3D-KINO digital

VON Dr. Wolf SiegertZUM Montag Letzte Bearbeitung: 15. Januar 2015 um 21 Uhr 58 Minuten

 

Die Einträge dieser Woche unterscheiden sich von den sonst gewohnten Darstellungen: sie basieren nicht auf dem direkten Erleben sondern auf Sekundärquellen. Die in diesen Tagen selbst besuchten Veranstaltungen hatten allesamt den besonderen Charme, dass sie „unter Dreien“ stattfanden: in den Suiten eines Hotels, in Kaminzimmern, in den Gästeräumen von Häusern in denen sich „Politik und Wirtschaft“ begegnen. Damit sind sie aber für die unmittelbare Kommentierung in „DaybyDay“ tabu. Was wiederum dazu führt, dass andere Ereignisse in den Vordergrund treten und in dieser Woche schlaglichtartig beleuchtet werden. WS.

Am vergangenen Freitag, den 21. November 2008 war Jeffrey Katzenberg in Berlin und warb - einmal mehr - für sein Konzept, kurz oder lang alle seine Produktionen in 3D herauszubringen.

Eine der ersten Agenturmeldungen - die von ddp - konnte schon zum Mittag, genauer ab 13:16 Uhr auf der News-Seite von Yahoo [1] nachgelesen werden. Interessant, dass man sich darin auch auf solche Produktionen bezieht, die nicht im Vertrieb der Paramount sind:
"Ende 2009 soll zudem James Camerons (»Titanic«) 3D-Film »Avatar« ins Kino kommen."

Am schnellsten in Sachen Eigenbericht war die SZENE-Rubrik in der Online-Ausgabe der BUNTEn: Am 21. November 2008 um 16:26 Uhr zitiert sie bereits aus einem Interview in dem Katzenberg berichtet, was ihn veranlasst habe, sich diesem Thema so intensiv zu widmen:
"Die Idee, seine Produktionen auf 3-D umzustellen, kam dem DreamWorks-Chef nach einem Kinobesuch vor drei Jahren. ’Ich habe mir den Film ´Polar-Express´ in einem dem großen iMax-3D-Kino ´The Bridge´ in Los Angeles angesehen [...] Ich dachte nur: Wow, das ist absolut fantastisch! Das war ein echter Heureka-Moment. Ich habe sofort herumtelefoniert, um diese Technik auch für meine Animationsfilme zu nutzen.’"

"Katzenberg wagt einiges" - so Sebastian Handke
im Tagesspiegel vom 22. November 2008 "Seine Firma investierte gemeinsam mit Intel und Hewlett Packard viel Geld in die Entwicklung eines 3-D-Systems; zukünftige Animationen werden vollständig in 3D produziert. "

Interessant in diesem Zusammenhang auch der Schluss des Beitrages in heise-online vom 22. November 2008, in dem es am Schluss heisst:
"Katzenberg ist übrigens davon überzeugt, dass 3D auch im Wohnzimmer Einzug halten wird, allerdings dauere das noch ein paar Jahre länger als im Kino. ’Hier werden keine Filme, sondern Videospiele die treibende Kraft sein’, vermutet der Studiochef."

Während Handke der Meinug ist, dass die gezeigten Szenen "zwar nicht unbedingt eine Offenbarung" gewesen seien und das angekündigte neue, möglicherweise aufregende Seherlebnis sich allenfalls "zu erahnen" gewesen sei, wird in den NEWS von Digital Production vom 26. November 2008 verkündet, dass Jeffrey Katzenberg, Geschäftsführer und Visionär der DreamWorks Animation Studios (DWA) mit seinen ersten Ausschnitten aus dem mit Spannung erwarteten MONSTERS VS ALIENS mit der "eigens von DWA entwickelten 3D-Technik" das Publikum begeistert habe.


Nachträge aus gegebenem Anlass:

Warum gerade jetzt diese Tour zu diesem Zeitpunkt nach Europa und nach Deutschland?

In der Ausgabe 26/2008 vom 8. Dezember 2008 gibt es ein Interview von Jan-Keno Janssen "mit dem DreamWorks-Visionär Jeffrey Katzenberg" unter dem Titel: 3D als Kinoverstärker nachzulesen.

Zur Erinnerung oder auch zur Information nochmals ein Hinweis auf jenen Reuters-Text vom Ende April - Wed Apr 30, 2008 3:42pm [2] - der mit dem Header aufmachte: "DreamWorks’ Katzenberg disappointed with 3D talks" weil die Verhandlungen mit der Digital Cinema Implementation Partners, verteten durch Travis Reid - bei denen mit den Kinogruppen AMC, Cinemark und Regal gut und gerne 14.000 Leinwände vertreten sind - immer noch nicht haben abgeschlossen werden können.
O-Ton Jeff: ""Things haven’t progressed as well as I had hoped [...] In terms of getting the big three on board and actively moving forward, I feel as though things have dragged along, and it’s been pretty disappointing"
Dabei hatten sich bereits im Jahr zuvor die Digital Cinema Implementation Partners, DCIP mit Warner Bros. und Universal zusammengetan, um zu prüfen, auf welchen Wegen und mit welcher Technik man das D-Cinema am schnellsten und zugleich effektivsten würde voranbringen können.

Diese "flash-back" macht deutlich, dass die zunächst geltenden Konzentration auf den ausschliesslichen US-Markt sich mehr und mehr nicht nur auf Europa, sondern vor allem auch auf Länder wie Indien und China ausweitet: Digitale 3D-Kino Projekte lassen sich nur noch im weltweitem Maassstab implementieren und vermarkten.

Anmerkungen

[1und alsbald danach auf vielen anderen Seiten der ddp-Kunden

[2Reporting by Sue Zeidler; editing by Carol Bishopric


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