"Donut Berlin"

VON Dr. Wolf SiegertZUM Donnerstag Letzte Bearbeitung: 16. September 2021 um 23 Uhr 42 Minuten

 

Heute Abend treffen sich zur Eröffnung des ersten Donut Berlin Festival im Naturkundemuseum Berlin (Invalidenstraße 43 – 10115 Berlin) Kate Raworth, Autorin von „Doughnut Economics. 7 Ways to Think like a 21st Century Economist“ und der Künstler Tino Sehgal zu einem Gespräch.

Im Zentrum stehen Fragen über die transformative Kraft der Imagination und die Stärke des Donut als Werkzeug des Denkens, das Veränderung in Gang setzt. Die Erfahrungen, die Tino Sehgals Kunst schafft, und die einleuchtende Darstellung einer Wirtschaft, in der sich jede:r Einzelne verorten kann, schaffen Zugänge des Verstehens über das Denken hinaus.

Das in englischer Sprache geführte Gespräch kann ab 20:30 Uhr HIER IM LIVESTREAM mit verfolgt werden.

Wie gut, dass dieser Dialog aufgezeichnet wird. Es macht Mühe zu verstehen, was dort wirklich gesagt wird, denn die Diskussion über die Wirtschaftsökonomen zurück bis in die Welt von Keynes und Smith macht nur Sinn, wenn das Publikum weiss, worüber wirklich gesprochen wird [1].

Hinzu kommt, dass - vielleicht auch nur in diesem persönlichen Fall - die Streaming-Verbindungen immer wieder zusammenbrachen [2]:

Aber eben diese Zwangs-Pausen führten dazu, einen Moment innezuhalten und zurückzublicken auf das eigene Engagement, das schon in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit dem Club of Rome und einer langen Freundschaft mit Persönlichkeiten wie Robert Jungk begonnen hatte... [3].

Es hat mehr als eine Stunde gebraucht, bevor der Künstler sich daran machte, über seine Arbeit zu sprechen, seine Motivationen und Tools, diese umzusetzen. Kate dagegen macht bereits in ihren einleitenden Hinweisen sinn-optisch deutlich, dass sie in der Lage ist, ihre Aussagen auf dem YouTube-Kanal ’ins Bild zu setzen’: Bravo!

Aus diesem Abend wird daher zweierlei zitiert: das Intro von Kate und die Frage, warum seit den Publikationen vom Club of Romme nach wie vor nicht viel passiert sei:

Noch diese Schlussbemerkungen:

Die Reaktionen im Chat zeigen, dass die - vergleichsweise wenigen Online-TeilnehmerInnen - sehr beeindruckt von dem Gespräch sind und voll des Lobes über diese Veranstaltung.

Daher wird es umso mehr erlaubt sein, mit diesen Beobachtungen etwas Wasser in den Wein zu giessen:

> Trotz aller Eloquenz auf der deutschsprachigen Seite wird deutlich, welchen Unterschied es macht, sein Denken in der Muttersprache vorzutragen oder in der mehr oder weniger gut zur Artikulation erlernten englischen Sprache. Das ist keine Vorwurf, sondern ein Bedauern darüber, wie schwer es ist, über mit Mittel der Sprache hinaus auch die Seele zum Sprechen zu bringen.

> Im YouTube ’Abspann’, in den alle Beteiligten genannt werden, ist in der letzten Zeile zu lesen:

The evening will be accompanied by music .

Dieser Satz ist von einer nicht zu überbietenden Respektlosigkeit und gehört ergänzt: ASAP!!!

Anmerkungen

[1Und dabei hat der Autor das seltene Privileg genossen und in Anspruch genommen, schon seine Schulzeit mit einem Abitur in einem wirtschaftswissenschaftlichen Zweig abschliessen zu können.

[2

[3Dazu als pars pro toto der Beitrag vom 14. Dezember 2019:
# 1 in Stockholm to # 25 in Madrid.


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