Freitag, der Dreizehnte, in der Bahn

VON Dr. Wolf SiegertZUM Freitag Letzte Bearbeitung: 16. Mai 2022 um 22 Uhr 12 Minutenzum Post-Scriptum

 

Wer keinen weiteren "Was-alles-nicht-funktionieren.kann"-Artikel lesen mag, möge diese Seite bitte überschlagen.

Denn das Ganze beginnt damit, dass der für 10:30 Uhr ab Berlin Hauptbahnhof avisierte Zug eine Stunde auf sich warten lässt, um dann am Gleis 4 - angekündigt war zunächst die Abfahrt von Fleis 3 anstatt von Gleis 1 - abzufahren.

Dann wird im Zug verkündet, dass alle Reservierungsanzeigen im ganzen Zug ausgefallen seien.

Schliesslich finden wir dennoch alle an einem Vierertisch Platz (nachdem zuvor sich eine Person hatte umsetzen - lassen - müssen).

Immerhin, die Stromversorgung funktioniert und selbst ein Internetzzugang kann hergestellt werden.

Allerdings ist der Zugang datentechnisch so schwach, dass eine fortgesetzte Online-Nutzung - selbst für den reinen Textaustausch - nur eingeschränkt möglich ist.

Oder auch gar nicht:

Dass über den vor lauter Rückkoppelungen immer wieder pfeifenden Lautsprecher verkündet wird, dass im Zug weiterhin die totale Maskenpflicht angesagt sei, mag ja noch angehen.

Aber dann folgt die Nachricht "für alle, die etwas zu trinken haben möchten..." dass das Bordbistro bis Leipzig ausgefallen sei.

Nach Leipzig dann die Ansage, dass das Bordbistro bis München geschlossen bleibe. Und dass auch keine Getränke an den Platz gebracht werden können. Es sei dafür kein Personal da. "Wir bitten Sie", so die Lautsprecherstimme, "diesen Umstand zu entschuldigen."

Kurz vor Bamberg bringt jemand ein Stückchen Schokolade vorbei, kurz vor München gibt es einen zweiten Durchgang, jetzt auch mit einigen Bechern Kaffee im Angebot... um dann zu verkünden, dass - nach dem schon zuvor zu Beginn angesagten Ausfall des Zuges von Berlin nach Prag - der Zug von Nürnberg nach Ingolstadt ausgefallen sei. Weitere Ausfälle werden dann nach der Ankunft am Bahnsteig in München Hauptbahnhof bekannt gegeben, samt einer Verspätung des Zuges nach Graz von mindestens 80 Minuten...

Was soll man dazu sagen: Die Bahn ist und bleibt dennoch so gut wie alternativlos, wenn man einigermassen bequem und immer noch vergleichsweise preiswert an einem Tag von Berlin nach Salzburg reisen will, auch wenn der letzte Streckenabschnitt in einem voll besetzten Regionalzug absolviert wird. Letzten Endes bist Du dann doch angekommen. Aber darauf zählen, dass selbst mit einem Ticket für die erste Klasse die Reise auch erstklassig verläuft, das darfst Du nicht.

P.S.

Ach ja, auch das noch: Die telefonische Vorab-Sitzreservierung der Strecke konnte nicht per Mail zugestellt werden, da Salzburg ein Auslandsbahnhof sei, sondern musste vorab an einem Fahrkartenautomaten oder Schalter vor Ort ausgedruckt werden (sic!):


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