CeBIT_08 (I)
Super Opening

VON Dr. Wolf SiegertZUM Dienstag Letzte Bearbeitung: 15. Januar 2015 um 18 Uhr 44 Minuten

 

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Es ist vollbracht: Die CeBIT 2008 wurde durch die Bundeskanzlerin Dr. Merkel im Beisein der Herren José Manuel Durão Barroso, Nicolas Sarkozy, Prof. August-Wilhelm Scheer [zu ihrer Rechten] und Steve Ballmer und Christian Wulff [zu ihrer Linken] am Abend des 3. März 2008 feierlich eröffnet. [1]

Eine ausführliche Besprechung und "Würdigung" dieses fulminanten Starts - so Prof. Scheer - hätte allerdings fast entfallen müssen. Nicht nur, da es zunächst den vielen Kolleginnen und Kollegen überlassen bleiben sollte, ihrer Pflicht-Berichterstattung nachkommen, sondern weil es zunächst einer recht mühevollen Sucherei bedurfte, bevor es gelungen war, die richtige URL mit dem Link zur Eröffnungsfeier CeBIT 2008 zu finden.
Einmal fündig geworden, stellt sich heraus, dass es den Mitschnitt von der Opening Ceremony CeBIT 2008 auch in einer englischsprachigen Fassung gibt - wenn auch genauso gut versteckt wie die deutschsprachige.

Jetzt werden diese Texte aber dennoch nochmal an das Licht der Öffentlichkeit geholt, denn: An diesem Abend wurden einige Dinge gesagt, die sowohl im Verlauf der Messe selber noch mehrmals erneute Erwähnung fanden - etwa die von Ballmer neu aufgesagte Binsenweisheit von den vielen virtuellen Freundinnen und Freunden - als auch jene hier herausgestellte, die in der Nachfolge der nächsten 24 Stunden nicht mehr erneut das Licht der Öffentlichkeit erblickt haben - und dennoch eines erneuten Zitates wert sind.

Deshalb wird im folgenden jeweils der offizielle Redetext vorgestellt - soweit er in elektronischer Form auf der CeBIT-Seite gefunden bzw. herbeigesucht [2]werden konnte - und in jenen bemerkenswerten Auszügen aus dem Originalton-Protokoll mitgeschrieben - bzw. im Falle der Rede von Herrn Sarkozy ins Deutsche übersetzt - wurde.

Rede_Wulff
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Christian Wulff:

"Ich begrüsse Sie all auch im Namen unseres Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Hannover, Stephan Weill. Wir freuen uns, dass auch die Landeshauptstadt und unser Land aufgewertet werden durch ihre Anwesenheit. Sie unterstreichen damit die Bedeutung der CeBIT als internationalem Branchentreffpunkt."

Respekt gegen über dem OB, dass er sich als Vater dieser Stadt durch den neugewählten Landesvater hat verbal und damit auf der Bühne virtuell hat vertreten lassen. Denn damit gibt der den anderen Rednern die Chance, ihre Bedeutung entsprechen auch in der Zeit ein wenig überziehen zu dürfen.

"Ich darf das so sagen, Herr Professor Grünberg: [...] Wir brauchen Wissenschaftler und Forscher als Vorbilder unseres Landes. Wir haben ja einen guten Boden für die CeBIT: hier ist die erste funktionsfähige Rechenmaschine von Leibnitz erfunden worden, hier in Hannover, und auch das PAL-Farbfernsehen ist hier in Hannover erfunden worden."

Rede_Scheer
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August Wilhelm Scheer:

"Ich bin, glaube ich, zum 25. Mal in ununterbrochener Reihenfolge hier auf der CeBIT und habe deswegen auch sehr gut die Entwicklung unserer Branche in den letzten Jahren hier beobachten können: Unternehmen werden immer größer, Hersteller aus Ländern, die wir vor wenigen Jahren noch als "exotisch" in unserem Gebiet empfunden haben sind heute große, internationale Player, Partner im internationalen Wettbewerb."

[Deutschland als] "Absatzmarkt ist gut, wir wollen und müssen auch ein wichtiger Entwicklungspartner, ein wichtiger Produktionspartner im globalen Wettbewerb sein."

"Ich schlage vor, dass wir uns zum Zeil nehmen, in Europa der ITK-Standort Nummer eins zu sein. Nicht aus Grossmannssucht, sondern nur, wenn wir stark sind, sind wir auch ein starker Partner in Europa und der Welt."

Es lohnt sich, diese Vorschläge im Einzelnen nachzulesen, und daher ist an dieser Stelle das zur Veröffentlichung freigegebene Redemanuskript zur Einsicht mit eingestellt.

Das vielleicht bemerkenswerte an diesem Vortrag aber war sein Stil. Auch wenn alle Sätze fertig gesetzt und aufgeschrieben worden waren hatte man beim Zuhören immer noch und immer wieder den Eindruck, dass über das, was da gesagt wird, nachgedacht worden ist - und immer noch nachgedacht wird: Was es auf diesem Grund auch in einem besonderen Maße nachdenkenswert macht.

Rede_Ballmer
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Steve Ballmer: [3]

"CeBIT is today THE most important technology event in the world."

"I’m pleased to report, by my math I’ve now been with Microsoft 28 years and I have lived through FOUR computing revolutions. That’s four revolutions in just 28 years! [...] And frankly, I want to talk a little bit tonight about the fith revolution."

Ballmer als Historiker und als Visionär:

"The computer is still unnatural. You still have to learn menues, and mouse or keyboard [...] over time, interacting with computers will be more and more just like interacting with people.

"We still today, many of us including me, carry paper. This will be obsolete. And it it is not the fith revolution, it will be the sixth revolution."

2015? "The best way to understand the changes is to think of them in three areas: personal empowerment, social interaction and global social issues. [...] "If you need a new capability, you’ll just klick, download and access it instantly."

Dabei macht er deutlich, dass er mit "empowerment" und "instant access " nicht die Kontrolle darüber ausschliessen will, wer einen erreichen darf und wer nicht "some other people - shall we say". Was von Angela Merkel gegenüber Barroso mit einer wunderbaren Handbewegung eines "noli me tangere" dokumentiert wurde.

"With screens and technology everywhere and you’ll be ubiquitously
connected.
[... with ] "a single digital identity for all our communications".

"When I was getting ready for this trip to Hanover - don’t tell anybody - but my computer wasn’t really very helpfull. [...] I wish I could have simply turned to my computer and said: ’I’m going to Hanover next money, äh, Monday and I’m returning on Wednesday. Prepare me for the trip.’ [...] During the fith revoultion software will learn your habits, understand your preferences, predict your needs... [...] During the fith revolution we’re gonna teach the computer how to understand you not just you how to understand the computer."

Und hier ist jene Passage die, obwohl ein "alter Hut" eine der in cen nächsten Tagen am häufigsten zitierten sein wird:

"According to the major world authority on young people, MTV, people in their late teen and early twenties have an average of 53 friends. 20 of those friends are people they’ve never actually met in person. That means that 40% of their friendships are with people they only know through e-mail, instant-messaging and social websites. Seems unbelievable to me, but I guess I am no longer a young person."

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Klar ist, dass dies auch Auswirkungen haben wird für die Welt des Business - und schon für die nächste CeBIT in 2009?

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"Clearly the digital technologies become an important part how we connect with people. [...] Interacting with people will be more and more like talking with them in person. That will be important at work as virtual meetings will become more and more like people meeting face to face."

Rede_Barroso
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José Manuel Durão Barroso

gibt sich ganz als der Europäer aus, den er als oberster Repräsentant der Europäischen Kommission zu re-präsentieren hat. Er spricht die Franzosen in Französischer Sprache an und das Publikum in Hannover zunächst in deutscher Sprache, bevor er dann in englischer Sprache fortfährt.

"Ihre starke Präsenz hier auf dieser Messe und in den kommenden Tagen ist die eigentliche Story. Wegen Ihnen [Präsident Sarkozy] bin ich eigentlich hier und freue mich, kurz zu Ihnen zu sprechen."

"To avoid legal complications accross borders, because in Europe we still have borders between our member states to have onlineorders and payments protective and to assure that broadband and mobile networks work seemlessly accross borders."

"The existing modell of cooperation among national regulators is not producing optimal results for the sigle market. That is why we have proposed a genuine European strukture to deal with cross boarder regulation. [...] It is important to compare us with the United States of America, after listening to the very inspiring conference of Steve Ballmers speaking about the fith revolution I am more modest for the internal market and asking not for revolution but for a reform. Lets fight for an internal market in Europe."

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Rede_Sarkozy
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Nicolas Sarkozy [4]

"Als ich hierhiergekommen bin, habe ich schon gleich etwas sehr wichtiges erfahren. Ich habe Steve Ballmer zugehört. Und aus französischer Sicht: [gesagt] ein Präsident, der in der Lage ist, 5 Revolutionen zu überstehen... "

Pause für die Übersetzer - und M. Sarkozy hat die Lacher auf seiner Seite.

"Vielleicht wird [in Zukunft] auch das Papier für Mircrosoft keine Bedeutung mehr haben - hauptsache er lässt mir das das seine."

Ja: In der Tat: er spricht von seinem, sprich Ballmers Papier. Und dann zeigt der sein eigenes Skript hoch, das dann schliesslich nach seiner Rede wie ein Staatsgeheimnis von einem Militär vom Pult abgeräumt werden wird [5]

Ich danke hiermit der CeBIT, meine Herren Präsidenten und Herr Ministerpräsident, dass sie sich als die weltweit wichtigste Veranstaltung in ihrem Themenkreis so nachhaltig etabiert hat.

" Und Ihnen, Herr Ballmer, will ich nur noch sagen sagen, dass es vielleicht einmal kein Papier mehr geben wird, aber es wird immer noch Kunden geben und Wähler. Und vür uns [als Politiker] ist die Technologie die eine Sache und der Inhalt eine andere. Und das ist eines der grossen Probleme der Kanzlerin. der lieben Angela, und für den Präsidenten der Kommission. Es ist nicht so, dass Sie mit Ihrem Wissen eine grosse Zahl von Möglichkeiten als Dienste anbieten werden und dass die Konsumenten und Bürger, wir also, eine Gesellschaft erreichten, in der es keine Ethik mehr gibt, keine Regeln, in der man alles und jedes sagen und tun kann. Das ist ein grosses Thema das uns verpflichten wird, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Und das nicht um sie daran zu hindern, neue Revolutionen zu entdecken, sondern ganz einfach deshalb, weil diese neue Revolution in den Dienst des Menschen gestellt werde und sich nicht gegen ihn richtet. "

"Zur Zeit versuchen wir in Frankreich jene Reformen zu Wege zu bringen, die sie in Deutschland schon seit Jahren zustande gebracht haben: Das ist nicht einfach. Aber wir machen es. [...] Und ich weiss, dass in den vergangenen Jahrzehnten Frankreich nicht die gleichen Reformen angegangen ist, so wie es Deutschland gemacht hat. Ich sage dies, um Deutschland dafür zu beglückwünschen. Und damit keiner den Reformwillen in Frankreich in Abrede stellen kann. "

"Und obwohl wir wechselseitig die wichtigsten Handelspartner sind, bleibt unser Verständnis vom Wirschaften ein jeweils ganz anderes. Es gibt Missverständnisse und Dinge, wo wir uns gar nicht verständigen können. "

Und dann macht er den Chefs der Industrie deutlich, dass es seiner Initiative und der von Angela Merkel zu verdanken sein, dass man die EADS auf die Spur gesetzt und zu einem solchen Erfolg geführt habe. Ja, auch sie als Politiker würden eben ihre Arbeit gut machen. "Wenn wir damals nicht die Dinge angestossen und Widerstände ausgeräumt hätten, müssten heute all die Angestellten der EADS heute noch diese Fehler bezahlen."

"Ich weiss, dass Sie in Europa der Exportweltmeister sind, und Sie sind stolz darauf. Und Sie haben allen Grund dazu. Und an diesem Punkt sind Sie für uns Franzosen ein Vorbild. On va faire tout comm vous. [Applaus]. Und das ist die wahre Art der Freundschaft."

"Ich werde mich erklären. Auch Frankreich ist eine Industrienation. Und ich weiss das die Strukturen in Frankreich andere sind als die in Deutschland. Aber ich denke, das ich - sehr geehrter Herr Ministerpräsident - einen Punkt der Gemeinsamkeit glaube verstanden zu haben. In Frankrich hat der Staat eine ökonomische Aufgabe zu erfüllen. Und in Deutschland sind das die Länder. Das Land Niedersachsen ist ein entscheidender Player in diesem ökonomischen Umfeld. Und Sie denke - und ich denke zu Recht - dass ein politischer Player auch ein ökonomischer Player sein kann. Und das ist ein ganz wichtiger Punkt unserer gemeinsamen Überlegungen. "

"Ich habe grosse Hochachtung vor Siemens. Da Siemens im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen getroffen hat. [...] J’ai une grande admiration pour Siemens."

Und dann verteidigt er sein Engagement für die Sanierung von Alstom. Und dass heute, nach dem Ende dieses Engagements, der Staat mit fast einer Milliarde Euro Gewinn aus diesem Invest hat aussteigen können - und das, nachdem die Banken ein solches Ansinnen abgelehnt hätten.

"Es bedarf mehr Franzosen, die in Deutschland leben und mehr Deutsche, die in Frankreich leben."

Und dann lädt der Präsident die jungen Deutschen Studenten in seine ganz und gar reformierten Universitäten ein, in die er jetzt mehr als 20 Milliarden Euro gesteckt habe, um dieses Ziel der Verselbständigung dieser Institutionen zu erreichen. "Wir warten auf die jungen deutschen Studenten und sind sicher, dass die Franzosen in allen deutschen Universitäten ebenso offen empfangen werden."

"Frankreich und die Franzosen, wir haben eine grosse Hochachtung ("admiration") vor dem, was Sie hier in Deutschland machen. Und ich möchte, dass Sie das ganz ohne Beigeschmack so annehmen, wie ich es sage. Denn das, was sie gemacht haben, ist etwas ganz besonderes ("extraordinaire"). Wir habe auch eine grosse Hochachtung vor dem Respekt, den Sie gegenüber der Arbeit aufbringen. Und das ist mein ganzes Ansinnen in Frankeich. Dass wir die Arbeit [ebenso] respektieren. [...] Aber es ist wichtig, dass Sie wissen, das wir die von Ihnen geleistete Arbeit bewundern. Und diese Bewunderung soll dazu beitragen, gemeinsam voranzukommen".

Und dann beschreibt der Staatspräsident, wie die gemeinsame Arbeit in dem noch kleinen Europa ausgesehen hat - aber das muss man sich einfach selber anhören und anschauen. Das ist einfach nicht zu übersetzen... und er endet mit der Aussage, dass sich (s)ein Europa einfach keinen Riss zwischen Frankeich und Deutschland leisten könne.

Rede_Merkel
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Angela Merkel

Ihr hier direkt aus dem Mischpult abgenommener O-Ton spricht für sich selbst:

"Wir sind dankbar für die Gäste und ganz besonders dafür, lieber Nikolas, dass Du heute abend hier mit dabei bist. Es war eine weise Entscheidung der CeBIT am Vorabend der franzöischen Präsidentschaft in der Europäischen Union Frankreich zum Gastland der diesjährigen Messe zu machen. Ich bedanke mich dafür. Und der Präsident der französischen Repbulik zeigt durch seine Anwesenheit auch, dass ihm diese Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich ein Anliegen ist. Und ’danke’ eben auch für Deine Rede."

"Die Frage, die ich in dem nächsten Gespräch mit Ihnen, Steve Ballmer diskutieren werde wird die Frage sein, was ist eigentlich die Möglichkeit eines Politikers nach der fünften Revolution? Der Mensch hat ja dann sozusagen seinen Computer der alles von ihm weiss, aber die Frage ist für mich, wie schaffe ich mir unter diesen Bedingungen noch einen Wechselwähler, einen den ich durch meine politische Rede noch überzeugen kann?"

"Aber wir sollten uns bewusst sein, dass wir in einer Phase, in einer tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderung leben, deren Treiber die Informations- und Kommunikationstechnologie ist. Und als ich neulich die Möglichkeit hatte, mit Bill Gates mit Schülern zu diskutieren, über die Frage, wie wird sich allein das Lernen verändern, welchen Zugang werden Menchen, die bis heute keine Schulbücher haben über die kleinen Computer dann bekommen... diese Fragen zeigen, von welcher revolutionären Bedeutung es ist und auch wieviel leichter wir es in Zukunft haben werden, Informationen und Wissen zu Menschen zu bekommen, die heute noch weitgehend von der Bildung abgeschnitten sind. - Das einzige, was mich im Gespräch mit Bill Gates wiederum irritiert hatte ist, dass er, wenn seine Kinder Hausaufgaben machen, die sofort an seinen Arbeitsplatz übertragen bekommt und abends dann beim Abendessen mit ihnen darüber sprechen will. Ich habe ihm gesagt, früher hat man beim Abendessen mal über was Schönes gesprochen und nicht über Hausaufgaben. Also insofern ist das auch ein gewisser Nachteil. "

"Was braucht die Informations- und Kommunikationstechnologie gerade auf unserem Kontinent, dem europäischen Kontinent? Ein Kontinent, der ja von seiner Bevölkerunsstruktur eher ein demographisches Problem hin zu einer alternden Gesellschaft hat? Er braucht ein politisches Eintreten für Neugierde, für Aufmerksamkeit, für Wachheit und für Freude an neuen Entwicklungen. [...] Wie können wir diese Aufgeschlossenheit und wie können wir diesen Wettbewerb mit den vielen neugierigen Gesellschaften dieser Welt - neben den Vereinigten Staaten von Amerika, china, Indien, um nur grosse Player zu nennen - wie können wir uns diese Triebkraft auch wirklich erhalten."

"Wenn wir uns heute einmal anschauen - Steve Balmer hat auch nochmal darauf hingewiesen - wie die Bekanntschaft von Menschen heute funktioniert, dann ist es eben so, dass bei den unter 25jährigen ein sehr intensiver Austausch stattfinden kann ohne dass man sich je persönlich gesehen hat. Die gesamte Kommunikationsart in unserer Gesellschaft wird sich verändern. Die Informations- und Kommunikationstechnologie wird die Abläufe unseres täglichen Lebens vollkommen umwälzen. Und die Frage ist, wie reagieren wir als gewachsene historische kulturelle Gesellschaften auf diese Revolution?"

"Es wird die Frage nach Gerechtigkeit geben, es wird die Frage nach gesellschaftlicher Verantwortlichkeit geben. So schön und so wunderbar und so einfach es ist mit dem Computer zu kommunizieren, die Sehnsucht der Menschen nach Gemeinsamkeit wird nicht verschwinden."

"Seid begeistert über Technik und Technologiem aber zum Schluss hat sie den Menschen zu dienen und nicht umgekehrt. Und in diesem Sinne ist die CeBIT eröffnent, meine Damen und Herren."

Damit sind die Reden gehalten. Und man kann um elektronischen "Ribbon Cutting" übergegen und zum Empfang schreiten und sich unter vier Augen sagen, was nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist.

Die Frage aber, wie man "als gewachsene historische kulturelle Gesellschaften auf diese Revolution" wird reagieren müssen, wird uns noch sehr lange beschäftigen. Entweder, wir werden von ihr aus dem Zentrum an den Rand einer globalen Entwicklung gedrängt, oder wir begreifen - endlich - dass an diesem Montag mehr gesagt wurde, als was man von "Sonntagsreden" hätte erwarten dürfen.

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Wäre man jetzt am besten gleich mit Steve Balmer zurückgeflogen in die USA? Dort findet nämlich zeitgleich mit der CeBIT vom 5- 7 März im Venetian resort Hotel in Las Vegas die MIX’08 statt. [6]. Worüber auch auf der CeBIT-Seite berichet wird. [7]

Stattdessen verspricht die Messegesellschaft auch den Besuchern des ersten Messetages einen Super Tuesday,

 beginnend mit einem CeBIT-Eröffnungsrundgang von Frau Dr. Merkel um 9, mit der Premiere der "CeBIT Global Conferences" um "Punkt 10" im Convention Center
 [8],

 mit der Eröffnung des "future parc" in Halle 9 um 10.30 Uhr mit Nobelpreisträger für Physik, Prof. Grünberg und der "Bundesforschungsministerin" Dr. Annette Schavan

 und dem deutsch-französischen ITK-Gipfel um 11 Uhr im NORD/LB Forum
 [9]

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Allein, angesichts der Nacharbeitung der Eröffnungsveranstaltung wird hier auf die von den Veranstaltern im Netz bereitgestellten Quellen verwiesen - in der Hoffnung, dass sie sich dem Leser sich einfacher erschliessen werden als dem Autor für die Verfertigung dieses Beitrages.

WS.


Nachtrag

Dass dieses Opening auch an anderer Stelle gewürdigt wurde, dazu ein Auszug aus einer Pressemeldung der Deutschen Messe AG in Hannover vom 31. Oktober 2008:

Die Eröffnungsfeier der CeBIT 2008 ist gleich mit zwei hochrangigen internationalen Marketingpreisen ausgezeichnet worden. Die Deutsche Messe AG und die insglück Gesellschaft für Markeninszenierung erhielten den begehrten Galaxy Award in der Kategorie Event Marketing und zusätzlich die höchste Auszeichnung des Wettbewerbs, den ’Best of Show’ Award. Die Jury würdigte die CeBIT-Eröffnungsveranstaltung als ’brillant, einfallsreich, innovativ, clever, provokativ und engagiert’.

Der Galaxy Award prämiert seit 19 Jahren herausragende Marketingmaßnahmen aus der ganzen Welt. In diesem Jahr mussten die Juroren ihre Entscheidung unter mehr als 580 Einreichungen aus 16 Ländern in elf Kategorien treffen. Für den CeBIT-Messeauftakt 2008 ist insglück außerdem kürzlich für den EVA Award nominiert worden, der am 14. November in Bochum verliehen wird.

Die Eröffnungsveranstaltung am 3. März war ein gelungener Auftakt für eine erfolgreiche CeBIT 2008. Als Redner traten unter anderem der Chef des weltgrößten Software-Konzerns Microsoft, Steve Ballmer, sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy und EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso.

Die Spezialisten für Markeninszenierung und Live-Kommunikation aus Berlin inszenierten für den Abend einen überraschenden und höchst dynamischen Messeauftakt, der laut Michael Rose, Leiter Protokoll und Unternehmensevents bei der Deutschen Messe AG, perfekt zur CeBIT passte. Aufgabe der Agentur war es, die neue Struktur der weltgrößen Messe für die ITK-Branche greifbar zu machen und Frankreich als Partnerland der CeBIT 2008 adäquat in Szene zu setzen. Der hohe inhaltliche Anspruch der Veranstaltung sollte zudem von einer betont emotionalen Ansprache der prominenten Gäste aus aller Welt begleitet werden.

insglück inszenierte die neue Übersichtlichkeit in einem ästhetischen Mix aus Mediensequenzen und mitreißender Live-Performance. Teils real auf der Bühne, teils virtuell, bewegten sich fünf Parkour-Akteure dynamisch über die CeBIT 2008. Transportiert wurde die effiziente Gliederung der Messe ebenso wie ihre enorme Themenvielfalt. Eingängig übertrug die Inszenierung die Grundidee der aus Frankreich stammenden ’Parkour’-Bewegung - die Grenzen des Möglichen permanent zu erweitern - auf den kontinuierlichen Innovationswillen des jährlichen Branchentreffs. ’Die Parkour-Akteure standen genau für das, was wir mit der CeBIT wollen: Grenzen überwinden, neue Wege beschreiten und mit dem Zeitgeist gehen’, sagte Rose.

Die Berliner Agentur insglück wird auch die Eröffnungsveranstaltung der CeBIT 2009 übernehmen.

Anmerkungen

[1Und mit der hier zitierten Reihenfolge der Namen wird sogleich die Positionierung der Hände auf dem "Surface"-Screen, so wie sie am Tag zuvor schon dokumentiert ward

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bekanntgegeben und mit dem offiziellen CeBIT-Foto der Deutschen Messe AB bestätigt.

[2Der Text der Rede von Frau Dr. Merkel wurde der www.bundeskanzlerin.de - Seite entnommen und über den "Kalender der Kanzlerin" gefunden. Interessant in diesem Zusammenhang der zitierte Zusatz: "Anschließend trafen sich Merkel und Sarkozy im Gästehaus der niedersächsischen Landesregierung zu Gesprächen."

[3Diese Anmerkung begann zunächst mit dem Satz: "Das Redeskript konnte ebensowenig wie die Rede von Frau Dr. Merkel auf der CeBIT-Seite gefunden werden und wird daher auch etwas ausführlicher zitiert."
Bei weiteren Recherchen stellte sich dann aber heraus, dass es dieses Skript durchaus gabe, und zwar als ein Angebot auf der Microsoft Presseservice - Website mit einem Download zum Thema "Steve Ballmer Keynote (XPS). Bevor man aber Zugang zu diesem Text erhält, verlangt das System vorab die Installation von MS.net Framework und den Download und die Installation von 78 MB. Der Neugier und der journalistischen Sorgfaltspflicht führten dazu, dass dieses akzeptiert wurde. Dannoch aber wurde nach der Fertigstellung der Installation der Text als Kopie und ohne die dafür notwendigen Formatierungen als Lauftext in ein *.rtf-Format gewandelt und in diesem hier auf bereitgestellt. Das Original-XPS-Format-kann eingesehen werden unter dem Link. http://download.microsoft.com/downl...
Danach im Nachgang zur CeBIT stellte sich dann heraus, dass der Text dieser Rede im Gegensatz zu der zunächst aufgestellten Behauptung doch auch auf einer CeBIT-Seite zu finden war: und zwar bei den in englischer Sprache herausgegebenen Presseverlautbarungen...

Abschliessend zu diesem Thema hier noch der Hinweis auf die Möglichkeit, sich den Auftritt von Steve Ballmer auf der Microsoft-PK als Streaming Protokoll anzusehen:
http://www.tvonweb.de/kunden/dmag/cebit2008//microsoft/index.html

[4Die nachfolgenden Auszüge werden hier in einer freien und nicht vom Elysee beglaubigten Übersetzung wiedergegeben ;-)

[5Aber inzwischen dennoch auf der FRANCE diplomatie - Seite als PDF zur Verfügung gestellt und daher auch hier übernommen wurde.

[6Leider kann der coole Geeking with Greg Linden Blog nun auch nur noch als Surrogat seine ebenso verrückten wie zukunftsweisenden Ideen bezeichnet werden, seitdem er das Ganze Kernstück seiner Ausführungen zum einem Microsoft-Insider-Tool unter http://msblogs/glinden gemacht hat. Greg hat ursprünglich in der Artificial Intelligence Group an der Universität in Washington DC gearbeitet, bevor er zu Amazon ging, wo er diese heute allen bekannte Strategie entwickelt, die Affinitäten zwischen einem schon gesuchten und ggf. gekauften und einem in diesem Umfeld noch anzubietenden Produkt herstellt. Anschliessend hat er für fünf Jahre das Gleiche mit einer eigenen Findory genannten Firma im Bereich der Nachrichten versucht, bevor er von Microsoft geholt wurde, um sich um die Personaliserung ihrer Suchsysteme zu kümmern. Ein Interview mit ihm zum Thema TRENDS IN COLLECTIVE INTELLIGENCE AND CENTRALIZATION ist einzusehen als WMV-File oder hier als MP3-Stream abzurufen.
http://mschnlnine.vo.llnwd.net/d1/m...

[7Und anschliessend hätte man sogleich im Bally’s- und im im Paris-Hotel vom 10.-13. März an der diesjährigen 34. ShoWest - "the most prestigious and longest running event exclusively for the cinema exhibition and distribution community" - teilnehmen können.
Hier als kleine State-of-the-Art-Info der Werbeclip von Texas Instruments:
http://www.dlpcinemaswitch.com/video.asp

[8Neben Ramu Damodaran, Vertreter der Vereinten Nationen, Karl-Heinz Streibich, CEO Software AG und Richard Oosterom, Managing Director COLT Telecom GmbH wird auch Martin Jetter, Vorsitzender der Geschäftsführung IBM Deutschland GmbH auf dem Podium erwartet. Gemeinsam diskutieren sie, wie die Informationstechnik der Zivilgesellschaft helfen kann, auf glo­bale Bedrohungen zu reagieren.

Als Special Guest schickt Microsoft aus den USA ihren Chief Operating Officer (COO) Kevin Turner. Mit Bill Gates, Steve Ballmer und fünf weite­ren global verantwortlichen Topmanagern bestimmt Turner die generelle strategische Ausrichtung und Entwicklung des Unternehmens. Den CeBIT-Besuchern verrät er unter anderem, wo Microsoft die "heißen Trends" im Bereich Innovation sieht.

[9Mit von der Partie sind neben Ernst Raue, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Messe, auch Jean Mounet, Präsident des französischen ITK-Verbandes Syntec Informatique und BITKOM-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer. Außerdem wird Bundeswirtschaftsminister Michael Glos erwartet.


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