Die hocherfreuten Consumer-Medien- und Messe-Macher loben die guten neuen Zahlen [1] - und damit auch diskret sich selbst.
Und doch bleibt die bange Frage: kommt dieser Hoch-Stimmungs-Mut vor dem Fall?
Denn mit der wichtigsten technischen Innovation dieser Messe, den Flachbildschirmen (möglichst im 16:9 Format), ist zwar noch neuer Umsatz zu erzielen, aber dieser geht nicht mehr wirklich in die Taschen der eigenen Wirtschaft.
Die Flachbildschirme, auch die, die in Deutschland gebaut werden, entstehen sämtlich auf Rechnung von Firmen, deren Stammsitz nicht in Europa liegt, sondern in Asien.
Wahrlich patent das Ganze. Es ist wie zu Zeiten des Aufkommens der Faxgeräte: voll in asiatischer Hand. Die IFA-Box, die das rote schlanke Schönchen [2] in der Hand hält, ist wie eine in die Länge eines 16:9 Formats gezogene Büchse der Pandora.
Dieser Generationswechsel hin zu den Flachbildschirmen sei nur ein sinn-optischer, so die Unkenrufe auf der gut besetzten IFA Pressekonferenz vom 30. August 2005: "Nach der Verflachung der Programme nun auch die der Bildröhren..."
Schon 2007 wird aus dieser Box ein geflügeltes Pferd ausgestiegen sein - und 2009 werden die Ersten bitter erkannt haben, was es bedeuten wird, einem troyanischen Pferd die europäischen Landerechte eingeräumt zu haben.
Und der noch nicht öffentlich diskutierte Vorschlag, die IFA alljährlich zu veranstalten, wird dieser Entwicklung nicht Einhalt gebieten, sondern sie noch beschleunigt zur Geltung bringen.
WS.