Es ist Berlinale. Und wieder stirbt ein alter Freund aus den jungen Jahren am Theater am Goetheplatz in der Freien und Hansestadt Bremen.
Der letzte Brief an sein Schweizer Domizil in Zürich verblieb schon ohne Antwort.
Der Plan, mit ihm im September diesen Jahres "Das letzte Band" zu spielen, muss aufgegeben werden.
Und so es ist an der Zeit, auch seinen Tod als ein Zeichen für das Ende der eigenen Zukunft zu akzeptieren.
Dennoch, Bruno, ich werde Dich vermissen.
Wolf
PPS.
Am 24. Oktober 2022 lese ich diese Zeilen erneut. Die Trauer ist wieder voll da, aber auch die Freude, dass wir uns in Bremen begegnet sind, im Theater, in der "Lila Eule"...
In der Distanz ist bei der Lektüre plötzlich zu erkennen, dass in diesen Zeilen oben das Wort "ich" erscheint. Ein Wort, das in all den anderen Einträgen jahrein, jahraus, keine Zugangsberechtigung gefunden hatte.
Ebenso ungewöhnlich ist es, dass in einem bereits fertiggestellten Text noch Zeilen wie diese hinzugefügt werden; hier aber ist es richtig und wichtig.
Denn auf Arte war in diesen Tagen dieser Film zu sehen, der erstmals am 25. September 2022 ab 22:45 ausgestrahlt wurde.
Und bis zum 25. Oktober 2022 in der ARD_Mediathek zu sehen sein wird, also noch einen Tag nach diesem Eintrag.
Auch ein noch so guter Film wie dieser kann einen Toten nicht wieder auferstehen lassen. Aber wir, die wir mit ihm gelebt haben, wissen nun erneut, dass er uns weiterhin bis zum eigenen Tod begleiten wird.
WS.