Speedlab Journalism # 1

VON Dr. Wolf SiegertZUM Mittwoch Letzte Bearbeitung: 22. Juni 2015 um 20 Uhr 34 Minuten

 

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Oft genug ist es ja so, dass mit Buzz-Words neue Themen durch die virtuellen Dörfer der Communities getrieben werden, ohne dass jemand daran gedacht hat, die Viecher auch mal zu nähren, anstatt sie durch die nächste Killer-App gleich wieder schlachten zu lassen.

Aber es gibt wohl-löbliche Ausnahmen. Und eine davon ist der Versuch, mit den Fragen nach der Transformation des Journalismus in Theorie und Praxis umgehen zu wollen, Online und Offline.

Ein solches Offline-Date bietet heute die Veranstaltung: SpeedLab Journalism im Betahaus in der Prinzessinnenstrasse 19-20 in Berlin, zu der DRadio Wissen NETZ.REPORTER in Kooperation mit Breitband (Deutschlandradio Kultur) und ZEIT ONLINE einladen.


Hier das Programm, so wie es am 27. November 2010 im Netz unter der URL http://speedlab.tumblr.com/ vorgefunden wurde:

BEGRÜSSUNG / KEYNOTES

10.00 Uhr Begrüßung
 Dietmar Timm, Leiter DRadio Wissen

10.05 Keynote I
 Joshua Benton, Direktor Nieman Journalism Lab, Harvard University

10.25 Interview I
 Joshua Benton im Gespräch mit Christoph Dowe (ZEIT ONLINE) + Publikumsfragen

10.45 Keynote II
 Phil Fearnley, General Manager News, Technology & Media Future, BBC

11.05 Interview II
 Phil Fearnley im Gespräch mit Stephan Weichert + Publikumsfragen

SPEEDLABS

11.30 - 12.45 Uhr SpeedLabs / Teil 1

SpeedLab 1
Thema: Future of News – Aggregatoren & Social News. Wer macht die Nachrichten der Zukunft?

 Speaker u.a. Gerd Kamp (Leiter dpa-Newslab), Steffen Konrath (Liquid Newsroom)

SpeedLab 2
Thema: Zentral oder Denzentral (Programm oder Plattform) – Zeitungen, Radiostation und Co. als Contentmarken in Zeiten digitaler und mobiler Distributionswege?

 Speaker: Sebastian Schürmanns (MyTweetMag), Jana Wuttke (Breitband, Deutschlandradio Kultur)

SpeedLab 3
Thema: Kampf um die Kohle – Crowdfunding, Spenden, GEZ, Flattr etc. Wie sehen die Geschäftsmodelle im Journalismus der Zukunft aus?

 Speaker: u.a. Anna Theil (Startnext.de), Marcel Weiß (NeuNetz.com), Robin Meyer-Lucht (Carta)

SpeedLab 4
Thema: New Jobs – Blogger, Communitymanager und investigative Programmierer. Wie sich das Berufsbild Journalist verändert.

 Speaker: u.a. Daniel Dietrich (Open Data Network), Lorenz Matzat (Datenjournalist), Matthias Spielkamp (irights, immateriblog)

SpeedLab 5
Kuratierter Journalismus: Social Journalism, Crowdsourcing, Prozessjournalismus, Social Network Analysis, Aganda Setting, Monitoring. Wer weiß wann was?
 Speaker: u.a. Ulrike Langer (Medial Digital), Sebastian Horn (ZEIT ONLINE)

13.45 - 15.45 Uhr SpeedLabs / Teil 2
Programm siehe oben

PODIUM

15.00 bis 16.00 Uhr MainLab
Wir bauen uns einen neuen Journalismus! – Öffentlichkeiten im digitalen Zeitalter

 Jochen Wegner (Ex-Focus Online Chefredakteur, jetzt Gründer Publishing Mag10)

 Christoph Dowe (stellv. Chefredakteur ZEIT ONLINE)

 Prof. Stefan Münker (Autor „Emergenz digitaler Öffentlichkeiten“ Suhrkamp und langjähriger ZDF Redakteur)

 Kai Oberbeck (Google Deutschland, angefragt)

Moderation: Ralf Müller Schmid (DRadio Wissen)


Da dem Herausgeber von "DaybyDay" für den gleichen Tag angeboten wurde, ab 16 Uhr einen Vortrag im Rahmen der n-space-Ringvorlesung [1] im Raum 3.06 H.01 des Hauptgebäudes der Universität Potsdam auf dem Campus Griebnitzsee zu halten, war folgendes beabsichtigt:

Auf der Basis des Skriptes: "Was bleibt. Journalismus nach der Digitalisierung" und den Ergebnissen dieser Begegnungen in Berlin sollte in Potsdam eine Mashup-Präsentation entstehen, vorgestellt und zur Diskussion gestellt werden.

Der Autor bezieht sich dabei sowohl auf seine Erfahrungen mit der eigenen - dieser - Publikation als auch die Anfragen und Aufgaben, mit denen er als Vorstandsmitglied des Deutschen Journalismus Verbandes DJV in Berlin beschäftigt ist.

Das Ganze also ist eine Art Werkstattbericht aus der Diskussion über die Traditionen des Journalismus’ und dessen Umdeutung angesichts einer scheinbar all-gegenwärtigen Gegenwart, Verfügbarkeit und Re-Produzierbarkeit von Text und Bild, Ton und Bewegtbild.

Am Abend dann sollten die Ergebnisse dieses Vortrags und der Diskussion darüber wieder einfliessen in die informellen Gespräche im Rahmen des

SauseLab
Luxus Bar, Berlin Prenzlauer Berg


Beginnen wir - mit dem Ende des Tages. Der Weg in die Luxus Bar war gekennzeichnet von einer ganz besonderen Herausforderung, die der einbrechende Winter mit sich gebracht hatte. Die Entscheidung, nicht mit dem Wagen zu fahren sondern mit der U-Bahn war die richtige. Auch wenn dieses eine gewisse Wegstrecke durch die verschneiten Strassen des Prenzlauer Bergs notwendig machte.

Die Begegnung in der Bar war dann geprägt von dem Dialog unter Dreien. Man hockte eng aneinander auf Sitzhockern, die man dem Wirt erst mutig abtrotzen musste und war jedem und jeder dankbar, die sich trotz des Schneegestöbers für eine Zigarette vor die Eingangstüre zu stellen bereit waren.


Spannender war der Verlauf der Vorlesung - und ihre Vorgeschichte. Die schon damit begann, dass der Wage sich mit einem halb eingefrorenen Kühler kaum noch über die Avus bewegen wollte und es mehr als kritisch war, ob es überhaupt gelingen würde, noch dem kochenden Kühler noch bis an den Ort des geplanten Geschehens zu gelangen.

Zu allem Überfluss setzte während eben dieser Fahrt-Zeit auch noch das HP iPAQ - Handy aus, so dass es nicht einmal möglich war, die drohende Verspätung vorab bekannt zu machen.

Als es dann gelang - trotz abgeschalteter Binnenheizung und einem vollkommen wasserleeren Kühler - gerade noch rechtzeitig bis auf den Parkplatz des Hasso-Plattner-Instituts zu gelangen. War das eigentlich schon ein Wunder an sich.

Doch Dank der Kooperationsbereitschaft des Versammlungsleiters gelang es schliesslich doch noch, um Punkt 16 Uhr vor dem auf den Rängen verteilten Zuhörern zu stehen, dei bereitgestellt Literatur zum Thema auszulegen und die Rechner samt Infrarotbedienung aufzustellen.


Allein, nach den Herausforderungen der alten Welt kam nun jene der neuen Welt zum tragen, worauf dann die Präsentation doch noch einen anderen Verlauf nahm, als dieses zunächst mit der im Netz installierten Version geplant war.

Der Rechner liess sich nämlich trotz aller Bemühungen nicht in das W-LAN-Netz der Hochschule einbinden. Einen Gastzugang für Referenten gab es in den nigelnagelneuen Hörsaal nicht und der VPN-Tunnel brachte nicht den erforderlichen Durchsatz, um die Präsentationen "aus der Cloud" auf die Projektionsfläche zu bekommen.

Dass es dann dennoch eine durchaus spannende Veranstaltung wurde ist dem Umstand zu verdanken, dass für die Vorbereitung zwei Versionen des Vortrages erstellt worden waren: eine Online- und eine Offline-Version. Und so kam dann letztendlich doch wieder die gute alte Power-Point-Strecke zum Tragen, wenngleich auch ohne die aktuellen "Einspielungen" mit den Diskussionsergebnissen aus dem Beta-Haus.

Dass das Vorhaben dennoch nicht gescheitert ist lag daran, das sich mit Beginn der Mittagspause Joshua zu einem Interview bereitgefunden und dieses nach einer Teilsichtung auch zur Nutzung freigegeben hatte. [2] Und wie gut, dass sich das eine oder andere BBC-interne Thema noch beim Mittagessen mit Phil hatte besprechen lassen. [3]

Und so konnte dann letztendlich doch - aller Widernisse zum Trotz - eine inhaltliche Vernetzung der beiden Veranstaltungen hergestellt und produktiv gemacht werden.

PS. Eine Fotostrecke mit Aufnahmen von der Veranstaltung findet sich seit dem 1. Dezember 2010 unter dem folgenden Flickr-Link: [4]

http://www.flickr.com/photos/56744902@N04/sets/72157625422832239/

Anmerkungen

[1.HIER ein Einblick in die Veranstaltungen aus den Jahren 2009-2010.

[2Hier derjenige Teil, der auch im Verlauf der Ringvorlesung eingesetzt wurde

Joshua Benton, Direktor Nieman Journalism Lab, Harvard Univ.: Some Major Changes in Journalism
Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

[3Der Umstand, selbst vor "Urzeiten" fast zwei Jahre für und bei der BBC gearbeitet zu haben, halfen sicherlich, die Brücke etwas schneller ad hoc bauen zu können. WS.

[4In Ergänzung dazu hier einige wenige ausgesuchte Fotos aus eigener Hand.

Klicken Sie auf eines der Bild, um alle in einer Vorschau anzusehen. Über den Button "Diaschau" in der Vorschau, starten Sie diese.

WS.


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