Gut gemappt ist halb gefahren

VON Dr. Wolf SiegertZUM Samstag Letzte Bearbeitung: 15. Januar 2015 um 23 Uhr 23 Minuten

 

Während an den Tankstellen Benzin und Diesel wieder rechtzeitig zum Ferienbeginn teurer geworden sind, macht es die Firma NAVIGON umgekehrt und bietet die Europa-Variante ihrer Navigationssoftware um zwanzig Euro billiger an. [1]

Wir hatten ja bereits in einem ersten Test [2] über den Einsatz auf einem HP-Endgerät berichtet, dass noch nicht in der Kompatibilitätsliste benannt wurde, mit dem iPAQ 910c.

In einem noch ausstehenden Bericht werden wir die Tauglichkeite dieser Software auf einer längeren Strecke nach Frankreich beschreiben - hier wird es zunächst um ein zweites Endgerät gehen, das ebenfalls noch nicht in der Kompatibilitätsliste ausgeführt ist: das iPAQ Data Manger. [3]

Bei der Auslieferung des Gerätes wird unter dem Motto: "Genießen Sie jeden Aspekt des Lebens" einen 30 Tage kostenlose Nutzung der Naviationssoftware aus dem Hause Webrasca [4] angeboten.

Wir werden zunächst noch einmal die Version 7 von Navigon nutzen - auch wenn es mit dieser nach wie vor bislang keine Karten für die USA und/oder Israel gibt.

Allein, auch dieses Mal gibt es einige Details, in denen der Teufel steckt: So etwa der Hinweis, dass man eine 2 GigaByte-Karte einlegen und auf dieser das System betreiben solle.

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

"Legen Sie eine leere 2GB-Speicherkarte des Typs, den Ihr PDA
verwendet, in den Kartenleser des Computers ein
."

Der Speicherplatz reicht für den Betrieb aller Europa-Karten auf einer 2GB-Karte nicht aus, denn in dem entpackten Ordner finden sich Daten in der Grösse von 1.991.518.288 Bytes. [5]

In der Anleitung heisst es dann weiter:

[...] "7. Wenn die Übertragung der Daten beendet ist, legen Sie die
Speicherkarte in Ihren PDA ein.
Die Software wird auf dem PDA installiert.
8. Starten Sie die Navigationssoftware auf Ihrem PDA."

Und was bedeutet das nun konkret?

Die Speicherkarte ist in den PDA eingesteckt und wird von diesem erkannt - auch ein "Wunder", da eine ganze Reihe von Geräten Karten mit mehr als 2 GB im HC-Modus nicht erkennen.

Windows Mobile 6.1 bietet in seinem Auswahlmenü die Funktion "Programme" an. Dort gibt es den "Datei Explorer" und auf dem findet sich der Ordner "Speicherkarte". Dort wird der Ordner "NAVIGON" entdeckt - und in diesem die Datei: "installer".

Beim Anklicken dieser Datei warnt ein Pop-Up-Fenster davor, dass die Datei "installer.exe" von einem "unbekannten Hersteller" stamme. Und man wird gefragt, ob man diesen Vorgang dennoch fortsetzen wollen. Die Antwort lautet "Ja".

Darauf kommt die Antwort zurück: "installer ist keine gültige Anwendung für den Pocket PC".

Also: Test and Trial? Es wird der Ordner "INST" aufgerufen. Dort der Ordner "Software". Dort der Ordner "Navigon". Und dort der Ordner "Mobile Navig..." [6]

Wir haben Glück. Es öffnet sich ein neues Feld in dem die Sprache ausgewählt werden kann: "English (United Kingdom" oder "Deutsch".

Es wird "Deutsch" ausgewählt und mit "ok" bestätigt. Als "Entfernungseinheit" werden "Kilometer" ausgewählt und mit "ok" bestätigt. Und als "Format Uhrzeit" die "24h".

Danach aber kommt ein graues Feld zum Vorschein mit der Meldung: "Es konnte keine Karte gefunden werden." Und nochmals: "OK". Und die Anwendung bricht ab und führt wieder auf den Haupt-Navigon-Ordner zurück.

Daraufhin wird das Gerät einmal komplett ausgeschaltet und nach 30 Sekunden erneut gestartet. Die SIM-Karte wird aktiviert. Und nochmals die Funktion "installer" aktiviert - mit dem gleichen negativen Ergebnis.

Stattdessen wird der Ordner "2577" aufgerufen und dort die Funktion "install05". Diese erlaubt offensichtlich die CAB05 zu installieren. Und zwar entweder auf dem "Gerät" oder auf der "Speicherkarte". Als erfolgerlicher Speicherbedarf werden "8s5KB" angemeldet. Auf der Karte sind 1934208 KB verfügbar. Also wird "Speicherkarte" auswählt. Worauf "install05.CAB" "erfolgreich auf dem Gerät installiert" wurde.

Daraufhin wird die Datei "Navigon_MN734_EU.exe" nochmals auf die Karte geladen und dabei das Überschreiben aller bereits vorhandenen Daten gestattet.

Während die Micro-SD-HC-Karte also im Rechner nochmals neu bespielt wird, wird der iPAQ nochmals aus- und wieder eingeschaltet. Und dieses Mal erscheint auf dem "Mobile-Desktop" ein neuer Eintrag mit der Zeile "Mobile Navigator 7" - und das, ohne dass die Karte eingesetzt ist.

Also wird die Neusintallation auf der Karte abgewartet, diese dann - nach dem Deaktivieren über "Hardware sicher entfernen" - dem Recherner entnommen, auf dem USB-Adapter entnommen und wieder in den PDA eingesetzt.

Jetzt kommt der grosse Moment: diese neue Zeile wird angeklickt - und es erscheint die Meldung: "The system couldn’t find a memory card."

???

Unter "Einstellungen" / "Speicher" auf dem PDA abgefragt wird aber die Karte gefunden. Da auf ihr nunmehr sowohl die Installations-exe-Software als auch die installierten Dateien liegen, sind 3773.50 MB belegt und noch 161.00 MB belegt.

Aber auch bei einem erneuten Versuch bleibt die Fehlermeldung die gleiche.

Nachdem nun mehrere Stunden - letztendlich ohne Erfolg - mit der Inbetriebnahme verbraucht wurden, wird es Zeit für den Support: Indem dieser Eintrag als Link an "support.de@navigon.com" geschickt und um Hilfestellung gebeten wird.

48 Stunden später...

Es gibt bislang keine schriftliche Antwort vom Support, worauf die Hotlinenummer 01805 628 44 66 angerufen wird. Dort ist dieses iPAQ-Gerät nicht bekannt. Der einzige Hinweis, der sich in eine konkrete Handlungsanleitung umwandeln lässt, lautet:
 eine noch aktuellere Version der Software herunterladen: und zwar von der Seite:
 http://www.t-mobile.navigon.com/.
 dazu die "try & buy"-Version verwenden.

Gesagt, getan: diese Version hatte die gleiche Bezeichnung wie die auf der Navigon-Seite, war aber um 100 MB grösser. Die Empfehlung, aus dieser 1,947 GB grossen Datai die Anwendung auf eine 2 GB-Karte zu installieren, ist nun erst recht nicht mehr haltbar.

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Dank der Kulanz eines grossen Elektromarktes haben wird - nunmehr von SanDisk - Speicher verschiedener Grössen einkaufen können. Und schicken nunmehr die letzte "Waffe" ins Feld: eine MobileUltra High Performance 4GB micoSDHC Card.

Und hier das Ergebnis:

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Am gleichen Tag kam dann auch doch noch eine schriftliche Antwort:

Sehr geehrter Herr Siegert,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Leider ist Ihr Gerät zurzeit nicht zur Nutzung mit unserer Software freigegeben.

Unsere Freigabelisten basieren auf umfangreichen Hard- und Software-Tests. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir daher an dieser Stelle keine Aussage über mögliche zukünftige Kompatibilitäten und Gründe für bereits festgestellte Inkompatibilitäten treffen können.

Sollten Sie weitere Fragen haben stehen wir gerne zur Verfügung.

Der Rest war ... Schweigen.

WS

Wichtige Nachträge:

1. Hier gleich ein erster Kommentar aus der Leserschaft: als LINK ;-)

2. Im Gespräch mit der Presseagentur wird nochmals darauf hingewiesen, dass eine Funktion dieser Software nur für jene Geräte garantiert wird, die auch auf der Kompatibilitätsliste, so wie auch schon oben erwähnt, ausdrücklich genannt werden.

3. An eben diesem Sonnabend berichtet Daniel Finger kurz nach halb Vier am Nachmittag in der Sendung ESCAPE auf Radio Eins von seinen Erfahrungen während einer Harz-Reise im Umgang mit der Navigon-DACH-Version auf seinem iPhone. Und dabei kommt das ganze Programm eigentlich ziemlich gut weg: mit einem echten "Empfehlenswert".
Sein Anwenderwunsch: dass das Gerät aufgrund der Fortbewegungsgeschwindigkeit von selbst erkennt, ob man hier gerade als Fussgänger, Radfahrer oder Autofahrer unterwegs sei.
Interessant in diesem Zusammenhang auch sein Preisvergleich. Er rechnet nämlich vor, dass die Software alleine zwar günstiger sei als der Kauf eines "Navi-"-Endgerätes, dass aber für all die Zusatzteile: Stromkabel, Tontransfer aufs Autoradio, externe Antenne, Scheibenhalterung, sogar letztendlich ein durchaus beachtlich höherer Preis herauskommt.

4. Zum Zeitpunkt der IFA ist der Frust über die vielen vergeblichen Bemühungen soweit verflogen, dass nochmal ein neuer Versuch unternommen wird.
Inzwischen ist sowohl das Endgerät ausgewechselt worden [7] als auch die Software. Der neue PDA wurde am Montag, den 7. September 2009 zugestellt. Die neue Software am 8. September auf dem Navigon-IFA-Stand in Empfang genommen. Es ist diese eine CD-Rom mit dem
Mobile Navigator
Version 7.3.4 (build 494)
Programm 20090908
Device ID P7AZ32ZJ68A5HK5

Wie oben oft genug beschrieben wurde die Software - zunächst nur für "D-A-CH" - auf den Speicher überspielt, dieser in das Gerät gesteckt und von dort aus die Anwendung gestartet. Und dieses Mal mit Erfolg!

Anmerkungen

[1Siehe:

NAVIGON MobileNavigator Sommer-Aktion
Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

[2Siehe: Mobile Navigator 7.

[3Auf der Registrierungs-Seite können beide Geräte nicht angesprochen werden. Oder geht es hier nur um solche Endgeräte, in denen diese Software bereits ab Werk installiert wurde?

[4Sowohl die auf dieser Seite genannte Adresse als auch die Adresse: http://ipaq.webrasca.com führten - zumindest an diesem Tag - ins Leere

[5Wobei bei einem Aufpreis von einem Euro eine Micro-SD-Karte der Firma Kingston mit der doppelten Kapaziät erworben wurde als die, die zuvor die Firma San-Disc angeboten hatte. Wenn diese in dem iPAQ-Gerät laufen würde, so der Verkäufert, sei’s das Gleiche...

[6... mehr ist auf dem Schriftbild nicht zu sehen.

[7Siehe dazu den Bericht: The hp-retail tale.


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