Raus... aus dem Zentrum Berlins

VON Dr. Wolf SiegertZUM Donnerstag Letzte Bearbeitung: 15. März 2021 um 18 Uhr 57 Minutenzum Post-Scriptum

 

Immer mehr Werkstätten und Läden für Biker in der Mitte Berlins müssen schliessen...

... Ende letzten Jahres ging es um einen Motorradwerkstatt in der Nähe des Hauptbahnhofs. Der Vermieter, die Deutsche Bahn, war nicht bereit, den Mietvertrag zu verlängern bzw. einem Nachfolger zu überschreiben [1].

... jetzt muss ein traditionell in Berlin-Wilmersdorf gelegenes Motorrad-Fachgeschäft schliessen. Hier der Inhalt des elektronischen Schreibens vom 4. März 2021, 12:29 Uhr:

Hallo Wolf,

in Wilmersdorf geht für uns ein Stück Geschichte zu Ende. Nach 37 Jahren müssen wir unsere Filiale in der Güntzelstraße schließen. Der Laden war tatsächlich eine der ersten Louis Filialen überhaupt. Entsprechend traurig ist für uns dieser Abschied.

Die Schließung hat übrigens nichts mit Corona oder Lockdown zu tun. Uns wurde einfach der Mietvertrag nicht verlängert. Auch sind wir bereits auf der Suche nach einem neuen Standort im Berliner Süd-Westen.

Und jetzt zu den guten Nachrichten: Uns und unseren Kunden bleiben in Berlin immer noch drei weitere Filialen, allesamt viel größer und moderner als der Laden in der Güntzelstraße.

Und mit dem Wilmersdorfer Filialteam gibt es ebenfalls ein Wiedersehen. Die Jungs und Mädels triffst du dann zukünftig in Reinickendorf, Lichtenberg oder Schöneweide. Welche Filiale auch immer deine neue Stammfiliale wird: Wir freuen uns, dich bald wieder dort begrüßen zu können.
Herzliche Grüße

Dietmar Richter
Filialleitung

Ob das Konzept "Ich fahre mailenweit zu meinem Louis" aufgehen wird???

Die bisher an diesen Ort geschalteten Rufnummern sind schon alle auf die Zentrale in Hamburg umgeleitet. Und das Foto von der Filiale ist auch schon vom Netz genommen worden. Also stellen wir dieses hier nochmals zur Verfügung ...

... und senden dann diesen Beitrag an die Meinungsseite des Hauses zurück.

P.S.

Kaum ist der Text online, gibt es schon die erste Reaktion, aus der hier wie folgt zitiert wird:

Du sagst es, [...].

Vielleicht sollte "man" sich über Open-Air-Shop Konzepte Gedanken machen. Mattschwarzer Daimler oder Chevy Sargwagen als ambulante Verkau[f]sstätte zwischen Springerbrücke und Weißensee ...

"Leider" haben wir zuviele andere andere Dinge zu tun, um solche Ideen zu verfolgen. Ich stelle mir das trotzdem lustig vor, just-in-time mal als Abholvariante mit GPS-Tracking im Moppednavi ...

Anmerkungen

[1Siehe dazu als pars pro toto den Bericht vom 27. Juli 2020: "... es ist keine Kunst, auf sein Motorrad zu warten"


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