Zeit im Bild

VON Dr. Wolf SiegertZUM Montag Letzte Bearbeitung: 9. Juni 2013 um 23 Uhr 39 Minuten

 

Diese Ankündigung schliesst an die Aufzeichnung vom 27. Juni 2013 Parcours rallye Allemagne 2013 an und macht mit der folgenden Programmankündigung für Sonntag, den 9. Juni 2013, um 14.00, in den Räumen der Alfred-Ehrhardt-Stiftung auf:

Die Idee der Geburt der Fotografie - Prof. Dr. Peter Geimer im Gespräch mit Hanns Zischler

Der Schauspieler, Autor und Fotograf Hanns Zischler wird mit dem Fotohistoriker Prof. Dr. Peter Geimer (FU Berlin) über die „Idee der Geburt der Fotografie“ diskutieren: Wie hat sich nicht nur die Wahrnehmung unserer Welt, sondern auch unser eigenes Verhalten verändert, seitdem die Fotografie auf den Plan getreten ist?

Peter Geimer hat einige außerordentlich anregende Bücher geschrieben, darunter Bilder aus Versehen. Eine Geschichte fotografischer Erscheinungen (2010) und eine glänzende Synopsis Theorien der Fotografie (2009). [1]


Alles gut. Wenn nicht an diesem Tag in Berlin das Radsport-Rennen "für Jedermann auf höchstem Niveau", VELOTHON genannt, durchgeführt worden wäre. [2] Selbst die Anfahrt mit dem Motorrad hat sich über eine Stunde Fahrzeit hingezogen [3]. Und selbst dann ... musste das Motorrad schliesslich nördlich der Torstrasse abgestellt und dann der Weg zum Zielort in voller Montour per pedes fortgesetzt werden.


Das Vorhaben, die von Peter Geimer sorgsam, klug und dezent moderierte Veranstaltung insgesamt aufzuzeichnen und in extenso hier zur Kenntnis zu bringen, musste damit aufgeben werden.

Dennoch gibt es die eine oder andere Aussage aus dem letzten Teil dieses Dialoges, die beeindruckten:

Die Arbeit mit der Lochkamera führt dazu, Bilder zuwege zu bringen, die mit den Mitteln der technisch emanzipierteren Fotografie - analog wie digital - so nicht möglich gewesen wären.

Das Entscheidende ist, dass der Fotograf der Suchende bleibt, und die Loch-Kamera für ihn findet.

Das weiterhin Entscheidende ist, dass die Kamera an seiner Stelle er-findet, was der Fotograf so gar nicht selber hätte sehen können.

Und das Entscheidende ist, dass durch die langen Lichteinfallzeiten - von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden - sich auf dem Negativ eine Nachricht von der Wirklichkeit abbildet, die jenseits des authentischen Abbildes dieser Wirklichkeit ihre eigene Art der Authentizität in Anspruch nimmt.

Denn all die in dieser Ausstellung gezeigten Bilder zeigen keinen Augenblick, sondern sie zeigen einen zu einem Abbild komprimierten Prozess der Einwirkung von Licht und Zeit, wie ihn ein "Schnappschuss" nie zu zeigen in der Lage gewesen wäre.

Oder, um es mit eigenen Worten zu sagen: Sie zeigen einen Zeit-Raum. Denn es gibt im gesamten Bildbereich keine Zone, in der die Schärfe oder Farbigkeit gegenüber andern Teilen eine Priorität hätte.

Sie sind damit nicht objektiv, sondern zeigen allenfalls den Focus des Objektives durch eine höher Verdichtung des Lichteinfalls. Und sie sind auch in ihrer Farbigkeit nicht objektiv - was sowohl von dem verwendeten Negativmaterial, von Fuji oder von Kodak abhängt -, als auch von dem Einsatz einer Hochleistungs-Scanner-Technologie, die noch mehr an Farbigkeit aus der Vorlage herauszuholen in der Lage ist, als wie sie mit dem blossen Auge hätte erkannt werden können.

Was dazu führt, dass pro Bild - samt Titel - jeweils fünf Exemplare für den Verkauf angefertigt werden konnten.


Anstatt der Aufzeichnung und Wiedergabe weiterer Aussagen hier eine Schlusspassage, in der der Urheber die Funktionsweise seiner Kamera und damit auch das Handwerkszeug seines Gewerkes erläutert [4].

[Hier wird eine Videoaufzeichnung im Flash-Format eingestellt werden.]

Hanns Zischler in der Alfred-Ehrhardt-Stiftung am 9. Juni 2013
Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Anmerkungen

[1Weitere Veranstaltungen:

—  Donnerstag, 20. Juni 2013, 19 Uhr: Prof. Dr. Hubertus von Amelunxen, Präsident der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, im Gespräch mit Hanns Zischler

— Sonntag, 30. Juni 2013, 14 Uhr: Finissage. Lesung mit Hanns Zischler in der Reihe »Literaturhaus der Fotografie«, moderiert von Thomas Böhm, Leiter des Internationalen Literaturfestivals Berlin

[2Eine im doppelten Sinne gelungene Veranstaltung: Nicht nur für die Beteiligten - wie aus authentischer Quelle berichtet wurde -, sondern gerade auch für jene, die stundenlang im Staus standen und wegen der Strassenabsperrungen ihre Zielorte verspätet oder oft auch gar nicht mehr erreichen konnten.

[3Hier wäre wahrlich ein Wegempfehlung mit Einbindung der aktuellen Sperrungen von Vorteil gewesen, diese werden aber nach den uns vorliegenden Informationen dem Biker weder vom Zumo 340LM noch vom Zumo 660LM angeboten.

[4Was in diesem Abschnitt nicht zu hören ist, ist die Aussage, dass er bei jeder Aufnahme immer während des gesamten Prozesse dieser Lichteinwirkung auf die Platte neben seinem Apparat verbleibt - und damit weder das Gerät noch den Prozess "alleine" lässt.


 An dieser Stelle wird der Text von 5055 Zeichen mit folgender VG Wort Zählmarke erfasst:
aa8b31de97d7454c832bd6e351795c54