Wohin des Weges?

VON Dr. Wolf SiegertZUM Mittwoch Letzte Bearbeitung: 9. Juli 2015 um 20 Uhr 32 Minutenzum Post-Scriptum

 

Selbst wenn man in Berlin lebt und arbeitet wird einem die Entscheidung nicht einfach(er) gemacht zwischen diesen nachfolgend benannten Veranstaltungen, die sich hier überschneiden: [1] [2]


Entweder:
40 Jahre KEF – Zwischen Rundfunkfreiheit und Politik

In diesem Jahr besteht die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten seit nunmehr 40 Jahren. Aus diesem Anlass wird am Vormittag des 8. Juli in Berlin in einer Gesprächsrunde unter dem Titel

40 Jahre KEF – Zwischen Rundfunkfreiheit und Politik

auf die bisherige Arbeit zurückgeblickt und rundfunkpolitische Themen diskutiert. Gesprächsstoff wird sich auch aus der Ministerpräsidentenkonferenz im Juni ergeben, die wichtige medienpolitische Entscheidungen treffen will.

Zugesagt haben für die Gesprächsrunde
– Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder,
– Dr. Thomas Bellut, Intendant des ZDF,
– Tom Buhrow, Intendant des WDR,
– Dr. Willi Steul, Intendant des Deutschlandradios, und
– Prof. Dr. Dres. h.c. Paul Kirchhof, Professor für öffentliches Recht und Steuerrecht an der Universität Heidelberg und Bundesverfassungsrichter a.D.

Nach der Mittagspause schließt sich das KEF-Symposion „Mediennutzung im Jahr 2020 – individuell, interaktiv, nichtlinear?“ mit nachfolgendem Get-together an.


Oder: gfu Insights & Trends
Vernetzte Welten – neue Märkte, große Chancen, wachsende Herausforderungen
.

Zielgruppe:

Entscheider und Führungskräfte der beteiligten Industrien und Branchen (Unterhaltungselektronik, Home Appliances, Automotive, Health Care, Handel, Broadcast), Journalisten der Fach- und Fachhandelsmedien sowie Vertreter der Publikumsmedien und der Politik.

Ablauf:

Moderation: Durch das Programm führt Judith Rakers, Journalistin und Fernsehmoderatorin

Beginn: 11:00 Uhr

1. Begrüßung und Einleitung

Vernetzte Technik und individuelle Services:
Den Herausforderungen des Gesundheitswesens begegnen

 Dr. Steffen Krotsch, Head of Innovation Allianz Worldwide Partners

2. Entertainment immer und überall: Medienkonsum im digitalen Zeitalter

 Jürgen Boyny, Global Director Consumer Electronics GfK Retail and Technology GmbH

3. Das ganze Haus vernetzt: Einfach, sicher und von jedem Bildschirm aus steuerbar

 Christopher Schläffer, Unternehmer und Gründer von Yetu

4. Einfachheit 4.0 - Die unscheinbare Revolution im Internet der Dinge

 Georg Rötzer, Vice President Corporate Marketing, Samsung Electronics GmbH

5. Begeistert oder abwartend? Was sich die Konsumenten wünschen und wo sie skeptisch sind

 Hans-Joachim Kamp, gfu Aufsichtsratsvorsitzender

6. Moderierte Podiumsdiskussion mit Judith Rakers Ende der Veranstaltung


Beobachtungs-Splitter:

 Der Saal ist hübsch hübsch gemacht. Selbst die hellen Lichtkugeln am oberen Rand der Rotunde sind mit den Logos der beteiligten Partner ausgeleuchtet: von der "gfu" am Bühnenrand bis hin zu den Logos der grossen Marken dieser Show.

 Rakers ist echt gut. Und die Männer nehmen sie - immer noch - vor allem als eine blonde Schönheit wahr. Selbst der am Schluss in ihre Abmod einredende Co-Moderator konnte sich bei ihr persönlich nur auf ihren guten dresscode beziehen. Wie peinlich - für die Männer. Umso mehr, als es ihr unter dem Deckmantel dieser Vor-Urteile gelang, die ganze Herren-Truppe zur Raison und thematisch gut platziert zum Räsonieren zu bringen.

 Nein, so sympathisch einem diese Leute auch im persönlichen Gespräch daherkommen, es ist fast peinlich anzuschauen, wie sich diese Herren auf der Bühne darum bemühen den Eindruck zu erwecken, dass sie dem Druck gewachsen sind, dem sie in dem aktuellen Erwartungs- und Leistungsumfeld ausgesetzt sind. Das geht vom Dreitagebart bis zu den Turnschuhen und sogar dem Versuch, humorvoll zu sein.

 Eine der Türöffnerinnen setzt sich an die Seite des Autors, spricht ihn per "Du" an und lästert frei heraus gegen solche Art der Bühnenperformance: Sie hält die Menschen "da oben" mit ihren Nachrichten schlicht und einfach für nicht glaubhaft. Ein Zeugnis, das sicher die Verantwortlichen so nicht unterschreiben würden.

 Wenn es einen Satz gibt, der hängengeblieben ist, dann ist es dieser: "Früher haben wir unsere Produkte im Dialog zwischen den Anforderungen eines Lasten- und eines Pflichtenheftes gemacht. Und heute sind es die Kunden selber, die uns sagen, was wir zu tun und zu lassen haben."

 Was hier nur als Oberfläche beschreiben und persönlich vielleicht auch ungerechtfertigt erscheinen mag, reflektiert aber einen Zustand dieser Industrie, der sich erst nach und nach in den Köpfen der Entscheider - die an diesem Tag kaum vertreten waren - festzumachen beginnt: Dass sie kaum noch selber wirklich etwas zu entscheiden haben, dass sie vielmehr die Getriebenen eines Marktes sind, dessen Standards und Regeln schon lange nicht mehr in Deutschland - und auch nicht mehr in Europa - gesetzt werden.

 Die vielen persönlichen Gespräche, die am Rande dieser Veranstaltungen geführt werden konnten, wurde dies mehr als deutlich. Einer meiner Gesprächspartner fragte sich, warum es die Deutschen nicht drauf haben, zumindest noch jene letzten Assets zu vermarkten, die sie noch "drauf haben". Wenn wir nicht einmal in der Lage seien, so Themen wie das der Sicherheit und der Zuverlässigkeit in der digitalen Welt zu besetzen und international zu platzieren, würde sich unser Land in wenigen Jahren in ein Marken-Museum verwandeln, das dann von den wohlhabenden Touristen aus Asien kommend besucht und mit einem Kuraufenthalt verbunden werden würde - so wie die Chinesen heute schon Vancouver mit ihren aus Peking ausgelagerten Familien in Besitz genommen hätten...

 Technisch gesehen war das Beeindruckendste dieses Tages die immer noch weiter in Grösse und Zahl anwachsenden Präsenz der 4-K-Fernseher. Und das Erschreckendste daran, das sind die unglaublich schlechten Schnitte der darauf gezeigten Bewegtbilder. Egal wo man ist, egal, wer diese Filme zusammengebaut hat. Gesehen wurden die Präsentationen von ASTRA, LG und PANASONIC. Da wird überall mitten in die Bewegungen hineingeschnitten. Die Bilder - das war schon bei der Einführung von HD so - dürfen nicht atmen, sondern müssen "nur" gut aussehen. Eigentlich ist das Ganze eine Aneinanderreihung von bewegten Fotos. Sowas wie die Dramaturgie einer Filmerzählung scheint den Promotern nicht in den Sinn gekommen zu sein. Nicht einmal die unterschiedlichen Standorte, an denen gedreht wurde, werden in irgendeinen Zusammenhang gestellt. Die Welt ist global. Doch der Zusammenhang der Bilder, die von dieser gedreht werden, wirkt ganz und gar belanglos.

Und danach: IFA 2015 Innovations Media Briefing: Power Briefings

14:00 Philips
 Bernd Laudahn, Market Leader Personal Health DACH
 Dr. Steffen Krotsch, Head of Innovation Allianz Worldwide Partners
Titel: Gesundheit neu denken: Innovative Produkte und individuelle Services

Schöne neue Welt: Die Veranstaltungsreihe dieser zwei Tage beginnt und endet mit der Marke Philips. Ein guter Start, aber das gleiche Spiel. Die Herren sprechen vor, die Damen präsentieren die Funktionen der neuen Geräte: zum Beispiel das "Rückencoaching" mit blauem LED-Licht mit Wärme-Effekt und Verletzungsgefahr für de Augen.
Das Produkt ist schon länger auf dem Markt. Aber jetzt kommt die Firma Allianz mit ins Spiel und kümmert sich dabei selber um die ärztliche Versorgung und schaltet in Eigenregie die Apps frei, mit denen dann das Gerät am Kunden zum Einsatz gebracht wird. Danach werden dann die daraus resultierenden Themen wie Stress und andere psychosomatische Störungen in den insgesamt 12 Anwendungs-Wochen mit den Klienten besprochen.
"Measure, Monitore, Motivate" - mit dieser Medizin-Konzeption soll das Thema der Prävention neu definiert werden: die Männer auf der Bühne als die Medizinmänner der neuen digitalen Welt. Super!!!: Oder??? [3]

14:30 Microsoft
 Markus Nitschke, Leiter Geschäftsbereich Windows Consumer
 Boris Schneider‐Johne, Produkt Marketing Manager Windows
Titel: Windows 10: Eine Plattform für alle Geräte

Zunächst wird die Roll-Out-Strategie für Windows 10 erläutert (so, wie bereits bekannt: schneller, sicherer, intelligenter). Das Upgrade wird in der Tat für ein Jahr kostenlos bereitgestellt und könne auch danach unendlich lange weitergeführt werden. Das Ganze sei keine Abofalle, auch wenn dieses immer wieder behauptet wird.

Vorgeführt wird u.a. das neue Power-Point, das nun auch im responsive Design für die mobilen Anwendungen optimiert worden ist, und der Dienst mit Namen "Cortana".

Fragen wie: "Hey, Cortana, was läuft im Kino?" oder: "Hey Cortana, erinnere mich an Popcorn." werden beantwortet. Und: Cortana findet in der Nachbarschaft auch einen schlecht bewerteten Friseur mit Namen "Kopfgeldjäger".

Weiters wird behautet, dass alle eingesammelten Daten transparent gemacht und können auch jederzeit wieder gelöscht werden können. Aber auf die Frage, wie lange die Daten auf den MS-Servern vorgehalten werden, und ob die SSID-Adressen mit verschlüsselt werden, gibt es - einmal mehr keine Antwort. [4]

15:00 Medisana
 Ralf Lindner, Vorstandsvorsitzender
Titel: Connected products for a healthier lifestyle
 [5]

15:30 Jura
 Rolf Diehl, Geschäftsführer
Titel: Genialität beginnt hinter den Kulissen – Hightech in optischer Brillanz

Es wird - einmal mehr - ein neuer Vollautomat angekündigt... der noch nie so viele Neuerungen auf einen Schlag in sich vereinigt. Da werden in einem Film die Konturen des Gerätes in blauer Farbe ausgeleuchtet und in den Kamerafahrten so dramatisiert, als wenn es sich um einen Raketenstart handeln würde. Aber das muss man wohl auch so machen, wenn man bedenkt, dass ab dem Herbst 2015 dieses Z6 benannte Geräte in einer limitierten Auflage von dreitausend Stück zum Preis von 2490.- Euro UVP auf den Markt kommen soll. [6]

16:00 Samsung
 Kai Hillebrandt, Vice President Consumer Electronics [7]
Titel: Vom Rückzugs‐ zum Erlebnisort ‐ die Renaissance des Zuhauses

Nein, mit diesem Titel sei nicht länger das Cocooning gemeint, der Rückzug in die eigenen vier Wände, sondern eine neue Form der Gemeinschaft. Das sei das Ergebnis einer Befragung von 18tsd. Konsumenten in ganz Europa. Danach sei das Thema Entertainment im eigenen Zuhause wieder im Kommen. Und von allen Orten im Hause steht neben dem Wohnzimmer immer mehr die Küche im Zentrum der neuen Kommunikation. "Die Küche ist heute ein multifunktionaler Lebensraum geworden." Und gerade die hochwertigen Küchen in der Preisklasse von mehr als 20tsd. Euro hätten überdurchschnittliche Zuwachsgrössen.

187 TV-Minuten werden pro Tag verbraucht. Aber wie? Und wo? Es gibt neue Nutzungsarten. Es kommt ein neuer Trend hinzu: die Bildqualität als eine emotionale Erfahrung. Es geht also nicht um mehr Pixel, sondern um "schönere Pixel". Mit einem "Nano Chystel Display". "Nicht Sehen, sondern Erleben." - für ein SUHD-TV-Gerät, [8]

16:30 Pearl
 Wolfgang Elsäßer, Geschäftsführer ASTRA Deutschland
 [9]
 Dr. Michael Sichler, Geschäftsführer pearl.tv / Enstyle GmbH
Titel: pearl.tv: Startschuss für Ultra HD über Astra 19,2

Am Schluss der Präsentation geht der Redner auf die neuen Herausforderungen ein, die diese neue Auflösung der TV-Bilder mit sich bringen würde: die zu schnellen Schnitte, die zu hohen Kontraste, die Verwirrung des Augensinns, der sich gar nicht so schnell an diese Bildfolgen gewöhnen könne, der gar nicht genug Zeit habe, sich an diesen neuen Bildern und seinen Qualitäten zu erfreuen... haben wir das nicht schon an anderer Stelle gehört?

17:00 BEURER
 Herr Georg Walkenbach, Geschäftsführer Marketing & Vertrieb
Titel: Einblicke und Ausblicke Produktneuheiten Beurer auf der IFA 2015

17:30 Technisat
 Timo Schneckenburger, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb HD PLUS GmbH
 Robert Lüneberger, Leiter TechniSat Akademie TechniSat Digital GmbH
Titel: Von HD zu Ultra HD – TechniSat und HD+ als Wegbereiter

18:00 Groupe SEB
 Udo van Bergen, Trade Marketing Director Corrado Celebre, Fachberater Speisenzubereitung
Titel: „Krups Prep & Cook – Jeden Tag ein neues Kocherlebnis“


Anstatt einer Schluss-Bemerkung:

Nein, die abendliche Teilnahme an der Media-Night wird abgesagt. Ebenso die Teilnahme am Folgetag. Bei den ganzen Themen- und Produktangeboten gibt es zu viel an Weisser Ware, an Vollautomaten, an Haushaltsgeräten und an Wellnessprodukten, die sicherlich alle zu Recht angeboten und verkauft werden wollen, die aber nicht mehr im Interessenschwerpunkt des Rezensenten liegen.

Der Ausflug auf dieses Level dieser Neuanpreisungen der immer noch vielversprechenderen Waren- und Dienstleistungswelt mag viel für sich haben - vielleicht sogar das eine oder andere Giveaway oder die eine oder andere Vergünstigung für den einen Journalisten oder die andere Journalistin - aber nein: Das, was den Markt in Zukunft und die Zukunft des Marktes ausmachen wird, das ist an der Produktfront dieser Veranstaltung nicht zu erfahren.

Wenn man die Gespräche und Beobachtungen all dessen zusammenfasst, was im Verlauf dieses Tages gesagt - oder auch ganz bewusst den VertreterInnen der Presse nicht mitgeteilt wurde - dann lässt das vielleicht wie folgt zusammenfassen.

Das wichtigste elektrische Gerät ist für den Endkunden: Das Smartphone. Die Rede war an diesem Tag von 25 Millionen Geräten für dieses Jahr. Und der wichtigste Trend auf all diesen Produktveranstaltungen war die Aussage, dass es eine App gäbe, mit der man in der Lage sei, sein neues Gerät zu steuern.

Soweit, so gut - oder auch nicht?

Es wird viel Zeit und Geist darin investiert zu sagen und zu begründen, warum heute all diese Endgeräte genauso fern-gesteuert werden können und sollten, wie schon seit Jahr und Tag die Fernseher. Das Smartphone wird sozusagen zu einer Art universeller Fernbedienung.

Soweit, so gut. Oder auch nicht?

Was offensichtlich nicht wirklich gesehen wird, ist der Umstand, dass sich hier viele der in die Jahre gekommenen Herrschaften durch ihre eigenen Prognosen zur Zukunft glauben, sich selber noch jung fühlen zu dürfen. Aber als dann die Moderatorin am Ende des Vormttags beispielsweise nachfragte, warum heute eine Drohne von mehr als 10% der Konsumenten von Morgen gekauft werden wollen, weiss der Präsentator auch keine wirklich treffenden Gründe, wie solche Zahlen zustande kommen.

Wie auch?! Auf dieser Veranstaltung finden sich kaum jene (jungen) Leute, die mit all den digitalen Gadgets als Teil ihrer alltäglichen Umgebung schon aufgewachsen sind, die noch nie in ihrem Leben einen Fernseher gehabt haben, oder einen Festnetzanschluss - oder gar so was wie eine Datensicherungs- und Datenschutz-Mentalität. In ihrem Umgang und Nutzungsverhalten mit den auch hier vorgestellten Geräten werden ganz andere Verhaltensweisen und identitätsstiftende Momente verbunden als jene, wie wir sie heute vorgeführt bekommen haben. [10]

Anders gesagt. das meistverkaufte mobile Endgeräte dieser Tage spielte im Verlauf dieses Tages überhaupt keine Rolle und ist doch der stille Sieger im Wettbewerb der hier vorgestellten Systeme. Denn es ist dabei in einer ganz interessanten neuen Hybridfunktion den Markt zu besetzen: In dem es aus der Sicht der Oldies die Illusion vermittelt, aus dem Reich der Notwendigkeit - bis hin zum Hausputz und zur Körperpflege - in den Bereich einer neuen Art von Freiheit zu gelangen. Und in dem es aus der Perspektive des Nutzerverhaltens der Youngster diese dazu ermutigt, wieder Kontakt aufzunehmen mit den Dinos jener längst uninteressant gewordenen Welt, denen auf diese Art und Weise nochmals neues Leben eingehaucht werden könnte.

Was bleibt, ist der Wandel: Nichts macht dieses heute deutlicher als das Gegenüber des bisherigen und eines jetzt neu zum Einsatz gebrachten IFA-Logos. Der "Fern-Seher" - ein vom 3 zu 4 - ins 16 zu 9 - Format gewandelt, ist verschwunden. Statt seiner gibt es jetzt vier Ver-Sprech-ungs-blasen unterschiedlichster Grösse.

Was das bedeutet? Diese Fragen konnte heute nicht beantwortet werden. Und anstatt gegen all dieses beredte Schweigen anzuschreiben, verweisen wir an dieser Stelle abschliessend darauf, dass mit diesem "Gestalt"-Wandel dem alten, 1980 verstorbenen kanadischen Philosophen eine späte Berechtigung seiner Prognose angetan wurde: Sein "The Medium is The Message" - dass sich ja nur durch einen Druckfehler in "Massage" verwandelt hat - wird in diesem ikonographischen Paradigmenwechsel eine Generation später in der Kommunikationspraxis des IFA-Brands nachvollzogen. Nicht mehr das Medium wird gezeigt - weder in Gestalt des Gerätes noch dessen, der es nutzt - sondern der Content, die Nachricht wird in den Mittelpunkt gestellt.

Vielleicht sollte dann eine sich so neu erfindende IFA im Folgejahr in dem neu zu belebenden Marshall-Haus gemeinsam mit dem Autor einen neuen Marshall McLuhan-Preis verleihen: Den MARSHALL McLUHAN AWARD.

P.S.


Und weil es so schön ist, hier gleich noch die Programmpunkte des sogenannten "Power Briefings" für den Folgetag, Donnerstag, den 9. Juli 2015:

09:00 Siemens
 Roland Hagenbucher, Geschäftsführer
Titel: Vernetzte Hausgeräte ‐ die modernen Helfer im Alltag

09:30 Panasonic
 Mike Bolatzky, Training Manager
Titel: "4K Strategie und Wertschöpfungskette"

10:00 wmf Martin
 Ludwig, Managing Director Christian Schneider, Brand Manager

10:30 Teufel/ Raumfeld
 Edgar van Velzen, CEO
 Sascha Mallah, Director Marketing & Sales
Titel: „About fans and lovers“

11:00 gorenje
 Adrian Grimm, Head of Product Management Gorenje Vertiebs GmbH
Titel: Gorenje IFA Highlights 2015

11:30 BOSCH
 Harald Friedrich, Geschäftsführer
Titel: Einfach zum perfekten Ergebnis. Serie 8. Die Erfolgsgeschichte geht weiter.

12:00 ZTE
 Kosmas Korolidis, Head of Technology
Titel: Tomorrow never waits

12:30 AEG
 Andreas Gelsheimer, Product Line Manager Bodenpflege
 Michael Wolf, Product Line Manager Wäschepflege
Titel: Titel: AEG IFA Preview 2015

13:00 Bauknecht
 Jens‐Christoph Bidlingmaier, Vorsitzender der Geschäftsführung

13:30 Metz
Dr. Norbert Kotzbauer, Geschäftsführer
Titel: „Metz bleibt Metz?“

14:00 LG Electronics
 Herbert Schönbeck, Vice President für den Bereich Consumer Electronics
Titel: Innovations for a better life

14:30 Kärcher
 Annika Meider, Leiterin Produktmanagement Garden
 Sebastian Döntgen, Abteilungsleiter Produktmanagement Indoor Cleaning
Titel: Kärcher IFA Preview 2015

15:00: GN Resound
 Joachim Gast, Geschäftsführer (GN ReSound);
 Steffi Ramlow, Vertriebsaudiologin / Ing. Hörakustik (FH)
Titel: „Smarte Hörgeräte – modernste Medizintechnik, optimal vernetzt mit iPhone, Apple Watch und Samsung Galaxy“

15:30: Hisense
 Frau Monika Dugandzic, Marketing ManagerTitel:
Hisense - Konstant besser

16:00 PETRA
 Olaf Fischer, Geschäftsführer
 Vincent van den Broek, Manager Export
Titel: A true revolution in kettles!

16:30: Grundig
 Horst Nikolaus, Geschäftsführer Vertrieb
Titel: Home Electronics Innovationen von Grundig

17:00: Gibson Innovations
 Andre Lang-Herfurth, Marketing Director D-A-CH
Titel: Sechs starke Marken aus einer Hand

Anmerkungen

[1Die Entscheidung lag letztendlich nicht bei der Redaktion - die Gründe dafür werden allerdings nicht öffentlich gemacht. WS.

[2Die ultimative Alternative zu alledem: das Open House in der School of Design Thinking am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam, zu dem man sich noch HIER registrieren kann.

[3Ja, das Thema Rückenschmerzen sei das Thema Nr. Eins für die Arbeitgeber. Denn die Lebensqualität habe sich für die Teilnehmer deutlich verbessert. 1/3 der Beteiligten habe eine deutliche Verbesserung signalisiert. Und das bei unter 10% Abbrecherquote.

[4Es ist nicht das erste Mal, dass diese Frage auf einer PK gestellt wurde, und sie wurde bislang noch kein einziges Mal beantwortet. Der Autor hatte daher schon auf der CeBIT 2015 eine längeres Hintergrundgespräch mit Vertretern des Hauses geführt und auch einiges dazu erfahren, was der Öffentlichkeit (noch) nicht bekannt gemacht wurde - ist aber veranlasst sich auch an dieser Stelle an die mit dem Hause vereinbarten Regeln zu halten.

[5Zu diesem Zeitpunkt eine Mail-Anfrage für einen Vortrag in Mainz aus dem Hause SAP beantwortet. WS.

[6Peinlich nur, dass einer der von mir durchaus geschätzten Kollegen es nicht lassen konnte, nach der Präsentation bei der Promoterin nachzufragen, ob es denn (auch) für dieses Gerät Sonderkonditionen für Journalisten gäbe... WS.

[7"Ein grauer Industrie-Mann wie ich..."

[8Im Nachgang zu dieser Ankündigung wird eine besondere Kooperation mit Netflix angkündigt.

[9ist nicht anwesend

[10Für das Beispiel der Drohne übersetzt gilt: Dieses Teil erfüllt zwei Voraussetzungen, die den jungen Leuten heute wichtig sind: es ist etwas, das wieder zum Anfassen und das doch zugleich in der Lage ist, Raum und Zeit wie im Flug spielend zu überwinden...

Kaum war dieser Text draussen, als schon der erste Hinweis auf eine aktuellen Video-Drohnen-Produktion aus Anlass des ersten Geburtstages der FACTORY BERLIN vom 4. Juli 2015 eintraf:

Factory Anniversary 2015 from Factory on Vimeo.


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