"Munich" - Who’s next?

VON Dr. Wolf SiegertZUM Freitag Letzte Bearbeitung: 11. November 2004 um 16 Uhr 35 Minuten

 

Der "Abdruck" dieser Nachricht ist eigentlich veranlasst worden durch die Ereignisse rund um die Eröffnung der SYSTEMS am Sonntag von vor zwei Wochen.
Dass dort, in München, dem German Headquarters von Microsoft, eben diese Firma bei der Ausstattung der EDV dieser Stadt nicht voll zum Zug gekommen ist, hat ein Beben ausgelöst, dessen Schockwellen immer noch zu spüren sind.

Am 28. Oktober nun erscheint unter der Überschrift "Whitehall study may put pressure on Microsoft" in TIMES-Online ein Bericht von Joe Bolger, der voll in die gleiche Kerbe haut. Und dieses Mal geht es nicht "nur" um eine Stadt, es geht um ein ganzes Land, das zur Disposition steht.

MICROSOFT, the US software group, may be forced to offer better contract terms to its public sector customers after an official report found that use of rival software could help cut costs.

In a report due out today, Britain’s Office of Government Commerce (OGC) concludes that use of IT systems based on so-called open source products, such as the Linux operating system, can “generate significant savings in hardware and software costs”. Open source software is free to obtain, but complex systems such as Linux require highly trained IT consultants to maintain.

The report also says open source software is a viable and alternative to existing products.

The OGC tested the effectiveness and cost-benefits of IT systems based on open source technology. Britain’s public sector is thought to be one of Microsoft’s most important customers outside the US, accounting for an estimated £200 million of sales a year.

John Oughton, chief executive of the OGC, said: “These pilots have provided us with valuable evidence on open source software. They show it could support government bodies by offering efficient and cost-effective IT solutions.”

However, the report also concluded that transferring to open source software contains obstacles, such as the need for extra training.

A spokesman for Microsoft said the findings did not “align fully with feedback we regularly receive from our customers in the marketplace who have evaluated Microsoft software against open source software”.

Copyright 2004 Times Newspapers Ltd.
http://business.timesonline.co.uk/article/0,,8209-1332479,00.html

"The Empire strikes back".

Im Verlauf des Tages, dieser Text war gerade drei Stunden lang eingestellt, bekommen wir die folgende elektronische Post aus dem Hause Microsoft Deutschland!

Sehr geehrter Herr Dr. Siegert,

anbei erhalten Sie eine aktuelle Pressemeldung der Microsoft Deutschland GmbH zum Thema «Verwaltungsreform mit Windows kostengünstiger als mit Linux».

Sollten Sie Fragen haben oder weitere Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte an den Microsoft Presseservice unter der Telefonnummer 089 / 3176 - 5000 oder senden Sie eine E-Mail an prserv@microsoft.com.

Mit freundlichen Grüßen
Microsoft Presseservice

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29. Oktober 2004

Verwaltungsreform mit Windows kostengünstiger als mit Linux

Landratsamt Heidenheim migriert auf aktuelle Microsoft Server-Plattform

Bei der Einführung einer modernen Server-Plattform entschied sich das Landratsamt Heidenheim für Microsoft Windows Server 2003. Diese Lösung bringt nach der Untersuchung des Landratsamtes Heidenheim entscheidende Kostenvorteile gegenüber der Alternative Linux. So kann das Amt trotz angespannter Haushaltslage seine IT-Systeme auf den neuesten Stand bringen, die Verwaltungskosten senken und durch eine reibungslose Erweiterung der IT-Infrastruktur eine anstehende Verwaltungsreform umsetzen.

Ab dem Jahr 2005 vergrößert sich der Aufgabenbereich des Landratsamts Heidenheim. Im Zuge der vom Stuttgarter Landtag beschlossenen Verwaltungsreform werden Behörden eingebunden, die bislang der Landesverwaltung unterstellt waren. Das vor acht Jahren installierte Netzwerk des Amtes mit elf Microsoft Windows NT 4.0-Servern war dieser zusätzlichen Aufgabe nicht mehr gewachsen. So sah sich das Landratsamt nach einer innovativen und leistungsfähigen Server-Plattform um, die zugleich zukunftsweisend und kosteneffizient ist.

Neben der neuesten Windows-Plattform stand auch Linux zur Diskussion, schließlich hatte sich die Verwaltung der nahe gelegenen Stadt Schwäbisch Hall für Open-Source-Software entschieden. Doch die Tests für dessen Einsatz beim Landratsamt Heidenheim zeigten schnell, dass diese Alternative nicht in Frage kam.

Gerd Heideker, Leiter des Fachbereichs Informationstechnik beim Landratsamt Heidenheim, resümiert: "Mit Open-Source-Software ist es nicht gelungen, die Anbindung der bestehenden Microsoft Windows-Clients mit allen erforderlichen Funktionalitäten zu realisieren. Und den Linux-Einsatz an den Arbeitsplätzen haben wir allein schon wegen des finanziellen Schulungsaufwands für die fast 500 Anwender sehr schnell verworfen."

Ein entscheidendes Argument für Windows Server 2003 lag in den 55 Fachanwendungen des Landratsamts, wie der Kfz-Zulassung, der Erteilung von Fahrerlaubnissen oder dem Arbeitslosengeld II. Diese Server-gebundenen Applikationen sind nicht oder nur teilweise für Linux freigegeben. Daher wäre die aufwändige Entwicklung neuer Versionen nötig geworden, mit umfangreichen Tests und durch den Hersteller nicht unterstützten Fachverfahren. Letztendlich entschied sich das Landratsamt Heidenheim für eine Migration auf Microsoft Windows Server 2003 mit Active Directory als zentralem Verzeichnisdienst und für Microsoft Exchange 2003 als Kommunikationslösung.

Da Linux weder mit vertretbarem Aufwand noch im Rahmen einer positiven Kosten-Nutzen-Rechnung die komplexe IT-Struktur des Landratsamts unterstützen konnte, fiel die Entscheidung für eine Migration auf Windows Server 2003. Diese wurde vom Microsoft-Partner abakus Systemhaus AG umgesetzt. Gerd Heideker: "Windows Server 2003 bringt uns den entscheidenden Kostenvorteil gegenüber Linux. Damit können wir vorhandenes Wissen in der IT-Abteilung und bei den Anwendern weiter nutzen." Zusätzlich bietet die Windows-Plattform neue Funktionen. So vereinfacht der Verzeichnisdienst Active Directory mit seinen Gruppenrichtlinien die Netzwerkadministration erheblich und erleichtert auch die Integration der neu hinzukommenden PCs.

"Die Verwaltungsreform stellt Kommunen und Landkreise vor neue Herausforderungen. Die Entscheidung Heidenheims zeigt, dass die damit verbundenen zunehmend komplexeren Verwaltungsaufgaben wie die Integration weiterer Behörden mit Microsoft-Technologie kostengünstig, zeitnah und zukunftsweisend umgesetzt werden können", so Wolfgang Branoner, Direktor Public Sector bei Microsoft Deutschland.

Die komplette Kundenreferenz zur IT-Infrastruktur des Landratesamtes Heidenheim findet sich unter www.microsoft.com/germany/diefakten.

Textlänge: 3.775 Zeichen
29. Oktober 2004

Text im Internet verfügbar unter:
http://www.microsoft.com/germany/ms/presseservice


Nach Fertigstellung dieser Einträge wurde am Abend dieses Tages - genau um 20:05 - im boersen-report unter dem Stichwort "Technik + Medien" folgender Text des Autors "Joe" veröffentlicht:

Glaubenskrieg zwischen LINUX & MICROSOFT in Rathäusern geht weiter

Umsonst ist nicht billig! Nicht Marktanalysen, sondern Heidenheim, rein zufällig die Nachbarstadt von LINUX-Vorreiter Schwäbisch Hall, liefert nach Ansicht von Microsoft Be- und Hinweise, dass Microsofts Server-Software zwar kostet, aber unterm Strich billiger ist. Damit geht der Glaubenskrieg zwischen LINUX und Microsoft munter weiter.

LINUX prahlt mit Bahn, China, Brasilien, München und Schwäbisch Hall, Microsoft kann auf Heidenheim und den Rest der Welt verweisen. Zu denken geben sollte Microsoft, dass sich Heidenheim nicht aus Qualitätsgründen für den Branchenprimus entschieden hat, sondern vor allem deshalb, weil sie durch bestimmte Produkte an diese Plattform gebunden sind.

Bei der Einführung einer neuen Server-Plattform habe sich das Landratsamt Heidenheim für Microsoft Windows Server 2003 entschieden, weil diese Lösung laut einer Untersuchung des Landratsamtes Kostenvorteile gegenüber Linux bietet. Zu einem gegensätzlichen Ergebnis kommt derweil die Studie "The Office of Government Commerce" (OGC) von Sun Microsystems und IBM.

Linux stand in Heidenheim zur Diskussion, schließlich hatte sich die Verwaltung der nahe gelegenen Stadt Schwäbisch Hall für Open-Source-Software entschieden. Doch die Tests für dessen Einsatz beim Landratsamt Heidenheim zeigten, dass diese Alternative nicht in Frage kam.

Gerd Heideker, Leiter des Fachbereichs Informationstechnik beim Landratsamt Heidenheim: "Mit Open-Source-Software ist es nicht gelungen, die Anbindung der bestehenden Microsoft Windows-Clients mit allen erforderlichen Funktionalitäten zu realisieren. Und den Linux-Einsatz an den Arbeitsplätzen haben wir allein schon wegen des finanziellen Schulungsaufwands für die fast 500 Anwender sehr schnell verworfen."

Ein entscheidendes Argument für Windows Server 2003 lag in den 55 Fachanwendungen des Landratsamts, wie der Kfz-Zulassung, der Erteilung von Fahrerlaubnissen oder dem Arbeitslosengeld II. Diese Server-gebundenen Applikationen sind nicht oder nur teilweise für Linux freigegeben. Daher wäre eine aufwändige Entwicklung neuer Versionen nötig geworden.

PS: Die "Boersenreport.de AG" macht in ihrem Nachspann ausdrücklich darauf aufmerksam, dass alle ihre Texte
dem geltenden Urheberrecht unterliegen und "ganz oder in Auszügen nur durch unsere ausdrückliche Zustimmung verwendet werden" dürfen.
Wir setzen diese im Rahmen diese nicht auf Gewinnerzielung ausgerichteten Beitrags im Rahmen des Zitatrechtes voraus. Sollte die "Boersenreport.de AG" dennoch anderer Meinung sein, wird dieses oben verwendete Zitat wieder ersatzlos gestrichen.

WS.


 An dieser Stelle wird der Text von 9764 Zeichen mit folgender VG Wort Zählmarke erfasst:
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