Vorbemerkung:
Eigentlich hätte dieser Text erst am 29. Oktober platziert werden sollen, denn an diesem Tag - vor 90 Jahren - wurde das erste Radio-Programm ausgestrahlt. [1]
Aber: diese Platz ist bereits besetzt. Und - mehr noch - bereits jetzt gibt es im Vorfeld dieses Erinnerungstages so viele Beiträge, dass ein Verweis auf diese, samt Stellungnahme, angezeigt ist. Und selbst dabei mussten zwei Begrenzungen aufgestellt werden: auf die Sendergruppe des Deutschlandradios und des rbbs sowie das heutige Datum:
Beiträge vom 26. Oktober 2013
– Zunnächst sei hier verwiesen auf jenen Beitrag, der nicht von einer der Rundfunk"anstalten" kommt, sondern aus dem Bundeskanzleramt:
Der Video-Podcast der Bundeskanzlerin #36/2013:
"Am 29. Oktober vor 90 Jahren startete der Hörfunk in Deutschland. Die Bundeskanzlerin bescheinigt ihm „nach wie vor eine sehr große Bedeutung“. Seine Verbreitung via Internet sieht sie als Gewinn. Und sie sagt, was sie selbst am liebsten hört. " [2]
– Von 9:05 - 9:45 sendet der rbb in seinem Kulturradio ein Feature von Wolfgang Bauernfeind unter dem Titel "Eine deutsche Rundfunkgeschichte" [3] [4]
– Von 17:05 - 17:30 sendet der Deutschlandfunk ein "Markt und Medien"- Spezial von Barbara Weber unter dem Titel: "Stimmen, Töne, Emotionen - 90 Jahre deutsche Radiogeschichte". [5]
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2013/10/26/dlf_20131026_1705_26791f4c.mp3
Demnach gibt es keine Aufzeichnung von dieser ersten Ausstrahlung aus dem Jahr 1923: Zitat: "[...] allerdings existiert von diesem denkwürdigen Augenblick keine Aufzeichnung, die eben gehörte wurde ein Jahr später ausgestrahlt."
Und die Intention der ersten Jahre wird deutlich als die vom "Rundfunk als Volksbildungsmittel" gekennzeichnet, obgleich der Rundfunk zunächst und ausdrücklich als "Unterhaltungsrundfunk" gekennzeichnet worden war.
Im Verlauf dieses Beitrag wird gleich zweimal ein direkter Bezug zwischen Rundfunk-Geschichte und Geschichte hergestellt: sowohl als Anlass für den Beginn des zweiten Weltkrieges als auch des Mauerbaus.
Und es wird gezeigt bzw. hörbar gemacht, wie Wirklichkeit umgedeutet oder sogar verfälscht werden kann.
– Von 18:05 - 19:00 Uhr sendet der rbb das Medienmagazin auf Radioeins [6]
– Ab 23:05 Uhr sendet der Deutschlandfunk im Rahmen seines Formates der Langen Nacht [7] einen dreistündigen Beitrag von Meinhard Stark über "die Geschichte des deutschen Rundfunks" unter dem Zitat-Titel: "Täglich Premiere, stündlich Abwechslung".
Mit beeindruckenden Dokumenten:
— der Hinweis darauf, dass in den ersten "Sendespielen" die Akteure noch wie Schauspieler auftraten, sogar in Kostüm und Maske, und das nicht nur für die Szenenfotos, wie sie 1924 für "Wallensteins Lager" erstellt wurden.
— das Angebot an den ehemaligen Radiopionier und Staatssekretär für das Rundfunkwesen, Hans Bredow, dass auch für ihn noch ein Platz in einem der Konzentrationslagen frei sei.
— [...]
Mit den Stimmen noch heute lebender, persönlich bekannter Rundfunkmacher:
— Dr. Monika Künzel, mit ihrer ebenso intellektuell beeindruckenden wie emotional anrührenden Eröffnungsmoderation des Hörfunksenders DS Kultur
— Alfred Eichhorn, der sich zu Beginn der 90er Jahre bei seinen HörerInnen dafür entschuldigt, bislang immer nur von den "Hörern" gesprochen zu haben
— [...]
Und einer haarsträubend schlechten Dramaturgie:
— die sich viel zu sehr auf die Qualität der Ton-Dokumente in ihrer historischen Anordnung verlässt, aber uns Zuhörer im Rahmen dieser 3-stündigen Reise total allein lässt in Bezug auf das, was in diese Zeit angeboten wird, wie und warum...
— die Aktualität dadurch dokumentiert, in dem in der dritten Stunde aktuelle Beiträge im Verschnitt wiederholt werden - und das, sorry, ohne Sinn und Verstand...
— der dann ganz im Schluss einfällt, das es auch noch "neue" Programme gibt, wie das von "D-Radio-Wissen".
— [...] [8]
So. Das waren noch nicht einmal alle Beiträge dieses einen Tages.
Es gibt viel weitere Sendungen, die sowohl davor als auch noch nach diesem Tag zu Gehör gebracht worden sind / werden. [9] Diese lassen sich am besten über die folgenden Themenseiten finden, die unter anderem über diese URL’s der beiden hier exemplarisch ausgesuchten Sender zu finden sind:
– http://www.rbb-online.de/kultur/thema/90-jahre-rundfunk/index.html
Beeindruckend auch der KulturRadio-Beitrag des rbb vom Mai 2013:
– "Nur für Archivzwecke, für Sendung gesperrt!" [10]