...das menschliche ...

VON Dr. Wolf SiegertZUM Freitag Letzte Bearbeitung: 16. Januar 2015 um 15 Uhr 18 Minuten

 

"Das Ohr aufwecken, die Augen, das menschliche Denken". Luigi Nono

Heute erlebt: Der Fünfte Kontinent 2 [1]

SALVATORE SCIARRINO • Macbeth – Tre atti senza nome (2001/02) _ (konzertant)

INTERPRETEN
Otto Katzameier, Macbeth
Anna Radziejewska, Lady Macbeth
Richard Zook, Banquo/Geist/Diener
Sonia Turchetta, Sergeant/Banquos Sohn/Mörder/Bote
Thomas Mehnert, Duncan/Höfling/Macduff
Vokalensemble NOVA
Colin Mason, Einstudierung
Klangforum Wien
Evan Christ, Dirigent

Um über diese Erfahrung dieser ausschliesslich in der und durch die Musik inszenierten Oper schreiben zu können, wird es einer geraumen Zeit bedürfen. Und vielleicht ist es nicht ohne Reiz, das erst im Anschluss an die Aufführung der Verdi-Oper zu tun, die Sonnabend in dem Areal der Felsenreitschule vor den Augen und Ohren des Autors aufgeführt werden wird.

Überlassen wir diesen Tag lieber einigen Eindrücken, die sich genauso kursorisch an die Darstellung der Handy-Fotos anschliessen, die am Vortag publiziert wurden.

Dabei soll zunächst – um der Chronistenpflicht genüge zu tun – auf die weiteren Ereignisse hingewiesen werden, die im Verlauf dieser Woche mit in Augenschein genommen wurden.

Da ist zunächst die „umsonst- und draussen“-Serie von Aufführungen zu nennen, die gleich neben dem Salzburger Dom – nunmehr schon seit 10 Jahren und mit Siemens als Sponsor - auf einer Grossleinwand als Video-Aufzeichnungen zur Darstellung gelangt.

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Gesehen wurden unter freiem Himmel – und am ersten Tag bei zum Teil heftigem Regen, was sich durch den Rückzug unter ein beheiztes zur „Bühne“ hin offenes Zeltdach mit voller Bewirtung wunderbar kompensieren liess:
—  Die Verdi-Oper DON CARLOS als eine Produktion des ORF aus dem Jahr 1998 (Dirigat Lorin Maazel | Regie Herbert Wernicke)
—  Die Händel-Oper THEODORA als eine Unitel-Classica-Produktion aus dem Jahr 2009 (Dirigat Ivor Bolton | Regie Christof Loy)

Einen ebenfalls nachhaltigen Eindruck hinterliess aber auch der Dom selber: Wenn auch nicht mit einer jener legendären „Jedermann“-Aufführungen vor den Türmen seines Portals, sondern durch die Teilnahme an einer Aufführung der Mozartschen Krönungsmesse, die an eben diesem Ort auch uraufgeführt worden war. Hinzu kamen Kompositionen für zwei Orgeln von da Viadana und Bonelli sowie weitere Kirchensonaten sowie die „Vespera solennes de Confessore“, ebenfalls aus der Hand Mozarts.

Und, was auf keinen Fall vergessen werden darf, ein – wenn auch zu kurzer – Besuch im Museum der Modern, MdM, das sich mit seinen zwei temporären Ausstellungen sehr klar im Kontext dieser Festspiele zu positionieren wusste: mit den „Video Portraits“ von Robert Wilson und der ebenso umfangreichen wie in Auswahl und ihren Werken beeindruckenden Sammlung zum Thema: „Rollenbilder – Rollenspiele“

Jede dieser Ausstellung wäre wahrlich eine eigene Besprechung wert. Und für die, die nicht die Gelegenheit zur Besichtigung haben werden, seien auf jeden Fall die zugehörigen Kataloge empfohlen. Insbesondere der zu den Rollenbildern und -spielen, der als Buch im Hirmer-Verlag erschienen ist, als Paperback- und als Hardcover-Version.

Und es wurde die Gelegenheit wahrgenommen, in der Vorwegnahme der Uraufführung von Peter Handkes Stück: „Immer noch Sturm“ mit dem Oberspielleiter Thomas Oberender, dem Regisseur Dimiter (Miko) Gotscheff [2], seiner Dramaturgin Beate Heine, dem Komponisten Sandy Lopicic und der Bühnenbildnerin Kathrin Brack zu sprechen: das Ganze jenseits des Salzburger Kessels auf der Perner-Insel in Hallein. [3] [4]

Soweit die Pflicht.

Und die Kür?

Wenn es nicht den Busfahrer gegeben hätte, der einen trotz eines Marathonlaufs zur Haltestelle sehenden Auges auf dem Weg dorthin hat stehen lassen, wenn es nicht den Bediensteten im Festspielhaus gegeben hätte, dem die Nachfragen nach dem Lochen des Parktickets lästig war und der einfach auf einen Kioskverkäufer verwies, der ausserhalb des Hauses auf seine Art ums Überleben kämpft und dabei Tag und Nacht das vorbeieilende Publikum mit seiner Musikauswahl auf seinen Stand aufmerksam macht – wenn es nicht solche Einschränkungen gegeben hätte, die nur allzu leicht an die Servicewüste erinnern, die man mit dem Standort Berlin gerade verlassen geglaubt hatte, dann wäre Salzburg einer der unumschränkten Spitzenplätze bei jeder Reiseempfehlung sicher gewesen.

Nicht nur als eine der ersten Ortschaften Österreichs, die von der Unesco-Kommission mit der Auszeichnung und der Verpflichtung ausgezeichnet wurde, Weltkulturerbe zu sein. Sondern auch als Ort, der sich trotz allen Touristenrummels als ein generischer Standort für Lebenskunst auszeichnet.

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Anmerkungen

[1Ein Bestand dieses Links über die Zeit der Festspiele 2011 hinaus kann nicht garantiert werden.

[2der in der Pressmappe mit zwei unterschiedlichen Portraitfotos in Erscheinung trat

[3Wir werden auf dieses Gespräch nochmals anlässlich der Uraufführung des Stückes am 12. August 2011 zurückkommen

[4Hier einige Bilder von dieser beeindruckenden Begegnung, die weit über einer klassische PK hinausging.

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