Jetzt verlassen wir mit dem Speedstick LTE von Huawei / E398 erstmals die Hallen der Telekom Repräsentanz und den Salon unseres Büros in Berlin.
Wie bereits berichtet [1], hat sich das Gerät - nach entsprechender technischer Unterweisung - schliesslich auch in Betrieb nehmen lassen und wird nun erstmals an einer Reihe weiterer Standorte zum Einsatz gebracht. [2]
– In der Wohnung in Berlin-Charlottenburg.
Ein Signal wird auf Anhieb erkannt. Wenn auch schwach. Aber es reicht aus, darüber eine Internetverbindung zu starten und die Details für die anstehende Bahnfahrt abzurufen.
Allerdings scheint das Ding ein Stromfresser zu sein. Die - sicherlich altersschwache - Batterie war in Null-Komma-Nichts leer.
– Im ICE 654 von Berlin über Hannover nach Köln
Die ersten Startversuche endeten allesamt mit den seltsamsten Fehlermeldungen:
— Das System sei nicht mehr erkannt worden und bedürfe der erneuten Anmeldung

— Das Endgerät würde nicht erkannt werden

— Eine Netzverbindung würde nicht erkannt werden

Wenn es sich nicht um einen echten Feldversuch gehandelt hätte, wäre der "normale" Nutzer spätestens an dieser Stelle ausgestiegen.
Nach einer Reihe weiterer Versuche gibt das Gerät - gelegentlich - einen Netzempfang zu erkennen. Aber auch das dann nur kurzfristig und mit sehr instabilen Empfangswerten.

Bei einem weiteren Versuch, auf dieser Seite erste Einträge zu verfassen, bricht dann sogar der Browser zusammen.

Kurz - und ungut - ein mobiler Einsatz im Zug (zumindest auf der Strecke zwischen Berlin und Hannover) ist nicht möglich. Von weiteren Versuchen dieser Art ist zunächst abzuraten.
Am Bahnhof von Hannover ist dann wieder ein Zugang möglich und die auf dieser Strecke erstellten Screenshots und Notizen können während der Wartezeit des Zuges am Bahnsteig hochgeladen und eingestellt werden.
– in Köln am "Gürtel".
Hier lief das Teil in der ersten Etage einer grossen alten Wohnung ganz ohne Probleme.
– auf dem Weg von Köln über Frankfurt am Main nach Nürnberg
Ein Mitfahrer beklagt sich heftig darüber, dass es der Deutschen Bahn immer noch nicht gelungen sein, auf der Strecke Frankfurt - München ein funktionierendes Internet im Zug vorhalten zu können.
Der Versuch, in dem Zug mit dem neu eingesetzten Stick eine Alternative anbieten zu können, scheiterte. Wie schon auf der Strecke nach Hannover war der Empfang weder stabil noch stark genug, als dass der Dienst wirklich als individuelle Alternative hätte unter Beweis gestellt werden können.
– in München an der Wies’n
Der 4G-Balken bringt es gerade auf einen von fünfen, dabei steht der Stick gleich neben einem - für diesen Zweck extra geöffneten - Fenster:

Summa Summarum
Die wirklichen Vorteile, die diese neue Technik anbieten kann, werden im alltäglichen mobilen Umgang noch nicht wirklich überzeugend deutlich.
Im Gegenteil: ohne extra Antenne ist die Zahl der Verbindungsabbrüche sogar signifikant höher als beim bisherigen Betrieb mit der PCMCIA Web’n Walk Card Compact 2.
Auch wenn in der aktuell ausgelieferten Software die Wiederherstellung der Verbindung nach Abbruch derselben als Dienstmerkmal aktiviert ist, lässt sich diese Funktion zwar durch einen Klick aktivieren - passieren tut aber nichts.
Das Geräte hat einen merklich höheren Stromverbrauch. Das ist nicht nachgemessen, aber der sehr viel schnellere Batterieverbrauch und die hohen Temperaturen des Sticks sprechen hier eine klare Sprache.
PS.
Sollten uns von technischer Seite hilfreiche Anmerkungen, Kommentare, Hinweise zur Verfügung gestellt werden, nehmen wir diese gerne noch im Nachgang an dieser Stelle mit auf. [3]
