch [1]
 mögliche neue Partner
 deutsche und französische Jugendliche
um sich "der zentralen Frage der Erreichbarkeit der Jugend zu widmen".

Die Leitfragen der Veranstalter lauten: [2]

 Wie kann man Jugendliche für den deutsch-französischen Austausch begeistern?
 Sind die
In­strumente des Jugendaustauschs noch die richtigen? Muss man Zielgruppen neu definieren und neue Kommunikationswege beschreiten?
 Gibt es neue Kooperationspartner in Deutsch­land und Frankreich, mit denen ver­stärkt zusammengearbeitet werden sollte?

Das Programm des Tages gliedert sich in drei Teile:

 die offizielle Eröffnung im ewerk

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved


 die Arbeit in den Workshops* [3]

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

 den festlicher Empfang "mit Kulturprogramm" im ewerk [4]

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Auch wir werden dabei sein, an dem Workshop Nr. 1 "Neue Medien / Technologien" teilnehmen und uns den folgenden Fragen stellen:

 Neue Medien - neue Mobilität in der deutsch-französischen Zusammenarbeit?
 Wie können die
neuen Medien vorhandene Formen des Austausches unterstützen bzw. ganz neue Formen des
Austauschs schaffen, um das Nachbarland, seine Menschen, ihre Kultur und Sprache besser
kennen zu lernen?
 Können die neuen Medien helfen, neue Zielgruppen - beispielsweise
nichtorganisierte Jugendliche oder bildungsferne Jugendliche - zu erschließen?
 Kann mit
Unterstützung neuer Medien die deutsch-französische Kommunikation und Netzwerkbildung
intensiviert werden?
 [5]

Die eigenen Fragen werden dabei ebenso von strategischer wie auch ganz praktischer Natur sein: zum Beispiel:
 "Was kommt, wenn es mit der Digitalisierung vorbei sein wird?"
 Worin unterscheidet sich ein "interkultureller Dialog" im Netz von dem im "wirklichen Leben"?

Im Verlauf der Diskussion des Nachmittags stellt sich heraus, dass

 es hilfreich gewesen wäre, wenn diese Diskussion auf der DFJW/OFAJ-Webseite hätte vorbereitet werden können
 es von Vorteil gewesen wäre, wenn "jemand vom DFJW/OFAJ" an diesem Nachmittag mit dabei gewesen werden
 es wünschenswert gewesen wäre, wenn bekannt wäre, welche Nutzer sich zu welchen Zeiten dieser Website bedienen

 sich bereits eine Reihe von trans-nationalen Initiativen in beiden Ländern gebildet haben und bereits jetzt erfolgreich etabliert haben: diese werden von den TeilnehmerInnen vorgestellt und zeigen, dass viele schon sehr viel weiter fortgeschritten sind als das DFJW/OFAJ. Die genannten Beispiele lauten: etwinning,

Von den Teilnehmern werden auch die "klassischen" Möglichkeiten der Nutzung von Diensten wie ICQ oder MSN empfohlen, aber das gilt nur für jene, die schon Kontakte nach Frankreich haben. "Die neuen Medien sind schon da". Jetzt gilt es darum, solche Kontakte zu organisieren wie zum Beispiel auf Seiten wie tandem.

Bemängelt wird, dass die Themen alle immer so sehr "pädagogisch sinnvoll" sein müssen - warum könne man denn nicht "einfach mal" die DJFW-Seite mit der von Tokio-Hotel vernetzen?

Es kristalliert sich heraus, dass es wichtig ist, dass die Jugendlichen selber aufzeigen können, welche aktuellen Mittel sie schon aktuell selber nutzen. Auf der OFAJ-Seite ist es also nicht notwendig, eine Kopie von all den bestehenden Mitteln und Möglichkeiten anzufertigen, sondern vielmehr als Vermittler dieser Dienste zu agieren. Und dieses in einer mehrwertbildenden Qualität zu tun, die bei den bestehenden Diensten (noch) nicht angeboten werden können. Dabei sollen die Aufgaben der Vernetzung nicht dem Gebot der Klarheit und Wahrheit entgegenstehen.

Es wird auch deutlich, dass es die Aufgabe dieses Diskurses nicht nur sein kann, nach den 45 Jahren über eine Verbesserung der Website zu dieskutieren. Sondern die Herausforderung des Titels gilt es anzunehmen und mit einem hohen Partizipationsanteil in eine nachhaltige Disussion umzusetzen.

Es wäre gut, wenn man dieses Thema auch im Rahmen der weiteren Arbeit des DFJW/OFAJ vertiefen und dafür auch noch Mittel in Anspruch nehmen könnte, die noch vor Jahresende zur Verfügung sehen. In diesem Zusammenhang wäre es auch von Bedeutung, in diese Diskussion Fachleute mit einzubinden, die Erfahrung in diesem Metier haben und dazu beitragen könnten, dass diese Vorschläge sich zu einem produktiven Ganzen verdichten und technisch umsetzen lassen.

Es gibt, so ein weiterer Beitrag, im Verlauf dieser Debatte drei verschiedene Ansatzpunkte und Interessen:
 die der Lehrer, für die es nach wie vor wichtig ist, dass sich die SchülerInnen persönlich treffen.
Sie müssen lernen, sich der elektronischen Mittel zu bedienen. Mit diesen können sie ihre Vorhaben noch besser vorzubereiten, begleiten und evaluieren. Aber diese Mittel müssen erst dafür gesucht und gefunden, entwickelt, eingerichtet und erprobt werden
 die der Jugendlichen, für die der deutsch-französische Dialog heute nicht mehr im Mittelpunkt ihres Interesses steht.
Hier muss mehr als nur eine Anpassung an diese neuen Verhältnisse erfolgen. Um die neuen Zielgruppen anzusprechen, sollten auch Themen und Ziele ausserhalb ihrer eigenen Länder aufgerufen und avisiert werden. Man sollte den Jugendlichen zuhören und ihren Geschmack kennenlernen. Und nur von dort aus ist es möglich, ihren Horizont mit eigenen Beiträgen und Vorschlägen zu erweitern.
 Das OFAJ/DFJW selber steht in der Herausforderung, sein Programm neu aufzustellen.
Und dafür wird man sich gegenüber den unterschiedlichen Zielgruppen unterschiedlich aufzustellen müssen. Und in diesem Zusammenhang wird man nicht länger daran vorbei kommen, mit den Profis dieser neuen Kommunikationskulturen zusammenzuarbeiten. Mit diese neuen Techniken sollen dann auch neue Quellen in diesem Dialog angezapft werden.

Da es wichtig ist, zwischen dem Bericht über das Gesagte und der eigenen Meinung zu unterscheiden, hier zum Schluss noch eine kleine An-Sammlung von eigenen Vorschlägen :

 die so viel zitierte Zweisprachigkeit ist eine echte Herausforderung für den Aufbau einer neuen 2.0 - Version
 diese neue Seite wird dann Erfolg haben, wenn sie auch genutzt werden würde, auch neue Kontakte knüpfen zu können
 in jedem Falle sollten die Rechte bei allen Äusserungen der Beteiligten nicht zweckentfremdet werden
 Städtepartnerschaften können heute im Netz abgebildet werden - inclusive einer simultanen Übersetzung zwischen den beiden Sprachen (die sich später auch für weitere Sprachen öffnen sollte: das Englische, das Polnische)
 man muss sich diesen Aufgaben heute stellen, aber man muss auch wissen, dass sich so eine strategische Positionierung nicht von heute auf morgen wird umsetzen lassen. Das Ziel wäre erreicht, wenn die Planungen für das 50. Jubiläum auf eine solche partizipative Weise ermöglicht werden könnten.

Nachtrag vom 2. Oktober 2008:

Heute wird uns aus Paris elektronisch der Infobrief des Deutsch-Französischen Jugendwerks mit einem Schwerpunkt über die oben live kommentierte Veranstaltung übermittelt, von dem wir hier einen Auszug ins Netz stellen.

Infobrief des DFJW #26 Okt. 2008 S.1-16
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Dass einige der Fotos in dieser Publikation wieder auftauchen geht so in Ordnung. Dass in dieser Publikation immer noch kein Datum für die Veranstaltung in Frankreich genannt wird - ausser der Monat Dezember - weniger. Aber vielleicht kann man ja in Frankreich selbst so wichtige Termine wie diesen eher mit einer "heissen Nadel stricken" als in Deutschland. Bonne chance!

WS.

Anmerkungen

[1diese Zahl ist dem schriftlichen Anschreiben entnommen, auf der ensprechenden Website ist von "200" die Rede - wir werden sehen, wer am Montag da sein wird...

[2Im Zusammenhang mit diesem Datum und seinen Herausforderungen gibt es eigene Arbeitshypothesen:

 das DFJW ist ein "alter Hut": er schmückt jeden gut, der ihn trägt
 dieser Hut muss heute neu "in den Ring geworfen" werden
 denn das Ringen um die Zukunft geht in eine neue Runde
 die "Mühen der Ebene" werden nur belohnt werden - durch neue Anforderungen
 der Generationswechsel im DJFW wird auch an seinen eigenen Ansprüchen nicht halt machen.

Das grösste Missverständnis dieser Veranstaltung kann aus dem Wunsch erwachsen, sich der "zentralen Frage der Erreichbarkeit der Jugend zu widmen". So gestellt, verbirgt sich dahinter eigentlich schon eine heimliche "Bankrotterklärung" die da lautet: "Wir, die Gründergenaration und ihre Nachfolger finden für unsere Nachrichten kein Echo mehr. Wie können wir diese Kommunikation wieder neu etablieren?" - Das ist starker Tobak, gewiss, und der Autor steht an diesem Punkt gerne für eine weitere Diskussion Rede und Antwort."

[3* Hier die Liste der Workshops:
1. Neue Medien / Technologien
2. Sprache im deutsch-französischen Austausch
3. Intellektuelle und geographische Mobilität
4. Deutsch-französisch versus europäisch?
5. Frühkindliches Lernen
6. Vernetzung und Gewinnen neuer Partner
7. Kulturelle Bildung für alle?
8. Strategien der Information und Kommunikation
9. Berufliche Bildung
10. Interkulturelles Lernen
11. Integration und Chancengleichheit
12. Partizipation / zivilgesellschaftliches Engagement

[4Weitere Aufnahmen dieses Abends können Sie in der folgenden Diashow sehen.


Klicken Sie innerhalb der Darstellung auf den Button "Diaschau" für den automatischen Ablauf der eingestellten Bilderfolge.
Dabei wurden nicht alle Beiträge berücksichtigt, die auf der Leinwand abgespielt wurden. Allerdings gelang es noch, das Foto eines Beitrages zu erwischen, das von einem ehemaligen Teamkollegen beigesteuert worden ist, der heute immer noch bei ARTE arbeitet. WS.

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[5- Les nouveaux médias vont-ils mener à une nouvelle conception de la mobilité dans la
coopération France-Allemagne ?
 De quelle manière les nouveaux médias peuvent-ils renforcer les formes d’échanges
traditionnelles, voire en créer de nouvelles avec pour objectif d’améliorer la connaissance du
pays voisin, de ses habitants, de sa culture et de sa langue ?
 Les nouvelles technologies
peuvent-elles permettre de toucher de nouveaux publics, notamment des jeunes gens et jeunes
filles non affiliés à une association ou ayant quitté tôt le système éducatif et de formation?
 Les
nouveaux médias sont-ils à même de favoriser la communication et la mise en réseaux entre la
France et l’Allemagne ?


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