Das Spiegel Bild Foto

VON Dr. Wolf SiegertZUM Sonntag Letzte Bearbeitung: 17. Januar 2016 um 23 Uhr 55 Minuten

 

Diese nachfolgend hier ein- und damit ausgestellte Foto ist eigentlich... eine Verzweiflungstat. Denn letztendlich hat den Autor dieser Zeilen und Urheber dieses Fotos nichts mehr angesprochen als dieses Eben-Bild.

Und das kam so: Entstanden ist dieses HTC-One-Google-Smartpone-Foto am Ende der Vernisage des ersten von drei Teilen einer Ausstellung die sich "Der Schatten des Körpers des Kutschers" nennt. Und die sich in drei zeitliche und kuratorische Sektionen gliedert, genannt ’Der Schatten’ - Vernisage am 15.01.2016,
’Der Körper’ - Vernissage am 12.02.2016 und: ’Der Kutscher’ - Vernissage am 11.03.2016.

In einer zeitlichen Folge dreier jeweils einen Monat dauernder Entwicklungsstufen präsentiert die Ausstellung der Kunstsaele ein changierendes Arrangement von Werken und Kommentaren, Produktionen und Reproduktionen, Ursachen, Wirkungen und allem dazwischen.

Ist jetzt klar, was der der "Zusammensteller" dieser drei Ausstellungen, Clemens Krümmel, damit hat sagen wollen?

Egal. Es gibt ja auch Gott-sei-Dank mehr als eine Ausstellung, die "für sich selber spricht", ohne zuvor dem Kurator gelauscht haben zu müssen.

Leider aber hat der Besuch dieser ersten Vernisage von dreien wenig Lust gemacht, sich auch noch für die beiden nachfolgenden Eröffnungen Zeit zu nehmen.

Gewiss: "Man" trifft da viele interessant aussehende Leute, Frauen wie Männer. Auch Männer, aus denen Frauen geworden sind. Man kann sich gut unterhalten, kennen lernen - und vielleicht auch mehr.

Einer der Künstler, dessen Arbeiten dem Autor seit vielen Jahren bekannt sind, entschuldigt sich inmitten des Gesprächs bei diesem, dass er jetzt - ganz wichtig - unbedingt noch mit einer "alten Freundin" reden müsse (...die sich dann aber als jung und offen-ge-sicht-lich herausstellt :-), die dir beim gemeinsam Verlassen des Hauses fröhlich zunickt als sie das Fahrrad besteigt, während der Autor neben seinem noch nicht gestarteten Motorrad steht, um sich noch den Helm aufzuziehen.

Sollte man aber wegen der ausgestellten Werke gekommen sein, so ist es wie fast immer: Vieles, was Dich kalt lässt, aber auch die eine oder andere - unerwartete - Entdeckung.

Das Ärgerlichste aber ist die ganze Inszenierung der Räume selber. Diese kann bestenfalls noch als "lieblos" bezeichnet werden. Kaum etwas, was richtig ins Licht gesetzt worden wäre. Es gibt einen Raum mit Wandzeichnungen, da ist das Licht - Bauscheinwerfer die auf dem Boden stehen - ein echte Zumutung.

Und keines der Werke, das einen Namen hätte. Oder auf den Namen seines Urhebers, seiner Urheberin verweisen würde. Es sei denn, der Künstler / die Künstlerin hat rechtzeitig vorgesorgt und den Namen und den Titel zum Teil des Werkes gemacht. So wie hier zu sehen...

...an dieser ansprechenden Bilder-Wand, die zumindest den grossen Vorteil hat, in ihrer Kleinteiligkeit eine grosse Geschichte erzählen zu können: in der jedes der Bilder für sich selbst steht und zugleich eines für alle.

Und wie es so sein soll, sind es eben diese Bilder, von denen einige im Hintergrund des Spiegel-Bildes zu sehen sind.

Und dieser Spiegel hat als Spiegel-Bild-Installation durch die dahinter angebrachte Leuchte den grossen Vorteil, dass sie sich nicht von der un-sinnlichen Beleuchtungs-Situation dieser Ausstellung beeindrucken lassen muss - da sie selber leuchten darf.

Der Spiegel wird so zwar nicht transparent - was ein Widerspruch an sich wäre - aber er wird durchlässig für das hinter ihm verbrachte Licht. Und dafür ist er, wenn auch als Spiegel, entsprechend präpariert.


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