Unter diesem Titel: "Steinbrück wird kämpfen, Steinmeier siegen" wurde hier auf DaybyDay ISSN 1860-2967 am 1. Oktober des Jahres 2012 einer der wenigen Texte veröffentlicht, der über den üblicherweise aufgespannten Horizont einer Berichterstattung zu Themen der IKT-Welt und der der Medien und der Kunst hinausging.
Damals, also vor mehr als einem Jahr, wurde in diesem Text auch die Prognose gewagt, dass Frank Walter Steinmeier der neue Aussenminister einer wiederbelebten grossen Koalition sein werde.
Zitat:
Wer in den Medien der vergangenen Woche die Berichte und Hintergrundberichte über die sogenannte "K-Frage" und deren Beantwortung in den Führungskreisen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands verfolgt hat, [1] wird ob dieser aktuellen Entwicklungen - in deren Schlagschatten sich auch der dienstälteste Ministerpräsident aus der SPD-Fraktion von Rheinland-Pfalz aus dem aktiven Politikerleben verabschiedet - leicht übersehen, welche Folgen diese Entwicklung hat.
Die tagesaktuellen Berichterstatter haben wohl zu wenig Zeit - und vielleicht auch keinen Sinn für "sowas": Sie behaupten allenfalls, dass der jetzt nominierte Kanzlerkandidat gegen die anderen beiden Anwärter "gewonnen", die anderen beiden "verloren" hätten.
Es ist nicht auszumachen, ob die ständige Beschleunigung in der inzwischen fast volldigitalisierten Politik-PR dazu führt, dass nicht nur die technischen, sondern aus die gedanklichen Halbwertzeiten des Gesagten immer kürzer werden.
Aber es scheint evident zu sein, dass das - zumindest auf den zweiten Blick - Offensichtliche entweder gar nicht mehr erfasst oder aber im Rahmen der aktuellen Diskussion für unnötig darzustellen erachtet wird. [2]
Da diese Publikation sich auch in Zukunft nicht reinen parteipolitischen Themen annehmen wird, sei das nachfolgend an dieser Stelle Gesagte nur als ein pars pro toto für die hier aufgestellte These zu werten, wie es die Überschrift schon signalisiert: Wenn es überhaupt einen Gewinner nach den nächsten Bundestagswahlen gibt, dann wird das der jetzt fälschlicherweise als unterlegen angezählte Frank-Walter Steinmeier sein.
Ein Jahr nach diesem Artikel [wie gesagt, das war am 1. Oktober 2012 - WS.] und dem zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht fixierten Wahltermin für den Bundestag wird feststehen, dass
— die SPD mit den Grünen nicht die Regierung wird stellen können
— die Linke sich bis aufs Verrecken bemüht haben wird, hier das Zünglein an der Waage spielen zu können
— die Piraten klammheimlich dem unterlegenen SPD-Kandidaten versucht haben werden, einen Ausweg aus dieser misslichen Lage anzubieten
— die FDP alles unternommen haben wird, jene Position zu besetzen, die sich die Linke so sehr gewünscht hätte, auch um den Preis der Aufgabe des Anspruchs auf die erneute Besetzung der Position des Aussenministers
— die CDU der SPD eine grosse Koalition anbieten wird - erneut mit Frank-Walter Steinmeier als Aussenminister.
Es folgten noch eine Reihe von Ergänzungen in Form von "PS.-Vermerken" sowie eine Reihe von Fussnoten, die - soweit sie dem oben zitierten Text zugeordnet waren - auch an dieser Stelle nochmals zur Kenntnis gebracht werden.
Und dann, am Sonntagnachmittag, konnte auf einer der Digital-Signage-Boards am Bahnhof im Vorbeigehen (und genauso ist es auch fotografiert worden:)
dieses Bild erhascht, an dieser Stelle im Zug eingestellt, mit den oben zitierten Zeilen nochmals in Bezug, und FWS mit einem Bonne chance [3]-Vermerk zugesandt werden. WS.