Die Pressetermine dieses Tages sind hier in der nachfolgenden Anmerkung [1] zusammenfasst. Und wurden nur mit ganz wenigen Ausnahmen wahrgenommen. Weil es kaum möglich war, solch lange Strecken zwischen den Hallen zurückzulegen. Entweder gar nicht, oder gegebenenfalls unter Nutzung der Busshuttle-Dienste. Es galt also, sehr genau auszuwählen und zu entscheiden, was in gewisser Weise auch ein Vorteil war.
Der Tag begann mit einer Einladung zur Teilnahme am USA Pressefrühstück im CityCube A | A7 [2]. Und wenn man behauptet, dass dieser Messe-Tag Licht- und Schattenseiten zu bieten hatte, so ist hier mit letzterem anzufangen, und das im direkten Wortsinn: Nachdem die Anfahrt im hellen Sonnenschein erfolgen konnte, war der hier ausgewiesene Saal so was von unangenehm dunkel, und auch sonst in keiner Weise einladend ausgestaltet, dass es fast einiger technischer Kunstgriffe bedurfte, um in dem dort hergestellten Foto noch ein positives Moment abzugewinnen.
In der Dunkelheit kaum erkennbar, waren überall kleine mit weissem oder blauem Stoff [3] bezogene Tische aufgestellt, an denen sich die einzelnen Staaten präsentierten sollten. So weit, so gut, aber: Wo aber findet sich in der Riesenhalle welcher Stand von welchem Staat oder auch von welcher Stadt oder Region? Nochmals am Eingang nachgefragt, ob es nicht zumindest einen ausdruckten Plan oder eine App gäbe, wo zu ersehen ist, wer wo zu finden sei. Die Antwort lautete "Nein". Wenn man die USA kennen würde, hätte man vielleicht eher eine Chance schneller fündig zu werden, da die Stände etwa so wie auf einer USA-Landkarte angeordnet aufgestellt worden seinen.
Der erste so aufgesuchte Stand war der von Nevada. Aber dort hatte sich ja vielleicht schon herumgesprochen, dass jetzt jemand vorbei kommen würde, der dort sicherlich ein gutes Dutzend Mal ein- und wieder ausgereist sei. Kurz und ungut: niemand war dort anzutreffen...
... nochmals zurück an den Eingang mit einer weiteren Frage: wo denn die MitarbeiterInnen zum Thema Visa-Erteilung zu finden seien, da man diese doch regional schlecht verorten könne. Dass es einen solchen Stand überhaupt gäbe, wurde zunächst schlicht negiert (um nicht zu sagen, abgestritten) und es bedurfte eines freundlichen Insistierens, bevor dann doch auch zu diesem Thema einer dieser Titsche zugeordnet werden konnte.
Dort wurde im freundlichen Ton geraten, sich doch einfach eines elektronisch zu erwerbenden Wayver-Visiums für 90 Tage zu bedienen (sic!): Das an einem Ort und zu einem Anlass, in dem es ganz spezielle um die Information und Beratung von Presseleuten ging. Erst nach dem Vorzeigen eines inzwischen abgelaufenen Passes mit einem für vier Jahre ausgestellten i-Visum wurde bestätigt, dass auch diese heute noch im Konsulat ausgefertigt werden würde.
Soweit zur Schattenseite diese noch frühen Tages.
Und es ist gut, wenn auch nur kurz von einer anschliessenden ganz gegenteiligen Erfahrung berichten zu können:
Indien ist mit all seine Regionen, Agenturen und Dienstleistern in der Halle 72B vertreten, zusammen mit seinen Nachbarn Pakistan und anderen Ländern. Dort gab es sowohl von langer Hand und sehr sorgfältig vorbereiteten Termine rund um Kerala. Und danach einen ebenso anrührenden und ganz und gar nicht vorbereiteten Termin am Stand von Rajasthan.
Diese beiden Begegnungen wären eine eigene Geschichte wert, zumal sie über die Enttäuschungen des Vorjahres hinweghalfen. Damals wurde mit dem obersten Repräsentanten der Gesundheitseinrichtungen ein exklusives Interview geführt [4], das in der Folge eine Reise nach Indien und eine umfangreichen Abfolge von Notizen über eine Ayurveda-Kur in Kerala zur Folge hatte [5], aber die damals so hochtönende Person war seid ihrer Abreise in Berlin unter den von ihr hinterlassen Kontaktadressen trotz vielfacher nachfolgender Bemühungen im weiteren Verlauf des Jahres weder schriftlich noch fernmündlich erreichbar.
Die Entscheidung, sich von solchen Erfahrungen nicht allzu sehr beeindrucken und die Bemühungen um einen Dialog nicht abbrechen zu lassen, trug an diesem Tag reichlich Ernte ein. Auch wenn an dieser Stelle darüber im Einzelnen nicht berichtet wird, so ist doch festzuhalten: Die an diesem Tag auf diesem Areal geführten Gespräche dauerten insgesamt mehr als zwei Stunden - eine für einen Messetag aussergewöhnlich lange Zeit - und werden lange in Erinnerung bleiben: und das voraussichtlich für beide Seiten: