Ja. Gewiss: "Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten".
Aber dennoch wird zu Beginn der Woche mehr denn je von all jenen Christenmenschen die Rede sein, die mit ihrem Verhalten die Grundlagen ihres sozialen Verhaltens in Frage gestellt haben.
1. Priester, die sich an Kinder vergehen.
2. Eine Bischhöfin mit vier Kindern, die sich mit viel zu viel Alkohol im Blut am Steuer erwischen lässt.
3. Ein christlicher Politiker, der sich den öffentlichen Vorwurf der Bestechlichkeit gefallen lassen muss.
4. Und ein Aussenminister, der den Mangel an Arbeits-Moral und das Streben der Arbeitslosen nach staatlich subventionierter Faulheit geisselt [1].
Welche eine Quadratur eines Kreislaufs, den Cicero einst mit seinem "o tempora o mores" kommentierte und den man morgen schon ob der schnellen Halbwertszeit von solchen Themen der aktuellen Berichterstattung einfach nur als eine unglückliche Häufung von Missgeschicken abgetan haben wird.
Warum überhaupt zu diesem Thema schreiben, vielleicht sogar Stellung beziehen, sich Ärger an den Hals holen weil man sich seinem Ärger Luft gemacht hat?
Vielleicht nicht auf den ersten, wohl aber auf den zweiten Blick ist dieses besonders auffallend: Bezeichnend in all diesen Fällen ist - bei alle ihrer Unterschiedlichkeit und Unvergleichlichkeit - dass es immer "Andere" sind, die für die Taten der Betroffenen einstehen, sie in der Öffentlichkeit vor der Kamera darstellen, analysieren, kommentieren:
1. Frau Ursula Raue, die Missbrauchsbeauftragte des Jesuitenordens, in Stellvertretung der Priester
2. Frau Katrin Goering-Eckardt, die Bundestagsvizepräsidentin und Präsidentin des Deutschen Evangelischen Kirchentags in Dresden 2011, in Stellvertretung der Bischhöfin
3. Herr Hendrik Wüst, der nunmehr ehemalige Generalsekretär der NRW-CDU, für den Ministerpräsidenten
4. Herr Andreas Pinkwart, FDP-Vize, in Stellvertretung seines Chefs im Ministerrang.
X. [2]
Vielleicht - "DaybyDay" ist ja ein Publikation im Umfeld der Technik und der Inhalte der Informations- und Kommunikations-Wirtschaft - vielleicht könnte man ja diese vier als StellvertreterInnen in eine Sondersendung vom Format "Menschen bei Maischberger" einladen?
Auf dass sie Zeugnis ablegen mögen für die (den) ihnen Nächste(n).
WS.