Blick zurueck nach vorn: 50 Jahre ITG

VON Dr. Wolf SiegertZUM Freitag Letzte Bearbeitung: 30. Dezember 2014 um 20 Uhr 23 Minuten

 

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Die Elite der Informationstechnolgie trifft sich wieder einmal in Berlin. Dies mal im Kommunikations-Museum. Und redet. Über Geschichte und Zukunft "ihrer" Technik-Gesellschaft.




Thesen und Themen vom abschliessenden Panel: Die Zukunft gehöre jenen, die sich nicht nur mit der Technik auskennen würden, sondern auch mit ökonomischen Fragen. Schon heute habe die Technik an sich keinen Wert mehr, sondern nur das, was der Kunde sich von ihr erwartet.

Der Kunde sei King. Und doch: (s)eine "Killer Application", die liesse sich eben nicht erfinden. Ein Rückblick: Den Short Message Service SMS habe man bei der Mobilsparte der Telekom eigentlich nur eingeführt, weil man gehört hatte, dass die "Mannesmänner" auch an dem Thema "dran sind" - und umgekehrt. Man hätte ja in den Entwicklungsabteilungen auch solche Kontakte gehabt, die über die Firmenschranken hinausreichen würden. Auf beiden Seiten sei man sich damals einig gewesen, dass "das" nur wieder zusätzliches Geld kosten würde ohne genau zu wissen wofür "das" letztendlich gut sein würde. Sich dennoch dazu entschlossen habe, sei aus heutiger Sicht ein echter Glücksfall gewesen.

Und die Visionen? Nein, über "Visionen" wolle man nicht reden; man wolle doch schliesslich nicht bei jenem vielzitieten Psychiater landen: das sei einer neuen Generation vorbehalten, die mit SMS und MMS so selbstverständlich kommuniziere wie man selber früher mit den Spickzetteln in der Schule.

Allein, das sei heute schon sicher: In Zukunft würde bei der Telekommunikation alles digital werden. Und optisch. Und immer breitbandiger. Und immer hochauflösender. Und im nächsten Internetprotokoll in unendlichr Vielzahl adressierbar. Kommunikation würde in Zukunft mehr denn je als Applikation verstanden werden, die den Menschen nütze, den Maschinen und dem Dialog zwischen diesen System. Alles sei in Zukunft mobil - und intelligent, im Sinne von nutzerfreundlich. Die Maschine von morgen müsse wissen, was man selber nicht (mehr) weiss. Dafür - und nur dafür - würde man sich in Zukunft noch Geld aus der Tasche ziehen lassen.

Als es draussen dunkel wird, sind die im inneren kunstlichterleuchteten Gefiert bis zum Schluss der Tagung verbliebenen Getreuen beflügelt von dem Licht ihrer Erkenntnisse. "Bei allen noch offenen Fragen", so lässt dann das frohlockende Schlusswort den Tagungs-Tag ausklingen: "wie gut, dass wir nicht im Steinkohlebergbau arbeiten und jetzt die Taschentücher herausholen müssen, sondern in dieser, unserer so dynamischen Branche".

Vorschlag: wie wäre es, wenn auf der nächsten Tagung allen Teilnehmern, Rednern und Gästen gestattet würde, ihre Handys, Laptops und PDAs einzusetzen um so unmittelbar auf das Gesagte zu reagieren - online und on-screen und so für alle Anwesenden sofort sichtbar?!

PS.: Während im Saal das hochauflösende Bildformat als Basis des Fernsehens von Morgen prognostiziert wird, werde ich für eine eilige Nachricht vor die Tür gerufen: bei d e r berliner HDTV-Produktion ist der Insolvenzverwalter eingezogen; selbst die schon für 2004 fest platzierten Aufträge sind damit geplatzt.

WS.


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