Der NEUNTE NOVEMBER

VON Dr. Wolf SiegertZUM Donnerstag Letzte Bearbeitung: 26. November 2006 um 17 Uhr 12 Minuten

 

I.

Ceterum censeo... dass der "eigentliche" Feier- und Gedenk-Tag der Deutschen der 9. November sein soll(t)e.

Hierzu sind ja bereits in den Jahren zuvor zum gleichen Datum entsprechende Einträge verfasst worden:
 2004: Remember, Remember, ...
 2005: Die ungelebte Dialektik eines Gedenktages

II.

Dass nun aber dieser Tag auch noch eine zusätzliche Aufladung durch den Tod von Markus Wolf [1] erhält: Wer hätte das vorhersagen können?

Wie diese Person und die Ereignisse des Mauerfalls miteinander im Zusammenhang stehen ist u.a. in der Darstellung des / der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deútschen Demokratischen Republik BStU nachzulesen. Das Stichwort lautet: November 1989.

III.

Angesichts dieses Datum auch der Hinweis auf den Mitschnitt einer Sendung aus der FORUMs-Reihe im rbb-info-radio vom 3. Oktober 2006:

Schönfärber oder Klassenfeind? Die westdeutsche DDR-Forschung vor dem Mauerfall

Nach der Wiedervereinigung wurde der westdeutschen DDR-Forschung nicht nur Versagen vorgeworfen, weil sie den Zusammenbruch der SED-Diktatur nicht vorhergesehen habe. Polemisch war auch von Schönfärberei die Rede. Die DDR-Forschung habe sich zumindest partiell zum Helfershelfer der Diktatur gemacht.

Andere konstatieren nüchtern, dass die Grundlinien der DDR-Entwicklung vor 1989 auch ohne Archivzugang bereits recht präzise beschrieben worden seien.

Die Gründung des Mannheimer Arbeitsbereiches DDR-Geschichte vor 25 Jahren, am 1. April 1981, ist Anlass, die Leistungen und Defizite der westdeutschen DDR-Forschung bis 1989 mit größerer Distanz zu erörtern, als dies Anfang der Neunziger Jahre möglich war.

Podiumsgäste:

 Prof. Dr. Sigrid Meuschel;
Universität Leipzig

 Jens Hüttmann;
Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg

 Prof. Dr. Eckhard Jesse;
TU Chemnitz

 Prof. Dr. Dr. Hermann Weber;
Universität Mannheim

Moderation:
Alfred Eichhorn, rbb Inforadio

In Zusammenarbeit mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Vertretung der Freien Hansestadt Bremen beim Bund und für Europa:

IV.

Nachtrag: Während aus Mannheim strahlend blauer Himmel mit vereinzelten weissen Wölkchen gemeldet wird, zeigt der "Schnappschuss" aus einem der hiesigen Büros: Einen kleinen Licht-Blick inmitten des Berliner November-Wetters:

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