Vor 70 Jahren: ARD-Gründung in München

VON Dr. Wolf SiegertZUM Mittwoch Letzte Bearbeitung: 10. August 2020 um 00 Uhr 37 Minutenzum Post-Scriptum

 

Diese am 17. Juni 2020 noch hier gesichtete Quelle:

https://www.br.de/unternehmen/inhalt/geschichte-des-br/chronik-uebersicht-100.html

in deren Beitrag dieser Satz zu lesen war...

In München wird die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) gegründet. Der BR gehört zu den Gründungsmitgliedern. Am 5. August ist die konstituierende Sitzung der ARD in München.

...ist jetzt, zum Jubiläums-Zeitpunkt dieses Ereignisses, hier nicht mehr aufzufinden:

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Wurde nicht gerade höchstrichterlich entschieden, dass es nicht wirklich und nicht immer ein "Recht auf Vergessen" gäbe!

Was solls, auch das IRT - siehe: IRT: EOL - wird alsbald nicht mehr aufzufinden sein :-(

Ist das eine überzogene Polemik wegen eines kleinen digitalen Regiefehlers?

Nein, denn an einem solchen Beispiel spiegeln sich die nicht beantworteten komplizierten Fragen im digitalen Zerrspiegel eines einfachen Schaltfehlers.

Wer sich nochmals rückblickend die Ereignisse vom letzten Wochenende vergegenwärtigt wird vielleicht besser verstehen, warum sich gerade in diesen Tagen und Zeiten die sogenannten öffentlich-rechtlichen Qualitätsmedien mit ihrer Gründung, ihrer Geschichte und ihren zukünftigen Aufgaben zu beschäftigen haben. Dieser fünfte August wäre dafür ein guter Anlass. Gewesen?

In unseren Stellungnahmen haben wir wieder und immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig es (gewesen) wäre, der Rundfunkanbietergemeinschaft eine neue Aufgabe zuzuweisen, die ihr eine neue Existenzberichtigung, ja Existenzverpflichtung zuweisen würde.

Eine davon wäre gewesen: Bereit zu sein, zuzuhören und herauszufinden, welche Motivation hinter all dieser wütenden Polemik steckt, mit der heute Journalistinnen und Journalisten geschlagen, Redaktionen aus ihren Häusern gejagt werden sollen. Die eigene Bereitschaft, auf Konfrontation zu verzichten, bedeutet nicht, sich auf eine Kooperation einlassen zu müssen. Der Vorwurf, der "Lügenpresse" zuzugehören, ist nicht aus der Weigerung erwachsen, Lügen nicht verbreiten zu wollen. Sondern aus der Unfähigkeit, den zuvor noch Sprachlosen und Entmutigten rechtzeitig zuzuhören.

WS.