BIG Data und GROSSE Ängste

VON Dr. Wolf SiegertZUM Montag Letzte Bearbeitung: 18. Januar 2016 um 14 Uhr 34 Minuten

 

Das Vodafone Institut stellt eine Studie zum Thema: "Big Data und Privatheit" vor - mit Daten aus acht Ländern Europas - vor allem jene, in denen die Vodafone auch besonders stark vertreten ist, bzw. noch stärker werden möchte.

Big Data und Privatheit – wann Menschen bereit sind, ihre Daten zu teilen

Pressekonferenz zur Vorstellung einer aktuellen Studie. Über 8.000 Befragte in acht europäischen Ländern

Sehr geehrte Damen und Herren,

bessere Heilungschancen für Patienten, Stadtverkehr ohne Stau, perfekt auf den Kunden abgestimmte Produkte – die Möglichkeiten durch das umfangreiche Sammeln von Daten sind gewaltig. Doch das massenhafte Datensammeln birgt auch Risiken. Seien es einerseits falsche Schlüsse, die aus den vorliegenden Daten gezogen werden, oder andererseits die mögliche Option, Big Data als Machtinstrument zu missbrauchen.

Vor allem in Deutschland scheint das massenhafte Datensammeln einen zweifelhaften Ruf zu genießen. Doch gibt es die „German Angst on Big Data“ wirklich? Sind andere Europäer eher bereit, ihre Daten herzugeben? Welche Voraussetzungen müssten für das Teilen von Daten erfüllt sein?

Antworten auf Fragen wie diese gibt „Big Data“, eine der bisher umfassendsten Studien zum Thema, erstellt von TNS Infratest im Auftrag des Vodafone Institutes für Gesellschaft und Kommunikation. Dafür wurden über 8.000 Menschen in acht europäischen Ländern befragt, u. a. in Deutschland, Frankreich und Großbritannien.

Ich lade Sie herzlich zur Vorstellung unserer Studie ein.
Pressekonferenz anlässlich der Publikationsvorstellung
„Big Data – wann Menschen bereit sind, ihre Daten zu teilen“

18. Januar 2016 | 10:30 Uhr
Haus der Bundespressekonferenz, Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin

Es sprechen:

Dr. David Deißner, Leiter Strategie und Programme, Vodafone Institut
Apostolos Apergis, Senior Director, TNS Infratest
Frederick Richter, Vorstand, Stiftung Datenschutz

Auf der Pressekonferenz wird sehr schnell klar, was gemeinhin gerne als eine "Binse" angesehen wird:
— JA, die Leute geben gerne Daten von sich preis, wenn sie auch konkret etwas dafür bekommen: ihre Aufenthaltspositionen zum Beispiel, wenn sie dafür sicher geführt werden [1].
— NEIN, die Leute sind grösstenteils nicht bereit, ihre Daten jenen Einrichtungen zu überlassen, die diese ihrerseits zu Geld machen wollen, also konkret, weiter verkaufen [2].

Ebenso interessant war aber zu erfahren, dass dieses Thema tatsächlich aus den Kreisen des Instituts und seines Beirates selber gesetzt wurde und damit jetzt auch mehr und mehr in das Unternehmen hineindiffundiert, und dort, über die Abteilungs- und Landesgrenzen hinweg, neue Reflektionsprozesse auslöst.

Kaum kommuniziert, aber von grosser Relevanz ist der Umstand, dass die Ergebnisse dieser Daten zeitgleich in allen Ländern vorgestellt werden, in denen die Umfrage durchgeführt wurde.

Und es wird in der Folge von Interesse sein, wie auf die unterschiedlichen Ergebnisse in den einzelnen Ländern auch unterschiedlich reagiert werden wird. Wenn uns dazu weitere Daten vorliegen sollten, wird dieses sicherlich nochmals in einem Post-Scriptum als Thema aufgegriffen werden.

Bis dahin hier der Zugriff auf die Untersuchungsergebnisse:

Wer sich online über die wichtigsten Ergebnisse informieren möchte, klicke HIER:
http://www.vodafone-institut.de/bigdata/de/index.php.

Wer eine zusammenfassende Darstellung in deutscher Sprache sucht, findet sie HIER als PDF:
http://www.vodafone-institut.de/wp-content/uploads/2016/01/VodafoneInstitute-Survey-BigData-Highlights-de.pdf.

Wer alles lesen und wissen will, findet HIER die vollständige englische Fassung als PDF-Datei:
http://www.vodafone-institut.de/wp-content/uploads/2016/01/VodafoneInstitute-Survey-BigData-en.pdf.

Anmerkungen

[1Hier ein weiteres Beispiel aus dem Bereich Gesundheit: "Befragt nach konkreten Anwendungsgebieten für Big Data (Sammlung und Analyse großer
Datenmengen, die durch die Nutzung digitaler Dienste entstehen) sind 65 Prozent der Befragten bereit,ihre Daten und die vieler anderer Menschen anonym von Gesundheitsinstitutionen sammeln zu lassen, um Verbesserungen bei der Entdeckung und Behandlung von Krankheiten zu erreichen. Selbst mit der Sammlung, Speicherung und Analyse der Gesundheitsdaten in nicht anonymisierter Form sind im Durchschnitt noch 53 Prozent der befragten Europäer einverstanden, solange dies der eigenen Heilung oder der Heilung anderer dienlich ist."

[2"Eine große Mehrheit steht dieser Praxis - unabhängig vom Thema oder der Art der Daten – sehr kritisch gegenüber. Gerade einmal zehn Prozent der Befragten geben beispielsweise an, kein Problem damit zu haben, wenn ein Shop
ihre Daten für Werbezwecke und Marketingaktionen an Dritte weitergibt."


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