Die zehn Gebote. Eine Ankündigung

VON Dr. Wolf SiegertZUM Freitag Letzte Bearbeitung: 3. August 2015 um 00 Uhr 33 Minutenzum Post-Scriptum

 

Ab heute sollen für einen Monat Texte geschrieben werden, die sich in einigen Punkten deutlich von allen anderen zuvor hier eingestellten Aufzeichnungen unterschieden.

1. Es geht nur um Texte, keine Bild, keine Fotos. Mit Ausnahme des Sonntagsfotos, das seit diesem Jahr die Tradition der akg-Kalender-Bilder abgelöst hat. All diese Dokumente, die im Verlauf dieser Urlaubszeit entstehen - bis auf das erste Textbeispiel des nachfolgenden Tages - können nur auf Anfrage persönlich eingesehen werden.

2. Es geht nicht um das Wichtigste dieses Tages, das sonst jeweils die Auswahl eines „topics“ bestimmt hat, sondern eher darum, offen zu erzählen „was einem so einfällt“.

3. Es geht damit also auch um eher persönliche Texte, um Beobachtungen, die bislang ausschliesslich in der Form von sogenannten „DEUKU’s“ auf twitter veröffentlicht wurden.

4. Es geht um Texte, die allesamt im Urlaub entstehen, jenseits von Deutschland, jenseits einer unmittelbaren Einbindung ins Internet, jenseits einer darin einfliessenden Korrespondenz, die durch das Internet ausgelöst, getriggert, erst ermöglicht wird.

5. Es geht nicht um Urlaubserinnerungen, sondern eher um Erinnerung an Themen und Thesen, die im Verlauf dieses Urlaubs wieder an die Oberfläche der eigenen Wahnehmung gelangen.

6. Es geht nicht um Presseverlautbarungen, um Neuigkeiten, um Aktualität, sondern es geht eher um aktuell ausgelöste Beobachtungen, die Themen und Thesen anstossen, die in der Vergangenheit liegen mögen, deren Besprechung, Bearbeitung, Behandlung aber für das Morgen von Bedeutung sein könnten.

7. Es geht um ein „Morgen“, das – bestenfalls – über die eigene Lebenszeit hinausragen, hinausweisen mag. Darin steckt der Versuch der Auflösung der Quadratur des Kreises: Am Beispiel bzw. in Stellvertretung der eigenen Person, auch der darin begründeten Persönlichkeit Dinge zu sagen, die von allgemeinerer Bedeutung sein könnten.

8. Es geht – schliesslich entstehen diese Text im Urlaub – um das Vergnügen des Schreibens, das Ringen um Erkenntnis als das erfolgreiche Erringen der methodologisch valablen Potenzen einer fröhlichen Wissenschaft.

9. Es geht um Homer? Um den Homo Sapiens? Auf jeden Fall geht es um den Humor, dessen es bedarf, um sich im Dschungel der Widersprüche nicht zu verlieren, im Gestrüpp der Worte nicht zu verfangen, sondern um der Versuch, die Dialektik des Moments als Movens der Dialektik der Geschichte – immer wieder neu – zu entdecken.

10. Es geht um den Versuch, mit diesen Texten – für die, die daran Interesse und ein Vergnügen haben könnten – all jene Postkarten zu ersetzten, die heute nicht geschrieben werden und morgen auch nicht, und die Bilder der Urlaubslandschaften zu ersetzen mit Textpassagen, die so stark sein mögen, dass sie im eigenen Kopf eigene Fotos – oder sogar ganze Filme – auslösen mögen.

P.S.

Der eigentliche Anlass, all diese Texte in jeweils 10 Punkten zur Darstellung zu brigen, ist der Plan, am Ende dieser Zeit einen weiteren, darüber hinausgehenden Text fertig zu haben, der wie folgt überschrieben sein wird:

Be Good. Not God.
10 Gebote für das Leben in der digitalen Welt.


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