DLD Munich (III)

VON Dr. Wolf SiegertZUM Montag Letzte Bearbeitung: 21. Januar 2019 um 23 Uhr 30 Minutenzum Post-Scriptum

 

Das Vormittagsprogramm dieses Tages [1] wird nicht gleich zu Beginn wegen eines anderen Termins auskommentiert werden können. Mit einem Klick auf den Titel der Veranstaltung kann aber Dank der professionellen Arbeit des Veranstalters auf deren Aufzeichnung nochmals zugegriffen werden:

08.30 Welcome Back
 Steffi Czerny, DLD

08.40 Nineteen
 Scott Galloway, L2 Inc.

09.05 Europe In 2019
 Manfred Weber, European Parliament
Er entscheidet sich gegen das im vor-geschriebene Manuskript und entscheidet, direkt zu sprechen (um sich dann doch an diesen Zeilen abzuarbeiten). Und er bemüht sich um diese messages:
— To turn nightmares into dreams, und das im ganz alltäglichen Sinne. Beispiel ist der Kampf gegen den Krebs. Die Fürsorge für die Alten, die in ihrer Wohnung bleiben können.
— Das Prinzip der Fairness. Das Wettbewerbsrecht entwickelt sich zu langsam, zum Beisiel was den Umgang mit Google betrifft. Seine Idee, eine "Digital Market Entry Fee." Aber auch der Braindrain vom Osten in den Westen. Und dort soll auch der nächste Supercomputer gebaut werden.
— Innovation. The aswer to the future is to be sustainable. Das ist wichtiger, als (nur) schnell zu sein. Kreativität ist zu schützen.

09.30 The Future Of Europe in The Digital World
 Francesca Bria, City of Barcelona: We have to be more ambitious. But the framework, we are proposing, is not enough. Das alles ist aber nicht nur ein technologisches Projekt. Die Bürger verlieren ihr Vertrauen in die liberale Demokratie. Wir haben unsere Talente zu mobilisieren, die Jungen, die keine Arbeit finden. Dezentralisierung ist eine Chance, für Kryptographie und Blockchain. Ein europäischer Datafund für die Bürger Europas. Damit sie selber entscheiden können und nicht länger nur als Protestwähler auftreten. Und: We need more women to empower for the digital revolution.
 Markus Haas, Telefónica Germany: Wir müssen den eigenen Weg gehen. Und von Anderen lernen. Wir sollten uns nicht hinter Plänen verstecken. Wir müssen handeln. Europa war die Wiege der GSM-Standards. Jetzt hat sich diese Entwicklung verschoben. Huawei? "We should not be naive". Wir können unseren Kunden alle ihre Daten zurückgeben. Das Vertrauen wird die wichtigste Währung werden.
 Ann Mettler, European Political Strategy Centre/European Commission: We have good companies, but not scale-ups. Nicht nur beschweren, sondern es besser machen. There is no digital economy, the economy is digital. Es ist fünf vor zwölf. Wir sind zu langsam. Warum? Die digitale Infrastruktur ist ein must have! Spotify hätte nicht ohne die entwickelte Infrastruktur erfunden werden können. Speed and Scale - in beiden Punkten habe die Europäer nachzuholen: in der Poltitik u n d in den Unternehmen, auch dort! Freedom of speach? Ja. Aber die Maschinen, die uns mit Inhalten vergiften, sollten nicht (mehr) dieses Recht haben.
 Ulrich Wilhem, Bayerischer Rundfunk: We should go far beyond regulation. A new digital infrastructure as an ecosystem is needed. Wir brauchen Optimismus. Die Wagemutigen und die staatlichen Agenturen müssen zusammenspielen. Die Regeln aus der analogen Welt gelten nicht mehr in der digitalen. Regulierung allein reicht nicht. Wir brauchen eine Infrastruktur, die auf europäischen Werten beruht und auf die sich die Start-ups beziehen können. "I think it can be done." "We need private-public partnerships to do this". Kann man den US-amerikanischen Unternehmen noch vertrauen in Bezug auf das, was sie an diesem Wochenende auf der DLD erklärt haben? Wenn die Demokratie angegriffen wird, muss der Kapitalismus an die Kette gelegt werden.
 Manfred Weber, European Parliament: We are too slow. It is an historic battle ahead of us. Der AI-Plan ist der grösste in der Welt. Werden wir 2019 noch angesichts der aktuellen Entwicklungen des Populismus und Nationalismus erfolgreich bestehen können?
moderated by
 Sven Afhüppe, Handelsblatt

Schlussanworten auf die Frage: Wo kann Europa gut sein: Ethical for AI. Human centric framework for the data-structure. To be transparent and to become a role modell. Techniker, Juristen und Philosphen haben sich zusammenzufinden.

10.20 Transformation Of Media Markets
 Sabine Eckhardt, ProSiebenSat.1 Media: Change. Quantity and quality data. And reach. NewCom-/ Net-Id-Projects. Im Vergleich zu Amazon: Wir sind den anderen Weg herum gegangen. Man muss da sein, wo die Konsumenten sind. Und dafür hat man nicht viel Zeit. Und gute Kreative. Und ein Langzeit-Engagement. "of course, Amazon is a big threat". "We in Europe have to collaborate: We are better, when local & live."
 Sean Lyons, R/GA: Do the right thing. Es gibt viel Daten. Aber wo und wie helfen diese, Entscheidngen zu treffen. Beispiel ist die Uber-Kampagne. Die Nike-Kampagne. Fragmentierung? Ja. Die Zusammenarbeit mit Amazon zeigt, das man weit über das nächste Quartal hinausschauen muss. Man muss authentisch sein. Und Nutzen stiften. Zusammenarbeit mit Samsung: Wir erklären den Nutzern, was man mit diesen / ihren Produkten (noch) alles machen kann. In the end: it is all about brand.
Zur R/GA-Unternehmenskultur: Alle diese Büros sind organisch gewachsen. Es arbeiten immer mindestens zwei Büros an einem Projekt zusammen. Fine-Art and Craft together. Wie einst beim Bauhaus.
moderated by
 Manuela Kampp-Wirtz, Burda Style Group

10.45 A Chairman’s Talk
 Werner Vogels, Amazon
in conversation with
 Yossi Vardi, DLD Chairman

11.05 Journalism In The Age Of AI
 John Micklethwait, Bloomberg Media
2006: Cover: Who killed the newspaper? Heute ist twitter die wichtigste Nachrichten-Distributions-Quelle. Technologie hat schon immer den Journalismus verändert. Und wie ist das mit den Robotern? Nachrichten werden eine stärkere persönliche Note erhalten. "We are a technology-company". Allein 5.000 Mitarbeiter, die sich nur um die Technik kümmern.
— Die Automatisierung der technischen Nachrichten, 30% davon sind irgendwie schon automatisiert. We are semi-automated. Das bedeutet, das mehr Zeit da ist, um analysieren zu können.
— The craft of journalism. Wir können Sprache in Text verwandeln. Und analysieren. Und automatisch übersetzen. Spanisch und Englisch ist einfacher, Deutsch ist schwieriger.
— Signalling: Social Solicity. Die Maschinen beobachten und melden und werden ein Art commissioned editor. Social Media ist einfacher zu analysieren als Video-Bilder.
— Personalisierung: "The holy grale of journalism". Readers love Serendipity. Jumping from one story to the other. Was machen die Nachrichten des Tages ("Daybrakes") aus? 1) the "Need to Know". 2) "Your News". 3) the "Nice to Know" (that is the serendiptiy part).
Eine Verlagerung der Schwerpunkte in diesen drei Gruppen: The what -> the why -> what’s next bedeutet heute: "[quicker and shorter formats.
"What you leave out is as important as what you put in. "
Fake news? Ja, mit den neuen Techniken sind neue Möglichkeiten des Einflusses möglich. Aber auch die der Kontrolle.
"Der einzige, der "Neues Deutschland" geglaubt hatte, war Jeremy Corbyn.

11.20 Using The Potential Of Digitalization With Courage & Confidence
 Peter Altmaier, Federal Minister for Economic Affairs and Energy
Er richtet Grüsse von der Kanzlerin aus. Diese Debatte wird - vielleicht erstmals - global geführt. Germany itself is a kind of start-up. . Das Thema ist nicht nur die Digitalisierung, sondern auch das der Künstlichen Intelligenz. Er verweist auf Musk, auf Hawking, if you want to controll it, you have to do it. Das deutsche Know-how, das aus den Universitäten kommt, ist weltweit anerkannt. Aber wo sind die grossen deutschen Finanzquellen um "Unicorns" zu entwickeln? Wir haben alles Wissen um zu bauen und für Services. Aber wie sieht es mit der Umsetzung aus? Im Sommer wird es im Kabinett eine KI-Strategie geben und eine agency for innovative disruption. Vielleicht waren wir in den letzten Jahren zu vorsichtig... Wir werden "real labs" einrichten. Und die Produktion von Batterie-Kapazität. Aber die Frage ist: sind wir immer noch hungrig genug? Und die Antwort ist: "Ja". "Failure is nothing to be blamed for." In Zukunft werden sich auch Konkurrenten zusammenschliessen, auch in Deutschland, auch im Automobilbereich. Wir brauchen ein role-model? Ich verleihe ihren Initiativen Gewicht.

11.50 The New "Made in Germany"
 Alexander Gerfer, Würth Elektronik
 Hans J. Langer, EOS Group
 Stefan Vilsmeier, Brainlab
moderated by
 Sebastian Kuss, EMH Partners

Es geht um den Mittelstand in Zeiten der Digitalisierung: Hier sitzen drei "role model gentlemen".
Der Erfolg ist das Ergebnis eines sehr komplexen Entwicklungsprozesses, eines ganzen Ecosystems, in dem auch viele Start-ups eingebunden sind. Was wir gelernt haben, ist es, mit diesen neue Anwendungen zu enwickeln. Der Erfolg ist auch das Ergbnis von Unternehmern, die neue Entwicklungen mit anstossen. "Global Leadership"? Manchmal tut es weh, zu früh auf dem Markt zu sein "Made in Germany" hat dabei geholfen, diese Herausforderung zu überleben. "You have to dream bigger." Wir brauchen eine klare Vision. "Digital" bedeutet nicht nur ein persönliches, sondern ein industrielles Internet. Wir brauchen ein richtiges "mindset" mit Agilität, Zusammenarbeit und Design Thinking. Und wir brauchen mehr Aufmerksamkeit in der Presse. Wir sollten schon einen Katalog bereithalten, bevor das Produkt fertig ist. "To be more modest and humble is an adventage as well." In Deutschland können wir alle Maschinen bauen, die wir wollen und brauchen. In China? Dort haben wir keine Geräte verkauft, sondern ganze Fabriken, als Lösungsanbieter. Wir können nur überleben, wenn wir unsere Technik mit den richtigen Dienstleistungen anzubieten verstehen. Heute gibt es noch zu viele Unternehmen, die immer noch mit dem zufrieden sind, wie es um sie und ihren Markt bestellt ist. Stattdessen muss man noch verrückter sein als die jungen Wettbewerber in den USA.

Am Ende finden wir an der Bühnenrampe Hubert Burda himself, der darüber spricht, dass er das Unternehmen nur deshalb habe aufbauen können, nachdem es ihm gelungen sei, seine Brüder auszuzahlen, um sich dann, ganz allein, den Herausforderungen zu stellen. ..

12.25 Can We Teach AI Human Values?
 Jaan Tallinn, Entrepreneur & Investor
 Ayesha Khanna, AddoAI
moderated by
 Andrian Kreye, Süddeutsche Zeitung

Da wir selbst als Menschen nicht einig sind, was diese menschlichen Werte sind, wird es schwierig sein, die Maschinen damit zu füttern. Eine gute IA sollte herausfinden, was die Menschen eigentlich wollen. Wir müssen darüber nachdenken, womit man Profit machen kann, und womit nicht. Die "Windfall-Clause" bedeutet, dass man zu hohe Gewinne auf die Allgemeinheit verteilt. In Asien ist man noch sehr pragmatisch, was die Suche nach Lösungen betrifft. Aber wir brauchen - auch dort - mehr Frauen, mehr Diversität. Und doch: Es gibt gemeinsame Werte. Aber die Ingenieure haben kaum eine Idee davon. Sie sollten dafür aus-gebildet werden. Wie können die Kriterien des social ranking implementiert, genutzt oder auch abgewehrt werden? Man kann einen Computer zweifeln lassen, ja. General Reasoning kann zu einer Kapazität werden, die wir nicht mehr beherrschen. Vielleicht sollten solche Maschinen so programmiert werden, dass sie nicht wissen, dass es Menschen gib (sic!).

12.50 Europe And The Global AI Race
Kick-off-Vorträge von:
 Andreas Liebl, UnternehmerTUM / Applied AI
 Ludovic Bodin, Kalibrio Ventures
Panel mit:
 Antoine Couret, Geo4Cast
 Rasmus Hasle, Danish Technological Institute
 Björn Hovstadius, WASP / RISE
 Janne Jarvinen, VTT
 Matthias Pfaff, fortiss GmbH - An-Institut TUM
 Anne Marthine Rustad, SINTEF
moderated by
 Tabitha Goldstaub, CognitionX

90% der Investitionen in dieses Thema kommen aus den USA und aus der VR-China. in Europa werden auch in Zukunft keine damit verglichbaren Beträge zur Verfügung stehen. Also muss der Umgang damit besonders effizient und zielgerichtet sein. Und sich auch auf die SME’s ausrichten. Denn, um doch eine Chance zu haben, müssen die Player in Europa ihre Möglichkeiten zusammenschalten. Was können sie erreichen? A sustainable future for Europa. Engagement from the bottom-up. Simultan Übersetzung zwischen den Ländern und Partnern. Share Media between broadcasters.

P.S.

Da nicht mehr als Video-Einspieler dokumentiert, an dieser Stelle zumindest ein Foto von der Danksagung an all die MitarbeiterInnen, ohne die diese Veranstaltung nicht zustande gekommen wäre:

Viele treten am Schluss nochmals auf die Bühne und werden von Stephanie Czerny, Founder & Managing Director, persönlich bedankt:

Ihre hier nochmals schriftlich aufgeführten Namen folgen dem eigenen Mitschnitt von dem Schluss der öffentlichen Übertragung:

 Moritz Simmersbach
Events & Operations

 Sabine Schmid
Production & Design

 Heiko Schlott
Program & Speakers

 Sabrina Füssel
CRM & Invitations

 Alessia Sinzger
Global Partnerships

 Clemens Fetzer
Web & Digital Projects

 Felicitas Ludwig
Partnerships & Speakers

 Alexandra Schiel
Program & Speakers

 Isabell Redinger
Team Assistance

 Anna Neipperg
Controlling

 Anton ...

 Mark ...

 Gina-Lisa ...

Diese nachfolgenden Teammitglieder wurden auf der Bühne nicht genannt, sollen aber hier nicht fehlen:

Franziska Deecke
Business Development

Franziska von Scherenberg
Project Manager

Und vor allem last but by no means least jene, die für uns Presseleute die gateway to DLD-heaven eröffnen:

— Dorothee Stommel
Press & Media Relations

— Daniela Lechner
Press & Media Relations

Anmerkungen

[1aus technischen Gründen musste die Entscheidung für eine der beiden Bühnen fallen, dennoch sei ausdrücklich auf das Parallelprogramm auf der MUSEUM STAGE verwiesen


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