Am Morgen eines jeden Tages ist es zu einer all-täglichen guten Übung geworden, die Erlebnisse aus den vorangegangenen Träumen nochmals zu rekapitulieren und zu entschlüsseln. Das gelingt aufgrund der jahrelang eingeübten Praxis [1] recht gut.
Im Anschluss daran gibt es eine weitere Denkaufgabe, in der geprüft wird, ob und inwieweit diese im Traum erlebten Vorgänge Hinweise auf erlebte und bevorstehende Vorgängen sein könnten.
Heute will mir ein Telefonat mit meinem ehemaligen Buchhalter nicht mehr aus dem Kopf gehen - und soll hier wiedergegeben werden.
Der Mann hatte schon eine längere Zeit im Hospiz verbracht. Und konnte dann aber von dort aus im Rollstuhl in ein Seniorenheim (oder wie immer man das nennt) überführt werden. Eine Rückkehr in seine Wohnung, ein Zimmer mit einer Küchenzeile und Bad war nicht mehr möglich.
Der Mann hatte sonst keine weiteren persönlichen AnsprechpartnerInnen mehr und niemanden, die oder der all die Aufgaben der Organisation der eigenen Existenz hätte übernehmen können - was auch die eigenen Möglichkeiten überfordert hätte.
Also wurde von Amts wegen ein Betreuer eingesetzt und ihm meine Kontaktdaten mitgeteilt. Angerufen hat er aber nicht, niemals. Auch nicht, als es um die Auflösung der Wohnung des Mannes ging.
Wie in dem Gespräch jetzt mitgeteilt, wurde inzwischen ohne Rücksprache mit dem Betroffenen vom Ort des Geschehens die gesamte Wohnung samt aller persönlichen (Wert-)Gegenstände auf den Müll gefahren.
Das Meiste davon mag wohl objektiv wirklich ’schrottreif’ gewesen sein, aber warum war es nicht möglich, einige wenige persönliche Gegenstände von Wert vor der Vernichtung zu bewahren? Und seien es ’nur’ die Fotoalben gewesen, in denen der Mann seine wichtigsten Erinnerungen und Reisebilder gesammelt hatte.
Dieses zu tun, dazu hätte jederzeit die Bereitschaft bestanden, aber die Gelegenheit, dieses zu tun, wurde mir nicht gegeben.
WS :-(