CeBIT 2013: Online

VON Dr. Wolf SiegertZUM Dienstag Letzte Bearbeitung: 11. März 2013 um 15 Uhr 36 Minuten

 

DAS schauen Sie sich am besten selber nochmals an, das attraktive Vormittagsprogramm auf der Hauptbühne, mit

 Dr. Andreas Gruchow; Member of the Board, Deutsche Messe AG [1] [2]
 Hamid Akhavan, CEO, Siemens Enterprise Communications
 Gary Kovacs, CEO, Mozilla Corporation [3]
 Dr. Christian Stöcker, Ressortleiter Netzwelt SPIEGEL ONLINE
 B. Kevin Turner, COO, Microsoft Corporation
 Arjen Dorland, Executive Vice President, Shell Technical and Competitive IT (TaCIT), Shell International
 Rada Rodriguez,
CEO of the Schneider Electric GmbH and Zone President Germany

Keines der Buzz-Words, das im Verlauf dieser Sessions nicht vorkommt: Digitalisierung - Real-Time-Application - Social Media - Cloud Services - Apps - Smart- & Micro-Grid - Energy Management - e-Learning und -Government - Electricity is Key - Data-Centers & -Hubs - Prosumer - [...]

Und die auf der Liste erwähnten Teilnehmer können mit den entsprechenden Sprungmarken direkt auf dem gesamten Video-Stream aufgesucht werden.


Der Versuch, ab dem Mittag das "Polish-German ICT Summit" live zu verfolgen, endete mit Überraschungen der eher unangenehmen Art:

Das Programm soll laut Ankündigung auf der Seite:

http://www.tvonweb.de/kunden/dmag/cebit2013/cgc/05032013/index.html

um 14 Uhr beginnen.

— Stimmt aber nicht. Gegen 13.30 Uhr treffen vor der Arena eine Reihe von VIPs ein, die auf dem Screen nicht zu sehen sind, wohl aber eine grosse Anzahl von Blitzlichtern der Kameras.

Dann tritt ein Mensch Namens Tim Schlüter - im Programm namentlich nicht bekannt gemacht - auf die Bühne und begrüsst die Gäste - auch die, die im Internet zugeschaltet sind - in deutscher Sprache.

Er begrüsst auch die Journalisten, denen es gestattet sei, auf dieser Veranstaltung Fragen zu stellen.

Und dann treten der Wirtschaftsminister von Polen und der von Deutschland auf. Beide Länder wollen und sollen ihre starken industriellen Kerne erhalten, so Dr. Rössler. Und diese müssten mit der IT-Industrie verschmolzen werden. Der Wirtschaftsminister lobt die gut ausgebildeten Fachkräfte in Polen. Es sollten aus seiner Sicht Leuchtturmprojekte ausfindig gemacht werden. Und Start-up-Unternehmen sollten mit etablierten Unternehmen in Verbindung gebracht werden.

Nach beiden Reden werden zweimal die PressevertreterInnen angesprochen, ob sie nicht eine Frage hätten. Aber sie haben keine Fragen(sic!), keine einzige.

Als zu Beginn mit Janusz Piechocinski die polnische Prominenz auf die Bühne gebeten wird, versteht dieser die Aufforderung nicht - und setzt sich erst einmal wieder in die erste Reihe. Und als er dann die Bühne betritt, um seine Rede zu halten, redet er - natürlich - auf polnisch.

Aber alle, die, die all das live im Netz verfolgen, haben keine Möglichkeit, diesen Ausführungen zu folgen, wenn sie nicht des Polnischen mächtig sind. Das voice-over der Übersetzer wird nicht in den Stream eingespielt. [4]

Und so macht es macht keinen Sinn, die Berichterstattung über diese Veranstaltung weiter fortzuführen.

Bleibt zu hoffen, dass in der on-demand-Version die Übersetzungen mit eingespielt werden.

Bleibt zu hoffen, dass in den nächsten Tagen dieses Land mit seinen Leuten von der Messegesellschaft immer wieder in die Kommunikation konkret mit eingebunden wird [5].

Anmerkungen

[1In einer Presseaussendung vom 8. März mit Bezug auf die Meldung vom 7. März 2013 wird Dr. Gruchow nochmals ausführlich im Zusammenhang mit dem Thema CeBIT Events worldwide zitiert. Als in diesem Jahr gleich zu Beginn auf der CeBIT-Eröffnung ein Event-Künstler aus Australien angekündigt wurde, wurde dieser Kontinent aber ohne jeglichen Zusammenhang zur CeBIT Australia genannt.

[2Er macht sogleich in seinen einleitenden Ausführungen klar, dass gerade diese Online-Präsenz der Veranstaltung ein "tremendous success" sei. Er spricht von "1000 to 300 followers live". Und von insgesamt gut einhunderttausend Zugriffen auf die letztjährige Veranstaltung.

[3Ein Interview mit Christian Stöcker, dass sich wahrlich anzusehen lohnt: Gary: Das Ziel seien nicht Marktanteile, sondern die Bewahrung der Idee eines offenen Internets.

[4Eine Überprüfung des Streams am Montag der Folgewoche brachte das gleiche Ergebnis: Keine Übersetzung, keine Untertitel. Reiner O-Ton.

[5Etwas, was der stellvertretende Chefredakteur der c’t in der letzten Ausgabe der Heise-Show - auf die im letzten Beitrag dieser Woche auch nochmals verwiesen wird - ganz klar verneint und bedauert.


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