Heute Online ... dabei?

Lieber Wolf Siegert,

morgen ist es soweit und es heißt „Kluge Ideen für eine wettbewerbs- und zukunftsfähige Wirtschaft!“.

Als treuer Zuschauer unserer wöchentlichen BRAINFOOD-Reihe, laden wir dich recht herzlich am Freitag, den 30.06.2023 ab 9:45 Uhr, zum öffentlich zugänglichen Livestream der Veranstaltung "Building Bridges & Berliner Wissensforum" ein.

Tauche ein in die Welt des Wissens und lass dich von renommierten Experten inspirieren!

Mit dabei sind, u. a.:
• Ramona Kühne, erfolgreichste, deutsche Boxerin aller Zeiten - Thema: „4 Schlüssel für Ihren persönlichen Erfolg!“
• Peter Brandl, Berufspilot. Fluglehrer & Speaker für Krisenmanagement – Thema: „Warum Piloten versagen und Manager Fehler machen“
• Prof. Thomas Köhler, Autor, Unternehmer und Experte für Zukunftstechnologien und Digitalisierung - Thema:„Digitaler Wandel, Innovation und Zukunft“

Hier geht es zum offiziellen Programm:
www.berliner-wissensforum.de

Nutze die Möglichkeit, die LIVE-Impulse kostenfrei zu genießen und ohne Anmeldung von überall aus.

Zum kostenfreien Livestream

Wir freuen uns auf deine virtuelle Teilnahme beim morgigen Event
„Building Bridges & Berliner Wissensforum“!

 
... oder doch lieber vor OrtI

In dieser am Vortag per Mail zugegangenen Einladung wird als Ort der Veranstaltung das Mövenpick Hotel Berlin benannt. Und das liegt bekanntlich in der Schöneberger Strasse 3 in 10963 Berlin. Die Entscheidung für eine Teilnahme vor Ort war aber bereits gefallen, als vom Veranstalter ein persönliches Ticket angeboten und ausgestellt worden war. Allein, auf diesem ist als Veranstaltungsort benannt das "Mercure Hotel MOA Berlin, Stephanstraße 41, 10559 Berlin".

Ein spätabendlicher Anruf an dem neuen Ort unter der Rufnummer auf der Webseite ausgewiesenen Rufnummer +49 30 230060 wurde nicht angenommen. Schläft der Nachtpförtner? Aber es kommt noch ärger. Auch an diesem Morgen reagiert niemand auf den Anruf. Offensichtlich ist diese Nummer nicht korrekt. Was tun? Auf diese Idee muss man auch erst einmal kommen: bei der Buchungszentrale in Frankfurt am Main angerufen. Die hält dann auch die richtige Berliner Rufnummer bereit. Und dort wird dann auch telefonisch dieses Adresse als der gültige Veranstaltungsort bestätigt [1].

In den Vorgaben der zugestellten schriftlichen Einladung ist unter Punt 4 zu lesen: "Das Filmen und Fotografieren der Vorträge ist nicht erlaubt." Und Du fragst Dich wirklich, warum all dieser Stress, anstatt sich das Ganze einfach im Büro oder zu Hause vor dem Rechner hereinzuziehen und zu cashen, was einem gerade besonders interessant und/oder wichtig erscheint.

Aber dann, und das sein an dieser Stelle dann doch ausdrücklich festgehalten, war die Entscheidung, die Anfahrt - zumal auch nur vor Ort - auf sich zu nehmen. die einzig Richtige. Auch wenn das nachfolgend zitierte Programm nicht en detail dokumentiert werden kann, was es gut und richtig so, die Atmosphäre in so einem eher überschaubaren Veranstaltungsraum zu spüren und zu erfahren, was Veranstalter wie auch die Vortragenden daraus machen: Du lernst nicht nur fachlich, sondern auch so viel von dem wie, von der Art und Weise, wie der Dialog mit dem Publikum angeregt, geführt und entfaltet wird, von klugen Kunstpausen bis hin zu den vielfältigsten Mitmachaktionen, vom fröhlichen Herumgehampelt bis hin zu tiefsinnigen Selbstreflexionen.

Hier nochmals das oben bereits als Link angebotene Programmangebot, ergänzt durch die eine oder andere persönliche Reaktion, die wie in einer Art von live-blog im Verlauf des gesamten Tages immer wieder einmal spontan und weder umfassend noch objektiv noch fehlerfrei eingetragen wurden [2].

09:00 Uhr – Check in & Welcome

09:45 Uhr – Opening & Begrüßung durch die Veranstalter

Dieses sei "die Schmiede für die Wortkünstler", so behauptet es der akustische Trailer
Die rotgekleidete Moderatorin stellt sich - ohne ihren Namen zu nennen - vor und kündigt Mario "Schmidt" an, der dann wiederum seinerseits Carina "Jantsch" ankündigt. Und diese stellen dann wieder die Veranstalter in Persona vor. Und diese erklären, dass es nach Corona Zeit sei, auch mit dieser Veranstaltung ein Zeichen für neue Impulse zu setzen. "Personal Growth und Business Growth", so sei das Thema. Was folgt ist die Vorstellung der Partner - als Video (leider, ohne dass dafür der Raum abgedunkelt worden wäre....) . Und dann wird der Zeit-Countdown vorgestellt. Mit der Aufforderung an des Publikum schon zu klatschen, wenn die Redezeit der oder des Vortragenden abgelaufen sei, egal ob sie/er bis dahin den Beitrag abgeschlossen habe. Und dann, zu guter (?) Letzt, werden alle zum kollektiven Lächeln aufgefordert.

10:00 Uhr – 11:45 Uhr 1. Vortrags – Block:

Ramona Kühne–
4 SCHLÜSSEL FÜR IHREN PERSÖNLICHEN ERFOLG

"Boxen ist eine verabredete Schlägerei", sagt sie, und erzählt ihre Lebensgeschichte.
"Also mal im Ernst, wie wird man berühmt?" fragt sie und antwortet mit "sich umgeben mit Menschen, die besser sind als man selber."
Weitere Stichworte: Was war der ärgste Misserfolg? Wie viel wurde damals für das angestrebte Ziel investiert? Im Falle einer Niederlage, habe man wirklich Alles investiert? Sie fordert: Keine Alibis und Ausreden! "Stärke wächst aus unbeugsamen Willen."

Ralph Goldschmidt –
TRANSFORMATION POSSIBLE – ZUKUNFT GESTALTEN

Er wird von der Moderatorin vorgestellt als DER Experte für Lebenskunst.
Es geht um Effektivitätssteigerung im Unternehmen durch New Work.
Auch hier beginnt die Story mit einem Rückblick auf die eigene Lebensgeschichte.
Und was es heute zu bearbeiten gibt: Volatilität, Ungewissheit, Komplexität, Ambiguität -> VUKA
Zitat von einem jungen Mitarbeiter aus seinem Kundenkreis: "Warum soll ich meinen Chef fragen, wenn ich jemand kenne, der Ahnung hat?"
Er sagt: Führung wird weiblicher. Es geht um psychologische Sicherheit, Angstfreiheit, um Vertrauenskultur. Aber, wie gelingt diese Veränderung? Nur, wenn es die Bereitschaft dazu gibt.
19 % von uns sind Treiber, 45% sind Bremser! Weil die Frage gilt: bedeutet die Veränderung für mich persönlich eine Bedrohung? Habe ich Angst vor Agilität?

[No Show:] Tobias Renk – DAS DILEMMA MIT DER INNOVATION:
WARUM INNOVATION IM MANAGEMENT STATTFINDEN MUSS

Renk ist nicht da, stattdessen auf der Bühne mit dem Nachtzug pünktlich aus Tirol kommend: Christoph Holz. Er erklärt, wie wir mit Raumfahrt und Informatik grosse Probleme lösen können.
– Beispiele "Climate Works" reduziert die CO2-Menge.
– Verweis darauf, dass das sogenannte "Sporteln", die Korruption für Beamte in Preussen „hoffähig“ war...

11:50 Uhr – 12:45 Uhr 1. Breakout Session Wählen Sie aus [3]:
Petra Isabel Schlerit – VIRTUELLE REALITÄT (VR)
REVOLUTIONIERT WEITERBILDUNG UND ZUSAMMENARBEIT

Impulse setzen in der Weiterbildung, die mächtiger sind als on-site-Schulungen, die diese aber nicht ersetzen. Jetzt auch Mixed Reality mit Apple. Warum gut? Das Gehirn wird ergänzt und es gibt 100% Aufmerksamkeit. Es gibt einen ganz persönlichen Raum. Es sind Perspektivwechsel möglich. Es gibt ungewöhnliche Umgebungen. Und es gibt so eine sehr viel nachhaltigere Wirkung, Es gibt heute schon Beispiele vom PWC und Telefonica und Pierre Fabre Pharma und Lufthansa Cargo.
Werkzeuge: Die Quest oder als Alternative ist die Pico 4 angesagt, aber es gibt immer noch motion sickness.
Die vier Erfolgsfaktoren:
– mit VR-Profis das erste Mal erleben
– Brainstorming in VR, im immersiven Raum umsetzen
– Frust ersparen und zeitsparendes Lernen
– "Vorne sein" - diese Technologie wird kommen.

14:00 Uhr – 16:00 Uhr 2. Vortrags – Block:

Michael von Kunhardt –
MENTALGIGANTEN – WAS WAHRE STÄRKE WIRKLICH AUSMACHT

Worum es wirklich geht: Kreativität, Selbstvertrauen und Resilienz.
Auch nach Niederlagen keine Selbstnegativierung, sondern die Zeit nutzen zur Erholung.
Der Grenznutzenwert des Ärgers ist es, wieder nach oben zu wollen.
Es geht um Optimismus, Akzeptanz, ums Lösungsorientieren, raus aus der Opferrolle, Verantwortung übernehmen, Netzwerke aufbauen, die Zukunft aufbauen!
Es geht um Motivation und um Dankbarkeit.

Frédéric Letzner– HELDENDILEMMA-
WARUM SUPER(WO)MAN NICHT GLÜCKLICH IST

"bitte glauben Sie mir in den nächsten 30 Minuten nichts."
"Menschen sind keine rationalen Wesen."

Wenn diese vier Komponenten zusammenkommen ...
H Harmoniebedürftigkeit (die Angst vor Kritik)
E Effizienz (keinen Perfektionismus mehr)
L Leistungsstärke (definiert das Selbstwertgefühl)
D Durchhalten und Disziplin
... wird es richtig gefährlich.

Die Superhelden, die keine Zeit haben, sind auch noch stolz darauf.
Erstmals Ruhe zu haben, macht Stress. Ergebnis- oder Erlebnis-Orientierung?
"Insbesondere starke Menschen werden psychisch krank."

Endlich! Zum ersten Mal haben die TeilnehmerInnen den Referenten mal nicht zu Tode geklatscht.

Prof. Thomas R. Köhler –
DIGITALER WANDEL, INNOVATION & ZUKUNFT

Überblick über das, was kommt. Die Zukunft kommt aus "Silicon Asia".
170 mal schaut - statistisch - jeder pro Tag auf das Smartphone.
Venturekapital für AI privat pro US-/China-Land ist acht mal so hoch wie in Deutschland.
Die neue KI ist jetzt "gut genug", aber nicht unfehlbar. Und es gibt eine verheerende Klimabilanz. Und das Google-Memo "we have no moat".
AI muss Chefsache werden / sein!

16:00 Uhr – 17:00 Uhr 2. Breakout Session Wählen Sie aus [4]:

Prof. Dr. Agnes Schipanski –
Netzwerke(n) für Erfolg und Wachstum: Verbindungen, Karriereentwicklung und persönliches Wachstum in der Arbeitswelt

Was bedeutet Beziehungsmanagement? Was bedeutet Kommunikationskompetenz?
Zitate: Wir müssen uns positionieren und ich gehe davon aus, dass sie das beherrschen. Ich bin Generation X. Ich war Aufnahmeleiterin beim Fernsehen. Heute haben wir ein verändertes Rollenbild. Und wir haben ein neues Verständnis von Kommunikation, schneller und kürzer. Netzwerke sind heute noch wichtiger als im Osten [5]. Die 500 Kontakte auf LinkedIn sind nicht mein Netzwerk! Es geht um Vertrauen und Innovationskultur. Wir müssen eine gemeinsame Kommunikationspraxis leben.
Zuhören, Wahrnehmen, Interesse zeigen an den Beweggründen der Anderen. Lernerorientierter Dialog. Offen sein und vertrauensvoll. Den richtigen Moment kennen.

17:00 Uhr – 18.00 Uhr Keynote:

Marcel Knopf – PERFORMANCE MARKETING &
ONLINE MARKETING IN DER EVENT BRANCHE

Er beschreibt, wie man mit dem richtigen Marketing mit Liebe zum Detail richtig gut Geld verdient werden kann. Der Kompromiss ist der Grund, warum viele Menschen im Marketing scheitern. Der erste Eindruck zählt. Wenn das Marketing kein Leben hat, hat es keine Wirkung. Lieber weniger Leute ansprechen und diese dann erfolgreich gewinnen.

Peter Brandl– WARUM PILOTEN VERSAGEN
UND MANAGER FEHLER MACHEN

Heute am Vormittag nach einem Vortrag in Stuttgart jetzt mit wehenden Haaren gerade erst angekommen. Disruptive Veränderungen im Cockpit sind immer scheisse. Es wird eine alte 747 im Bild gezeigt, die in eine Aschewolke flog, in der Nacht. Die sieht man nicht auf dem Radar. Alle vier Triebwerke fallen aus. Und die Scheibe am Cockpit ist sandgestrahlt. Was braucht man? Eine "can do attitude". Man muss kommunizieren, gerade und trotz der kritischen Situation. Man muss entscheiden, selbst, wenn die Fakten fehlen. Man muss als Team zusammenarbeiten (Change Kompetenz).
"Wir brauchen einfache, simple Botschaften, die immer wieder penetriert werden."
Es geht nur noch um die Frage, "Was können wir jetzt tun?"
"Erfahrung ist die Summe aller überlebten Fehler"
Wir brauchen mehr Mut, um Fehler zu machen.
"Your Aircraft - I have control."

Summa Summarum: Bis auf vielleicht einen Vortrag gab es keinen einzigen Flop im Rahmen des gesamten Programms. Und selbst da ist zu sagen, dass es gut sein kann, auch einmal jemandem zuzuhören, den man nicht wirklich so richtig verstehen kann (oder verstehen mag?). Also, rundum eine gelungene Veranstaltung, denn all jene, die da auf der Bühne standen, hatten wirklich was zu sagen - wohl wissend, dass das Ganze immer auch eine Verkaufsveranstaltung für den nächsten potenziellen Gig ist.

Und, soweit einzelne Gespräche mit einzelnen ReferentInnen geführt werden konnten, wurde deutlich, dass sie ausnahmslos ein echtes Interesse an einem qualifiziertem feed-back hatten. Vielleicht kann man sogar sagen, dass diese Dialoge die echten Höhepunkte dieses Tages waren. Danke dafür! Wolf Siegert