Defeated: How ordinary Germans experienced the end of World War II

VON Dr. Wolf SiegertZUM Donnerstag Letzte Bearbeitung: 9. Mai 2025 um 21h07minzum Post-Scriptum

 

The BBC Documentary Podcast: Defeated: How ordinary Germans experienced the end of World War Two.

On 8 May 1945 Britain, the US and many other countries were rejoicing. Germany had surrendered, and World War Two was over, at least in Europe. Yet it was not a day of celebration for everyone - for the vanquished Germans, it marked the end of bombings and of Nazi rule. But it was also a time of deprivation and chaos, fear and soul-searching. Millions of ethnic Germans had fled their homes to escape the approaching Red Army. Lore Wolfson Windemuth, whose own father grew up under Nazi rule, unearths the stories of six ordinary Germans who lived through that extraordinary time

Dazu Wim Wenders Kurzfilm "Die Schlüssel zur Freiheit"

Aus: 3sat Kulturzeit vom 7. Mai 2025:

Zwei silberfarbene Schlüssel liegen in einer Schatulle in einem kleinen Museum im ostfranzösischen Reims: Sie öffneten einst die Tür zum Hauptquartier der westlichen alliierten Streitkräfte, die sich gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in einer Berufsschule eingerichtet hatten. In dem sogenannten Kartenraum in Reims unterzeichnete der deutsche Generaloberst Alfred Jodl in der Nacht zum 7. Mai 1945 um 02.41 Uhr die bedingungslose Kapitulation Deutschlands. Die deutsche Regiegröße Wim Wenders hat zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs einen Kurzfilm über den als Museum erhaltenen Raum gedreht. Der Anblick der Schlüssel habe ihn sehr berührt, erzählt Wenders in seinem Film, der historische Aufnahmen mit seinen persönlichen Beobachtungen verknüpft. "Von meiner Kindheit an habe ich 80 Jahre in dem Frieden gelebt, den die Nacht in dieser Schule uns allen gebracht hat", fügt Wenders hinzu, der im August 1945 geboren wurde.

Dazu der Beitrag Martina Senghas im SWR vom 26.April.2025, ab 12:30 Uhr: Auftakt zu Gedenkreihe 80 Jahre Kriegsende. Luigi Toscanos Ausstellung "Gegen das Vergessen" am Mannheimer Wasserturm

Dazu dieses 80 VE DAY Bild von der traditionellen Flugstaffel über dem Buckingham Palast aus den Abendnachrichten der ARD-tagesschau vom 5. Mai 2025:

Der Historiker und Autor Oliver Hilmes berichtet an diesem Tag "Im Gespräch" mit Britta Bürger im Deutschlandfunk Kultur über eine Begegnung von Klaus Mann mit Winifred Wagner am 8. Mai 1945:

Hier die (Presse-)Einladung des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) zur Teilnahme an der Veranstaltung Youth4Peace United voices: Future choices
in Berlin-Wedding am 8. Mai 2025 ab 18:30 Uhr

In Russland wird das Gedenken an den "Grossen Vaterländischen Krieg" erst am 9. Mai gefeiert:

P.S.

8. Mai 1985

Bundespräsident Richard von Weizsäcker bei der Gedenkveranstaltung im Plenarsaal des Deutschen Bundestages zum 40. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges in Europa am 8. Mai 1985 in Bonn

Bundespräsident Richard von Weizsäcker am 8. Mai 1985

8. Mai 2025

Am 8. Mai 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa zum 80. Mal. Bundespräsident Steinmeier gedenkt an diesem Tag gemeinsam mit den Abgeordneten des Bundestags sowie den Vertreterinnen und Vertretern der Verfassungsorgane. Im Bundestag hält er eine Rede.

Der 8. Mai ist als Tag der Befreiung Kern unserer gesamtdeutschen Identität geworden. Und doch begehen wir diesen 8. Mai nicht in ruhiger Selbstgewissheit. Denn wir spüren: Freiheit ist nicht das große Finale der Geschichte. Freiheit ist nicht für alle Zeit garantiert.
©: Bundespräsident Steinmeier

AFP: Steinmeier will in Rede zum 8. Mai russische "Geschichtslügen" zurückweisen [2]

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Gedenkstunde des Deutschen Bundestages zur Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Europa vor 80 Jahren

"Wir alle sind Kinder des 8. Mai"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 9. Mai 2025

Steffen Wurzel am Abend des 8. Mai 2025, ab 23:33 Uhr im Gespräch mit Tobias Wenzel in der Sendung Fazit im Deutschlandfunk Kultur: Wir sind alle Kinder des 8. Mai“: Gedenken an das Kriegende vor 80 Jahren

"Wir sind alle Kinder des 8. Mai": Gedenken an das Kriegende vor 80 Jahren

Anmerkungen

[1

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will in seiner Rede zum 80. Jahrestag des Kriegsendes den wichtigen Beitrag Russlands bei der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus würdigen - zugleich aber jeder Verfälschung der Geschichte durch das Russland von heute entgegentreten. "Die Rote Armee hat Auschwitz befreit", heißt es in Auszügen des Redemanuskripts, die der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorlagen. "All das vergessen wir nicht. Aber gerade deshalb treten wir den heutigen Geschichtslügen des Kreml entschieden entgegen."

Steinmeier ist als Hauptredner für die Gedenkstunde vorgesehen, die am Donnerstag auf Einladung des Bundestags in Berlin stattfindet. An seiner Rede sei "intensiv über mehrere Monate gearbeitet worden", hieß es aus dem Bundespräsidialamt. Insbesondere der Umgang mit Russland erweise sich angesichts des Jahrestags als schwierig, die Vorbereitung der Rede habe "viel Kopfzerbrechen" bereitet.

Der Bundespräsident tritt in der Ansprache vor allem der Deutung Russlands entgegen, dass der russische Überfall auf die Ukraine in der Tradition des Kampfs gegen den Faschismus stehe, eine Deutung, welche die Kreml-Führung bei den anstehenden Siegesfeiern in Russland bekräftigen dürfte - und der Steinmeier klar widerspricht.

"Der Krieg gegen die Ukraine ist eben keine Fortsetzung des Kampfes gegen den Faschismus", will Steinmeier am Donnerstag laut Redemanuskript sagen. "Putins Angriffskrieg, sein Feldzug gegen ein freies, demokratisches Land, hat nichts gemein mit dem Kampf gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft im Zweiten Weltkrieg."

Steinmeier spricht von einer "Geschichtslüge", die nichts anderes sei als "eine Verbrämung imperialen Wahns, schweren Unrechts und schwerster Verbrechen". Der Bundespräsident unterstützt nach Angaben seines Büros auch die Entscheidung des Bundestags, nicht den russischen Botschafter zu der Gedenkstunde einzuladen.

Steinmeier will in seiner Rede demnach darauf hinweisen, dass in der sowjetischen Armee auch Millionen von Ukrainer gegen Nazi-Deutschland gekämpft hätten. "Die Befreiung von Auschwitz stellt auch einen Traditionsbestand der Ukraine dar", hieß es aus dem Bundespräsidialamt. "Das muss man feststellen, um die Geschichtsmanipulationen des Kreml zu kontern."

In seiner Rede vor dem Bundestag will Steinmeier den Angaben zufolge zwei weitere thematische Schwerpunkte setzen: Zum einen die Abkehr der USA von der westlichen Wertegemeinschaft und den Grundlagen des internationalen Rechts - in Steinmeiers Redemanuskript ist von einem "Wertebruch Amerikas" die Rede.

Zum anderen thematisiert Steinmeier das Erstarken radikal rechter und nationalistischer Kräfte in Deutschland und anderswo. Bei seiner Rede im Bundestag wird Steinmeier am Donnerstag einer AfD-Fraktion gegenüberstehen, die sich nach der letzten Bundestagswahl verdoppelt hat und nun die größte Oppositionsfraktion im Bundestag darstellt.

"Dem Bundespräsidenten ist bewusst, wer da im Plenum vor ihm sitzt", hieß es aus seinem Umfeld. Er werde aber "keine Parteien namentlich adressieren", dies entspräche "nicht der Staatspraxis von Bundespräsidenten". Es werde dennoch "eine Situation entstehen, in der sich unterschiedliche politische Kräfte angesprochen fühlen."

In seinem Redemanuskript warnt Steinmeier davor, die Lehren der Geschichte zu ignorieren. "Warum sollten wir erst neu schmerzlich erfahren oder erlernen müssen, was wir in unserer deutschen Geschichte doch schon einmal so bitter haben erfahren und erlernen müssen?", heißt es darin. "Wir wissen, wohin Abschottung führt, aggressiver Nationalismus und die Verachtung von demokratischen Institutionen."

Anlässlich des 80. Jahrestags des Kriegsendes betonten die beiden großen Kirchen in Deutschland die Verantwortung zum Erhalt der Demokratie. Der 8. Mai sei ein "Tag der Befreiung und des Aufbruchs in eine neue, bessere Zeit", erklärten die EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, gemeinsam.

BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht forderte unterdessen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) auf, zu den Feierlichkeiten zum Sieg über Nazi-Deutschland nach Moskau zu reisen. "Das wäre zum einen ein angemessenes Zeichen des Respekts und der Dankbarkeit", sagte Wagenknecht AFP. Gleichzeitig könnte sich Deutschland "als international relevanter Akteur zurückmelden, der diplomatische Initiativen ergreift, um zu vermitteln".

pw/mt

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will in seiner Rede zum 80. Jahrestag des Kriegsendes den wichtigen Beitrag Russlands bei der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus würdigen - zugleich aber jeder Verfälschung der Geschichte durch das Russland von heute entgegentreten. "Die Rote Armee hat Auschwitz befreit", heißt es in Auszügen des Redemanuskripts, die der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorlagen. "All das vergessen wir nicht. Aber gerade deshalb treten wir den heutigen Geschichtslügen des Kreml entschieden entgegen."

Steinmeier ist als Hauptredner für die Gedenkstunde vorgesehen, die am Donnerstag auf Einladung des Bundestags in Berlin stattfindet. An seiner Rede sei "intensiv über mehrere Monate gearbeitet worden", hieß es aus dem Bundespräsidialamt. Insbesondere der Umgang mit Russland erweise sich angesichts des Jahrestags als schwierig, die Vorbereitung der Rede habe "viel Kopfzerbrechen" bereitet.

Der Bundespräsident tritt in der Ansprache vor allem der Deutung Russlands entgegen, dass der russische Überfall auf die Ukraine in der Tradition des Kampfs gegen den Faschismus stehe, eine Deutung, welche die Kreml-Führung bei den anstehenden Siegesfeiern in Russland bekräftigen dürfte - und der Steinmeier klar widerspricht.

"Der Krieg gegen die Ukraine ist eben keine Fortsetzung des Kampfes gegen den Faschismus", will Steinmeier am Donnerstag laut Redemanuskript sagen. "Putins Angriffskrieg, sein Feldzug gegen ein freies, demokratisches Land, hat nichts gemein mit dem Kampf gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft im Zweiten Weltkrieg."

Steinmeier spricht von einer "Geschichtslüge", die nichts anderes sei als "eine Verbrämung imperialen Wahns, schweren Unrechts und schwerster Verbrechen". Der Bundespräsident unterstützt nach Angaben seines Büros auch die Entscheidung des Bundestags, nicht den russischen Botschafter zu der Gedenkstunde einzuladen.

Steinmeier will in seiner Rede demnach darauf hinweisen, dass in der sowjetischen Armee auch Millionen von Ukrainer gegen Nazi-Deutschland gekämpft hätten. "Die Befreiung von Auschwitz stellt auch einen Traditionsbestand der Ukraine dar", hieß es aus dem Bundespräsidialamt. "Das muss man feststellen, um die Geschichtsmanipulationen des Kreml zu kontern."

In seiner Rede vor dem Bundestag will Steinmeier den Angaben zufolge zwei weitere thematische Schwerpunkte setzen: Zum einen die Abkehr der USA von der westlichen Wertegemeinschaft und den Grundlagen des internationalen Rechts - in Steinmeiers Redemanuskript ist von einem "Wertebruch Amerikas" die Rede.

Zum anderen thematisiert Steinmeier das Erstarken radikal rechter und nationalistischer Kräfte in Deutschland und anderswo. Bei seiner Rede im Bundestag wird Steinmeier am Donnerstag einer AfD-Fraktion gegenüberstehen, die sich nach der letzten Bundestagswahl verdoppelt hat und nun die größte Oppositionsfraktion im Bundestag darstellt.

"Dem Bundespräsidenten ist bewusst, wer da im Plenum vor ihm sitzt", hieß es aus seinem Umfeld. Er werde aber "keine Parteien namentlich adressieren", dies entspräche "nicht der Staatspraxis von Bundespräsidenten". Es werde dennoch "eine Situation entstehen, in der sich unterschiedliche politische Kräfte angesprochen fühlen."

In seinem Redemanuskript warnt Steinmeier davor, die Lehren der Geschichte zu ignorieren. "Warum sollten wir erst neu schmerzlich erfahren oder erlernen müssen, was wir in unserer deutschen Geschichte doch schon einmal so bitter haben erfahren und erlernen müssen?", heißt es darin. "Wir wissen, wohin Abschottung führt, aggressiver Nationalismus und die Verachtung von demokratischen Institutionen."

Anlässlich des 80. Jahrestags des Kriegsendes betonten die beiden großen Kirchen in Deutschland die Verantwortung zum Erhalt der Demokratie. Der 8. Mai sei ein "Tag der Befreiung und des Aufbruchs in eine neue, bessere Zeit", erklärten die EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, gemeinsam.

BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht forderte unterdessen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) auf, zu den Feierlichkeiten zum Sieg über Nazi-Deutschland nach Moskau zu reisen. "Das wäre zum einen ein angemessenes Zeichen des Respekts und der Dankbarkeit", sagte Wagenknecht AFP. Gleichzeitig könnte sich Deutschland "als international relevanter Akteur zurückmelden, der diplomatische Initiativen ergreift, um zu vermitteln".

pw/mt


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