MEDIATECH HUB CONFERENCE...

VON Dr. Wolf SiegertZUM Mittwoch Letzte Bearbeitung: 18. November 2020 um 12 Uhr 20 Minutenzum Post-Scriptum

 

Zunächst werden wir heute nur zusehen und zuhören. Die für diesen Tag ausgesuchten Sessions werden nach der hier vorgestellten Einleitung ebenfalls als Zitat vorgestellt. Der Versuch, auf das das im Verlauf dieses Tages Gesagte en detail einzugehen, musste alsbald aufgegeben werden. Denn das war nicht nur too much, sondern too much good stuff.

Stattdessen wurden die folgenden Schritte unternommen:

 Von allen heute gesichteten Beiträge wurden zunächst intern Soundfiles angelegt, die auch längerfristig für die nachfolgende Reflexion zur Verfügung stehen sollen. Im Nachgang wurden den hier ausgesuchten Vorträgen und Panels auch die jeweils nach und nach veröffentlichten Links hinterlegt.

 Es wurde nach den ersten Sessions der Mut aufgebracht, nicht nur zuzuhören, sondern mit zumindest je einem Kommentar oder einer Anmerkung im Chat inter-aktiv teilzunehmen. Diese wurden dann zumeist von den ModeratorInnen auch aufgegriffen und zur Sprache gebracht. Danke!

 Es bleibt die Frage, ob es gelingen wird, über diesen Schritt hinaus mit einigen der bislang nicht persönlich bekannten RednerInnen einen nachfolgenden Kontakt über dieses Plattform aufzubauen. Menschen, die einem schon bekannt waren, konnten ja im Nachgang per Mail, SMS oder andere Kanäle angesprochen werden. Und Menschen, mit denen das nicht geklappt hat, konnte zumindest nochmals an anderer Stelle zugehört werden.

 Vielleicht ist es in diesem Falle schon überflüssig, an dieser Stelle auch nochmals darauf zu verweisen, dass es im Verlauf dieses Tages nicht einmal mehr den Schatten der Dominanz einer Altherrenriege aufzuhellen gab (und wenn sich solch zivilisierten Schlachtrösser der Branche wie Döpfner und Turner zu einem inhaltlich - wenn vielleicht auch nicht technisch - so gut vorbereiteten Dialog einfinden, dann ist das doch alles andere als ein "Dinotalk" :-).

 Das Ganze wird zugleich als testbed genutzt werden, um herauszufinden, was im Verlauf den nächstfolgenden eigenen Präsentationen, Vorträgen und Moderationen noch anders, und vielleicht besser gemacht werden kann als bisher (und dazu gehört mehr als das störende Gegenlicht, das hinter dem Rücken der Beteiligten in die Kamera scheint...).

Hier einige wenige Beobachtungen und Anmerkungen, die sich am Ende dieses Tages wie folgt zusammenfassen lassen:

 Glückwunsch an alle Beteiligten, dass sie versucht haben, "die Krise als Chance" zu nutzen. Auch wenn es nervt, an diesem Tag nicht in der "friends and family" - Runde vor Ort mit dabei sein zu können (in diesem Fall sogar klar gesagt: zu wollen),

so ist es auch ein Vorteil, über das online-user-interface an möglichst vielen Veranstaltungen fast durchgängig teilhaben zu können.

 Es war nicht ohne Probleme, überhaupt im Stream angenommen zu werden: Der Veranstalter legt seine Prio auf den Google-Browser. Akzeptiert man diese Empfehlung nicht, wurde zunächst alternativ der Firefox-Browser von Mozilla eingesetzt. Mit dem Nachteil, dass dieser immer wieder aus einem nicht erkennbaren Grund zusammenbricht.

Also wird der Edge-Browser von Microsoft aufgerufen.

Dieser muss aber zunächst aktualisiert werden, bevor dann ein störungsfreier Zugang möglich wird.

 Aber auch vonseiten des Veranstalters gibt es technische Probleme, die es immer wieder unmöglich machen, den Menschen im Stream durchgängig zuhören zu können. Sei es, dass die Leitungen gleich mehrmals total zusammenbrechen (Springer), sei es, dass die Beiträge wegen schlechter Tonqualität kaum zu verstehen sind (dpa), sei es, dass ganze Panels nicht in den Blick geraten ("Speakers are offline. You will be connected as soon as they join").

 Die Idee, alle Zugänge zu den einzelnen Veranstaltungen zentral in einer virtuellen Lobby zu koordinieren und immer wieder anzukündigen, war - als man das Prinzip einmal verstanden hatte - eine gute und hat funktioniert. Dass die Moderatorin aber immer wieder dazu aufrufen musste, ihr mal einen Kräutertee oder ein Birchermüsli zu bringen, war ebenso befremdlich wie die zur Audioschleife komprimierte Danksagung für das Nutellabrot, das sie am Morgen des ersten Tages erhalten habe...

 Das Englische (Amerikanische) ist mehr denn je d i e Lingua franka für alle Beteiligten. Bereits die ersten morgendlichen Chatnotes von all den friends and pals tauchten sogleich in englischer Sprache auf und wurden dann am Ende des Tages in eben dieser so beantwortet.

Als zu Beginn des Tages aber die erste Begrüssungsnachricht noch in deutsche Sprache abgesetzt worden war, bist Du Dir schon fast wie ein Aussätziger vorgekommen.

 Im späteren Verlauf der Veranstaltung wird darauf hingewiesen, dass nach wie vor mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung nicht online sei. Und der Netzzugang samt der Besitz der dafür notwendigen Geräte, Kenntnisse und finanziellen Mittel genauso ein Menschenrecht sei wie der Zugang zu Bildung, medizinischer Versorgung, und Lebensmitteln...

 Immer wieder wird darauf verwiesen, dass durch die Herausforderungen der Pandemie viele avisierten Entwicklungsschritte den Verlauf einer noch weitergehenden Digitalisierung zum Teil erheblich beschleunigt haben.

 Zugleich sind aber auch jene Stimmen immer deutlicher zu hören, dass es letztendlich nicht um die Technik und deren Errungenschaften geht, die hier in den Vordergrund gestellt werden, sondern um die Menschen, die sich diesen Herausforderungen zu stellen und die diese zu meistern haben.

 Während aber immer deutlicher auf die Bedeutung des Wirkens der (eigenen) Persönlichkeit abgehoben wird, tauchen einmal mehr verstärkt die Forderungen auf, die Ausbildung (hier vor allem in den Kunsthochschulen) auf neue Ziele auszurichten, die sich nicht mehr nur an dem Idealbild des autarken und autonom agierenden aus sich heraus kreativen Individuums orientieren.

Was daraus folgen könnte wären Fragestellungen wie die nach der Definition eines Persönlichkeitstypus’, die/der sich durch geschickte Methoden der Selbstvermarktung und -Ermächtigung inszeniert und dabei sich zugleich als d e r Teamplayer in einer agilen Zukunftswerkstatt anzupreisen in der Lage ist..

... wir brechen hier zunächst einmal ab, zitieren die Ankündigungen der heute besuchten Sessions und binden jeweils Screenshots mit den eigenen Chatnotes ein:

STARTSCHUSS FÜR DIE MEDIATECH HUB CONFERENCE 2020

Am Mittwoch, den 11. November, beginnt die MediaTech Hub Conference 2020. Erstmals findet Deutschlands einzige Konferenz zu Medientechnologien im digitalen Raum statt. Über 70 internationale Speaker diskutieren auf drei Bühnen am 11. und 12. November Möglichkeiten und Best Practices von Medientechnologien in Industrie und Entertainment. Über eine interaktive Konferenzplattform können die Teilnehmer*innen alle Vorträge und Panels live verfolgen, Fragen stellen, an Workshops teilnehmen und sich direkt mit anderen Teilnehmenden vernetzen.

„Mit unserer maßgeschneiderten digitalen Konferenzplattform und der App bieten wir unseren Teilnehmer*innen auch in der aktuellen Lage ein inspirierendes und abwechslungsreiches Konferenzerlebnis. Neben spannenden Programmhöhepunkten und hochkarätigen Speakern wie Murat Sönmez vom World Economic Forum, Autorin Kenza Ait Si Abbou oder Annie Chang von Universal Pictures können sich unsere Teilnehmer*innen auch auf unser digitales Kino, die Startup Pitch Arena, praxisnahe Workshops oder unser Matchmaking Carousel freuen. Erstmals haben wir mit unserer Partner Stage zudem drei Bühnen“, betont Peter Effenberg, Leiter der MediaTech Hub Conference. „Viele der Sessions übertragen wir direkt vom Studio Babelsberg und sorgen so für ein Live-Gefühl jenseits der bekannten Zoom-Konferenzformate der letzten Monate.“

Mit Medientechnologien erfolgreich durch die Krise

Mit Blick auf die Pandemie richtet sich die MTH Conference digital aus – und nutzt dafür neueste Medientechnologien. Auch inhaltlich setzt sich die Konferenz mit den Auswirkungen der Pandemie auseinander und beleuchtet, welche neuen Lösungen MediaTech in der Corona-Krise bietet: Wie Medientechnologien Resilienz und Innovation stärken und unsere Arbeits- und Lebenswelt revolutionieren, thematisiert das Panel „Learning to Live and Work Digitally“. Auf der Entertainment Stage berichten mit Louisa Lockett (Banijay), Marc Schwellenbach (UFA) und Carl L. Woebcken (Studio Babelsberg) drei Pioniere führender europäischer Produktionsfirmen, inwieweit Corona als Beschleuniger für Smart Production in der Filmbranche agiert. Über den tiefgreifenden Wandel der Veranstaltungsbranche sprechen Tim Deussen (Studio Deussen), Lars-Oliver Vogt (Media GSA) und Holger Volland (Frankfurter Buchmesse). Gemeinsam diskutieren sie Ideen, wie sich Veranstaltungen in der Pandemie mit MediaTech neu denken lassen. Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt zudem auf dem Thema Gesundheit: So erläutern Simon Grange (Abu Dhabi Hospital) und Paul Chojecki (Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut), wie immersive Technologien die Bekämpfung von Pandemien und anderen globalen Gesundheitskrisen unterstützen.

Keynote-Speaker Murat Sönmez und Kenza Ait Si Abbou über Technologie und Verantwortung

Die Opening Keynotes der MTH Conference drehen sich um die Frage nach der menschlichen Verantwortung im Umgang mit Technologie: Murat Sönmez, Managing Director des World Economic Forum und Leiter des Centre for the Fourth Industrial Revolution, eröffnet den ersten Konferenztag am 11. November. In seinem Vortraggibt Sönmez Einblick, wie Medientechnologien die vierte industrielle Revolution prägen – und warum führende Politiker*innen, internationale Unternehmen und öffentliche Institutionen ihre Werte neu ausrichten müssen. „We Are All Digital Prosumers, Let’s Use Our Power Responsibly!“, lautet das Plädoyer von Kenza Ait Si Abbou, Senior Manager Robotics and AI bei der Deutschen Telekom, als Auftakt zum zweiten Konferenztag. In ihrer Keynotemacht die Autorin des Buchs „Keine Panik, ist nur Technik“ darauf aufmerksam, wie Rassismus und Diskriminierung durch Künstliche Intelligenz reproduziert werden und wie Nutzer*innen dem verantwortungsbewusst entgegenwirken können.

Über 35 Sessions und ein vielseitiges Rahmenprogramm – und das bis in den Dezember
Insgesamt erwarten die Teilnehmer*innen über 35 Sessions zu acht Themenschwerpunkten: Auf der Entertainment Stage stehen die Themen Production, Virtual Production, Distribution und Data im Vordergrund, während die Industry Stage MediaTech in den Bereichen E-Health, Mobility, Virtual Communication und Industry 4.0 diskutiert. Darüber hinaus feiert die #mthcon2020 Partner Stage in diesem Jahr Premiere und präsentiert in Zusammenarbeit mit Trafo MediaTech, der Universität Potsdam und der Universität der Künste Berlin weitere Höhepunkte. Mathias Döpfner, CEO von Axel Springer SE, und Sebastian Turner, Herausgeber des Berliner Tagesspiegels, sprechen hier zum Beispiel über die neuesten Entwicklungen von Content-Technologien und ihre Auswirkungen auf die kreative Medienszene.
Neben dem Programm auf den Bühnen gibt es ein vielseitiges Rahmenprogramm zu erleben: Workshops vermitteln praxisorientiertes Wissen zu Serienproduktion, Metadaten, Micromobility und digitalen Ökosystemen. In der Startup Pitch Arena stellen innovative MediaTech-Startups ihre Geschäftsmodelle vor und das Matchmaking Carousel lädt zum spontanen Vernetzen ein. Filmliebhaber*innen dürfen sich am Ende eines Konferenztages außerdem auf das exklusive Filmprogramm des Cinemalovers Cinema freuen, das über die Konferenzplattform gestreamt werden kann. Im Anschluss der Konferenz sind alle Inhalte zudem bis zum 9. Dezember über die Plattform on-Demand verfügbar.

WIE KÖNNEN MEDIEN, KREATIVITÄT UND TECHNOLOGIE VERSCHMELZEN?

Wenn die Zukunft der Medien in der Verbindung von Kreativität und Technologie liegt, was machen dann die Kreativen ohne technische Vorbildung? Ein Pionier beim Umbau eines traditionellen Kreativunternehmens ist der Kulturwissenschaftler Mathias Döpfner. Der promovierte Musikwissenschaftler hat in zwei Jahrzehnten das große Druck- und Verlagshaus Axel Springer in eines der führenden Digitalunternehmen umgewandelt. Was sind seine Erfahrungen mit Technologie als Nicht-Techniker? Welche Hürden hat er unterschätzt? Was lief besser als erwartet? Diese Fragen diskutieren Mathias Döpfner und Sebastian Turner.

CONTENT TECH - WHAT ARE THE NEW RULES FOR PUBLISHERS AND THEIR CHALLENGERS? (IN GERMAN)

Speakers: Astrid Meier, Peter Kropsch, Nina Schoenian, Anita Zielina

WELCHE NEUEN REGELN GELTEN FÜR VERLEGER UND IHRE HERAUSFORDERER?
Wie werden neue Technologien Segen statt Fluch für den Journalismus? Medienhäuser kämpfen einerseits ums Überleben. Andererseits zahlen Abonnenten gerne, für Informationen, für Communities, für Benutzerfreundlichkeit und sogar freiwillig für kostenlose Inhalte. Reicht es noch Journalist zu sein? Und nicht auch Programmierer, Experte, Designer, Personal Brand - nicht nur im Wettbewerb untereinander, sondern auch mit künstlicher Intelligenz, Daten und Corporate Content. Welche Art von Transformation braucht die Medienindustrie, damit Journalismus gedeiht und neue Geschäftsmodelle hervorbringt?

WHAT DO (CREATIVE) INDUSTRIES EXPECT FROM ART SCHOOLS? (IN GERMAN)

Speakers: Heinz Dürr, Rainer Esser, Carlos Gerstenhauer, Diandra Donecker, Pia Frey

SESSION IN GERMAN

WAS ERWARTET DIE KREATIVWIRTSCHAFT VON KREATIVHOCHSCHULEN?
Die Kreativwirtschaft muss sich erneuern. Können die Kreativhochschulen dabei helfen? Können sie sich als Transferorte für die Kreativwirtschaft neu erfinden und einen Beitrag dazu leisten, Unternehmen von Grund auf umzugestalten – ganz nach dem Vorbild der Jahrhundertkreativen Peter Behrens, Walter Gropius oder Otl Aicher, die Unternehmen und Branchen verändert haben? Welche Art von Transfer sie sich wünschen, diskutieren führende Köpfe aus der Kreativwirtschaft: etwa Heinz Dürr, der als Inhaber eines großen Hidden Champion und ehemaliger AEG-Chef (und Behrens-Kenner) die Sicht von Großunternehmen kennt, Rainer Esser vom Zeit-Verlag, Pia Frey vom Digital-Startup Opinary, Diandra Donecker vom Auktionshaus Grisebach und Carlos Gerstenhauer vom Bayerischen Rundfunk.

TRANSFER TO CREATIVE INDUSTRIES – WHICH EXPERIENCES CAN GERMAN ART SCHOOLS LEARN FROM? (IN GERMAN)

Speakers: Sebastian Turner, Michael Auer, Nikolaus Hafermaas, Barbara Diehl

VON WELCHEN VORBILDERN KÖNNEN DEUTSCHE KREATIVHOCHSCHULEN LERNEN?
Was können Kunst- und Kreativhochschulen von erfolgreichen Transfer-Institutionen lernen? Wie funktioniert der Transfer an Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen? Als Vorbilder des Transfers von Wissen in die Wirtschaft, der grundlegenden Umgestaltung von Unternehmen durch Wissen aus der Forschung, diskutieren Michael Auer, der Chef der Steinbeis-Stiftung (die einer der Erfolgsfaktoren hinter den zahllosen schwäbischen Weltmarktführern ist), Barbara Diehl, die in der Helmholtz-Gemeinschaft der Großforschungseinrichtungen den Transfer verantwortet, und Nikolaus Hafermaas, der als Provost am Pasadena Art Center / School of Design einen der Wallfahrtsorte der deutschen Autodesigner geleitet hat.

FILMMAKING BEYOND BOUNDARIES: THE VIRTUAL PRODUCTION TEAM

Speakers: Marc Petit, Robert Zapke, Kathryn Brillhart

The pandemic created challenging logistical obstacles for filmmaking. But at the same time, virtual production is rising. Taking advantage of realtime game engines, filmmakers are able to create in a way that upends the conventional workflow of development, production, post-production – and overcome geographical boundaries too. What does this mean for the virtual production team of the future?

CLOSING KEYNOTE: INDUSTRY VISION FOR THE FUTURE OF FILMMAKING AND MEDIA CREATION

Speakers: Annie Chang

Universal Pictures’ Annie Chang will present her industry vision for the future of filmmaking and media creation. What technology opportunities will emerge for major stakeholders in entertainment—particularly movie studios—over the next decade? What has to be strategically integrated into the production process in order to achieve more efficiency, agility and security to our ever-evolving production environment? In her talk, Annie will highlight the visionary work of the MovieLabs 2030 White Paper, jointly authored by MovieLabs and technology leadership teams from Hollywood studios, which discusses the need for our industry to work together on innovative new software, hardware and production workflows to support and enable new ways to create content. She will also reflect on how the more immediate challenges have affected the vision and what role innovative film technologies will play in the future as we grapple collectively with/after the current crisis and its knock-on effects.