Dem Tod ins Gesicht sehen

VON Dr. Wolf SiegertZUM Donnerstag Letzte Bearbeitung: 27. Dezember 2020 um 23 Uhr 50 Minutenzum Post-Scriptum

 

Darauf, dass der Film "FACE It" gestern Premiere hatte, heute auch in Berlin anläuft [2] und am Sonntag nochmals mit dem Regisseur gemeinsam gesehen und besprochen wird, ist bereits in den beiden betreffenden Tage, dem 25. Juli 2019und dem 28. Juli 2019 hingewiesen worden.

Der Beitrag dieses Tages baut auf auf einer Begegnung, die im Nachgang zum Vortrag: "Die Wirklichkeit als Matrix - die Matrix als Wirklichkeit" vom 26. Juni stattgefunden hat.

Die (Gegen-;)Einladung lautete wie folgt:

Lieber Herr Dr. Siegert,

nach einem spielwütigen Halbjahr mit gefeierten Aufführungen in Berlin, Brüssel und Schwetzingen kehren NICO AND THE NAVIGATORS im kommenden Monat zurück ins Radialsystem: Vom 25. bis zum 27. Juli werden wir dort mit unserer jüngsten Produktion „Niemand stirbt in der Mitte seines Lebens“ unsere Reihe der Staged Concerts fortsetzen und einen Abend zeigen, der die Kraft des Lebens und die Macht des Todes als Maßstab und letzte Konsequenz des Daseins verhandelt - ernst, exzessiv und humorvoll.

„… da ist er plötzlich, der Ausbruch aus der Gleichgültigkeit, der Totentanz und der Rausch des Lebens, diese Ambivalenz, die Dringlichkeit und Unvermeidlichkeit, die Leidenschaft und die Tränen ... Der bittersüße Stachel sitzt.“ Inforadio vom rbb

Im Anschluss an die Vorstellungen wollen wir mit unserem Publikum am Spreeufer bei Sommerdrinks und BBQ das Leben feiern!

NIEMAND STIRBT IN DER MITTE SEINES LEBENS
Lebensrausch und Totentänze

radialsystem

Do 25. | Fr 26. | Sa 27. Juli | 20:00 Uhr

www.radialsystem.de
Mit ihrer Produktion „Niemand stirbt in der Mitte seines Lebens. Lebensrausch und Totentänze“ führen Nico and the Navigators im Radialsystem ihre erfolgreiche Reihe der „Staged Concerts“ fort: Wie leben wir mit dem Wissen, dass wir sterben müssen? Gibt es Übungen, mit denen wir uns auf diesen Abschied vorbereiten können? Sollen wir den Tod, wie Nietzsche es forderte, zu einem Fest machen? Oder tanzen wir besser schon vorher auf dem Vulkan?

Die Sänger*innen und Musiker*innen sorgen für ein breites Klangspektrum zwischen Barock und Pop, zwischen Kunstlied und Quodlibet. Mit Werken u.a. von Johann Sebastian Bach, Franz Schubert, Leonard Cohen, Rufus Wainwright, Klaus Nomi und György Ligeti wechseln sich stille und rauschhafte Momente in einer lebendigen musikalischen Debatte ab – und verhandeln so die Kraft des Lebens und die Macht des Todes als Maßstab und letzte Konsequenz des Daseins.

Von und mit: Nikolay Borchev (Bariton), Winfried Holzenkamp (Kontrabass, E-Bass), Yui Kawaguchi (Tanz und Choreographie), Annedore Kleist (Sprecherin), Elfa Rún Kristinsdóttir (Violine), Philipp Kullen (Schlagzeug), Julla von Landsberg (Sopran), Matan Porat (Klavier), Ruben Reniers (Tanz und Choreographie), Ted Schmitz (Tenor) | Künstl. Leitung: Nicola Hümpel | Musikalische Leitung: Matan Porat | Raumkonzeption: Oliver Proske | Kostüme: Cristina Lelli | Licht: Fabian Bleisch Ton: Sebastian Reuter | Dramaturgie: Ann-Christine Mecke | Künstlerische Mitarbeit: Alisa Hecke

radialsystem: Holzmarktstraße 33 | 10243 Berlin | Tickets: 12 - 24 € | Karten: (030) 288 788 588 | Ticket Shop

Eine Produktion von Nico and the Navigators. Koproduziert vom Konzerthaus Berlin sowie dem Bozar Music Brüssel. Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Schon während des Besuchs dieser Veranstaltung war klar, dass es nicht angehen kann, hierzu so etwas wie eine klassische Aufführungskritik zu verfassen. Das hier - wie auch immer - verhandelte Thema geht uns alle im Publikum an.

Jede und jeden auf seine ganz besondere und dann letztendlich doch auf die gleiche Weise.

Also wurden mit dem Mikrofon schon während der Pause und im Nachgang auf der Empore zum Spreeufer Stimmen gesammelt. Was einfacher klingt, als es zu tun war: fremde Menschen anzusprechen und sie zu einem letztendlich so intimen Thema wie die Frage nach dem Tod zu befragen. [3].

Dass es letztendlich dann doch gelang, zeigen die hier nachfolgend wiedergebenden Aufzeichnungen. Jede / Jeder hatte die Möglichkeit, etwas über die Mittel und Wirkungen der Aufführung zu sagen oder auch zum Thema selber Stellung zu nehmen.

Oder auch zu schweigen. Denn nicht alle Befragten wollten auch in das Mikrofon sprechen, wenngleich sie dann durchaus bereit waren, in ein persönliches Gespräch einzusteigen - oder eben gerade deshalb.

Die Stimmen wurden alle ganz bewusst ohne Nennung des Namens aufgezeichnet und werden hier in jener Reihenfolge wiedergegeben, wie sie aufgezeichnet wurden.

Hier nunmehr die chronologische Sammlung aller dreizehn aufgezeichneten Stimmen:

P.S.

Im Nachgang des Besuchs dieses Abends und der Bearbeitung all dieser hier wiedergegebenen Stimmen ist festzuhalten, dass es zu einer gleich mehrfach herausfordernden Beschäftigung mit diesem Thema, seinen Protagonisten und dem Publikum gekommen ist.

Zunächst war der Besuch dieses Abends Anlass genug, ein zweites Mal diese Begegnung mit dieser Inszenierung und diesem Thema zu unternehmen. Parallel dazu stellte sich heraus, dass es nicht ausreichen würde, die im Verlauf dieses Abends aufgezeichneten Stimmen "einfach so" ins Netz zu stellen.

Vielmehr wurde die Arbeit an jeder dieser Aufzeichnungen von dem Bemühen geprägt, jede und jeden der Befragten "so gut als möglich über die Rampe" zu bringen.

Nein, nichts wurde gekürzt oder gar gestrichen. Und doch wurde mit den Aufzeichnungen viel Studiozeit verbracht. Das Ziel war ein einfaches, was doch so schwer zu machen ist: Jeden so "natürlich" und verständlich als möglich in ihrer/seiner Sprache daherkommen zu lassen. Und das, ohne etwas von der Aussage und der Persönlichkeit die für diese einsteht, auszublenden, sondern diese - bestenfalls - zu verdichten.

Das ist der hoffentlich gelungene Versuch, die Dankbarkeit gegenüber Allen, die sich an diesen Gesprächen beteiligt haben, in einer möglichst konkreten wie diskreten Form zum Ausdruck zu bringen.

WS.

Am 22. November 2020 führte Christopher Ricke im Deutschlandfunk Kultur in der Reihe "Religionen" ein Gespräch mit dem Physiker Markolf H. Niemz über Die universelle Urkraft der Liebe:

An gleicher Stelle war dieser Beitrag von Julia Ley zum Thema "Nahtoderfahrungen" zu hören [4]: Am Ende bleiben Licht und Liebe:

Am 15. November 2019 wurde dieser Beitrag von Nele Rößler im Deutschlandfunk veröffentlicht: Letzte Momente Nahtod-Erfahrungen haben nicht nur mit dem Sterben zu tun

Die letzten Minuten: Sterbeprozesse beim Menschen
Es gelten die Regeln des Urheberrechts Deutschlandfunk/FORSCHUNG (2019)

Anmerkungen

[1Hier der Verweis auf einen Beitrag der KirchenZeitung aus dem Bistum Hildesheim vom 8. März 2012 zum Thema: Nahtod-Erlebnisse
"Am Ende war ein Licht"

Menschen, die nach einem Beinahe-Tod wiederbelebt wurden, berichten über ihre Erfahrung des Sterbens.

[225.07. - 31.07.2019 Brotfabrik
25.07. - 31.07.2019 Eva-Lichtspiele.

[3Geholfen hat dabei die in München auf dem Netzkongress des Jahres 2016 durchgeführte Interview-Runde zu der Frage:
"Erzähle mir eine Geschichte, die es Wert ist, erzählt und festgehalten zu werden. Selbst über das Ende Deiner eigenen Lebensgeschichte hinaus",
die ebenfalls mit nicht persönlich bekannten Publikumsgästen durchgeführt wurde:
Zündfunk Netzkongress Tag Eins
Zündfunk Netzkongress Tag Zwei
Und deren Ergebnisse dann in einer eigenen Theaterinszenierung auf eben diesem Kongress im nachfolgenden Jahr vorgestellt wurden:
Probennotate zum Zündfunk Netzkongress 2017
Geschichten, die der Netzkongress erzählt

[4Hier der Verweis auf einen Beitrag der KirchenZeitung aus dem Bistum Hildesheim vom 8. März 2012 zum Thema: Nahtod-Erlebnisse
"Am Ende war ein Licht"

Menschen, die nach einem Beinahe-Tod wiederbelebt wurden, berichten über ihre Erfahrung des Sterbens.


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