Gut gemeint, verdient - und doch nicht "gut" genug

VON Dr. Wolf SiegertZUM Mittwoch Letzte Bearbeitung: 15. September 2004 um 14 Uhr 21 Minuten

 

Wir hatten uns ja vorgenommen, am Ende eines jeden Tag immer das einzuschreiben, was uns / mir als besonders "bemerkenswert" vorgekommen ist.
Zurückgekehrt von der IBC im Amsterdam ist es vor allem eine bislang so nicht erlebte Ansammlung jener nachfolgend skizzierten Ereignisse, die einem gesprächsweise und natürlich ausserhalb des Protokolls mitgeteilt wurden.
In diesem Jahr, warum auch immer, häuften sich die Geschichten, in denen sich Mitarbeiter grosser, internationaler Firmen für deren Interessen nachweislich erfolgreich eingestzt haben und dennoch dafür "bestraft" wurden:
 mit einer Versetzung in den Innendienst durch einen neuen Europa-Chef, der nach weniger als einem Jahr "abgewirtschaftet" hatte und inzwischen das Unternehmen schon wieder verlassen
 mit einer Negativ-Meldung in der Personalakte, obgleich die Mitarbeiterin hat nachweisen können, wie mit bestimmten Kundenprivilegien "Schindluder" getrieben und dadurch der Haushalt nachweislich um einen Jahresbetrag von über einer Million Euro belastet wurde
 mit einem freiwilligen Rückzug aus dem Unternehmen, da die leitenden Stellungen nur den "Inländern" vorbehalten bleiben, egal wie gut man seine Sache gemacht hat und eine Promotion wahrlich anstehen würde
 mit einem forcierten Rückzug aus dem Unternehmen, da man dort nicht länger bereit war, die bis dahin gezeigte Risikobereitschaft und daraus gewonnen positiven Resultate als solche zu akzeptieren; es hätte ja auch schiefgehen können, so das Argument.

Dieses sind wenige und doch exemplarische "Nachrichten am Rande", die eine insgesamt deutliche Tendenz aufzeigen: dass sich Eigeninitiative in den jeweiligen Corporates letztendlich eher nicht zu lohnen scheint.

Umso erfreulicher zu sehen, wenn es den "Leuten in der Linie" gelingt, ein Stück ihrer persönlichen Qualitäten und Erfahrungen in das Unternehmen als "add on" für beide Seiten gewinnbringend mit einzubringen. Ein besonders schönes Beispiel dafür waren die Luft-Fahrt-Bilder auf dem HP-Stand auf der IBC in Amsterdam, mit deren Präsentation die Leistungsfähigkeit des Systems überzeugend demonstriert und zugleich gezeigt wurde, wie es gelingen kann, dass auch eine eigenständige Bildsprache im Rahmen eines Corporate-Frames den Wert dieser Anwendung - erste Recht - zur Geltung bringen kann.

WS.


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