Internationalisation Day

VON Dr. Wolf SiegertZUM Dienstag Letzte Bearbeitung: 24. Juli 2017 um 12 Uhr 37 Minuten

 

Nein, anders als es diese schicke Grafik glauben machen will, der "Internationalisierungs-Tag" an der bbw-Hochschule findet nicht an einem 26. Januar statt, sondern HEUTE.

Hier eine kurze Programmübersicht [1]:

We cordially invite you to the bbw Internationalisation Day on Tuesday, 18 July 2017 at 10:00 am in the

Haus der Wirtschaft, Am Schillertheater 2, 10625 Berlin.

We are seeking to engage with the issue of “Training and Continuing Education - Internationally" from a range of different perspectives, so we will be welcoming partners from the worlds of politics, business, education and science in Berlin and Brandenburg. And we are also highly delighted to be meeting partners from our international networks and projects.

Schedule:

10:00 am Reception

10:30 am Welcome Christian Amsinck, Chief Executive| Berlin-Brandenburg Business Association (UVB)

Das Thema, das hinter der Internationalisierung der Ausbildung steht, ist das Thema der Globalisierung. Stürmt Deutschland hier zu schnell zu weit voran? Nein. Diese Entwicklung steht Deutschland gut zu Gesicht. Gerade das Ausbildungssystem in Deutschland ist im Ausland von grossem Interesse.

Das Thema ist auch wichtig auf dem Hintergrund der demographischen Entwicklung hier in Deutschland.

10:45 am Panel discussion "How much internationalisation in training and education can help the national economy?"

Chaired by:
— Dr. Hajo Schumacher, freelance journalist, author, presenter

Hajo beginnt offen und flockig-frech [2] wie immer: "Ich bin Journalist und ich bin betroffen von diesem Thema." Aber wenn er heute in seine Redaktion will, dann dann fragt er sich: "Huch, was machen diese Menschen da?" Und dann fragt er ins Publikum: "Wer von Ihnen hat in den letzten zwei Jahren eine Fortbildung gemacht?" Auf diese Frage meldeen sich im Publikum nur wenigen der Anwesenden. "Wir haben ein durchquotiertes Podium", sagt er, weil auch eine Frau dabei ist. Sie wird denn auch als erste auf die Bühne gerufen:

— Rosario Jiménez-Rodriguez (invited), Spanish Embassy in Berlin, Department for Labour and Social Affairs Statt ihrer kommt Frau Isabel Moreno Salamaña auf die Bühne, in der Bundesagentur für Arbeit in der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung tätig: "Ich berate über Themen, die mit Spanien zu tun haben." Hinderlich, nach Deutschland zu kommen? Die Sprache. Die jungen Leute sind auch sehr verwöhnt. Förderlich: die EU-Projekte zur Förderung der beruflichen Mobilität. Und die Finanzierung der Ausbildung hier in Deutschland - im Gegensatz zu Spanien. Für die, die nach Deutschland gekommen sind, gilt die Tendenz, in Deutschland bleiben zu wollen.
In der EU sind die Möglichkeiten, in einem anderen Land zu arbeiten, nicht so schwer. Komplizierter sind die Anerkennungen der Ausbildung. [3]
In Spanien ist die Familie sehr wichtig. Und warum muss man in der Provinz schon um 18 Uhr das Abendbrot einnehmen und warum gibt es hier um 22 Uhr nichts mehr zu essen. Und warum ist es in Deutschland so kalt...?

— Henner Bunde, Secretary of State | Senate Department for Economy, Energy and Business
Wir haben die niedrigste Arbeitslosigkeit in Berlin seit der Wiedervereinigung. Wir sind hier sehr international. Und mit Siemens haben wir auch international ausgerichtete Unternehmen, das in manche Länder lieber nicht hätte liefern sollen..."
Menschen gibt es hier in Berlin genug. Aber man kann niemanden dazu zwingen, den Beruf der Altenpflege zu ergreifen. Die Leute hier wollen studieren, Arzt oder Ingenieur werden.
Hat ’82 in Berlin Abi gemacht, damals waren noch Versicherungen und Siemens die Favoriten.
"Die machen’s schon mal sehr gut, beim bbw." Aber man sollte auch den Mut haben, zu sagen, wenn was nicht geklappt hat. Wir müssen ein Stück weit vom Perfektionismus abgehen.
Klare Strukturen zu schaffen, das wäre sicherlich von Vorteil.

— Dr. Stefan von Senger und Etterlin, Head | Team Export, Europa-Service, Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB)
"Wir setzen nicht mehr so sehr auf die Scheichs, auch nicht auf die chinesischen Neureichen oder die russischen Olligarchen." Über 1300 Unternehmen ins Ausland begleitet. Exportförderung. Aber wir machen auch die Anwerbung von Unternehmen hier in diese Region. Ja, wir vermarkten auch die Nähe nach Berlin, aber auch die Fläche ist von Bedeutung.
Bildungsexport aus Deutschland ist etwas, womit man heute auch Geld verdienen kann. Die Schulen in England verdienen sich schon heute dumm und dämlich daran.
Kulturelle Unterschiede? "Easy Jet und Erasmus". "Man verbringt zu viel Zeit in den sozialen Netzen weltweit" "Die EU ist ein Modernisierungsmotor, auch ein Züchtiger und Bändiger". Alles, was uns der moderne Management-Gestus aufzwingt.
Mein neuester Tipp ist... Iran! [4]

— Dr. René Herrmann, Managing Director | Vivantes Forum für Senioren
In 15 Häuser mit 1200 Betten. Aber oft auch in Vietnam. Thema ist die Fachkräftegewinnung aus Vietnam. Wir haben mit den TeilnehmerInnen sehr schnell sehr gute Erfahrungen gemacht. Pro Jahr 200 BewerberInnen aus denen ausgesucht wird. Es werden auch nicht alle bleiben, die sich zunächst in die Kurse einschreiben. Wird die Ausbildung abgebrochen, ist aber auch die Rückreise angesagt. Es sei denn, man lässt sich an anderer Stelle in die gleiche Richtung weiter ausbilden. Wir holen nicht nur einzelne Menschen her, sondern ganze Menschenschicksale.
Die Stadt Berlin wächst - auch in der Pflege. Und dafür bedarf es der qualifizierten Zuwanderung. Und einer transparenten Regelung für die "Zugewinnung aus Drittstaaten."

— Bodo Teubert, General Manager | bbw Vocational Education (Suzhou) Co. Ltd.
Wir machen in China berufliche Ausbildung und Weiterbildung vorzugsweise in internationalen Firmen mit chinesischen Schülern. In der Ausbildung dort gibt es keinen Bezug zur Praxis, sie ist rein schulisch. Der praxisorientierte Ansatz findet bei den Schülern grosses Interesse und gibt ihnen später einen grossen Vorsprung. Die machen dort einen Facharbeiter-Abschluss nach deutschem IHK-Standard. Finanziert wird das in und von den den staatlichen Stellen in der VR China.
"Die Deutschen haben immer einen Plan, haben immer eine Lösung..." das ist die Meinung der Chinesen über Deutschland. "Die Höchststrafen für den Chinesen ist es, das Gesicht zu verlieren." "Wer sich in den Diskussion verliert, verliert seinen Status." Das Thema der Sozialkompetenz... findet nicht statt. Wird ein Bohrer abgebrochen, dann wird er versteckt. Anstatt herauszufinden, warum dies geschah und mit Anderen herauszufinden, warum die so geschah. Das ist mehr als eine Jahrhundertaufgabe...
Einwanderung nach China? Wenn überhaupt, nur für den Ort, in dem man arbeitet. "Über jeden einzelnen Fall könnte ich ein ganzes Buch schreiben, das ist äusserst kompliziert."
Man ist derzeit immer noch "Einzelkämpfer".

Stimmen aus dem Publikum: Man müsse dafür werben, dass die jungen Leute ins Ausland gehen. Und: Warum gibt es nicht eine green card für Deutschland?

Anmerkungen

[1Wobei zu beachten ist, dass trotz des englischen Teasers die gesamte Veranstaltung in deutscher Sprache durchgeführt wird.

[2"Wir reden hier über alles, manchmal sogar sachkundig."

[3Herr Dr. Andreas Forner: Die Spanier fühlen sich nicht in der Provinz wohl, wohl aber in den Grossstädten. 80% wollen bleiben, 20% wollen zurück.

[4Stimme aus dem Publikum: "Ich komme aus dem Iran". "Die Islamische Revolution hat es nie geschafft, die persische Kultur abzuschaffen."


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