Digital Innovators’ Summit . Innovators@Google . Buch:"Gleichrangig"

VON Dr. Wolf SiegertZUM Montag Letzte Bearbeitung: 14. Dezember 2016 um 15 Uhr 25 Minuten

 

Es geht rund: die CeBIT in Hannover ist - "Dank" der Verkürzung - schon zu Ende und die Internet-World in München hat sich ab dem Folgetag in die Startlöcher gestellt, so dass gerade gut Zeit ist für den diesjährigen DIS des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger, VDZ, ausgerichtet in Zusammenarbeit mit FIPP und eMEDIAsf und vielen Sponsoren und Partnern:

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Da dieses Veranstaltung ausreichend und ausführlich dokumentiert sein wird [1], hier in der Folge eher einige kommentierenden Anmerkungen, Hinweise, Beobachtungen:

 Mike Hewitt, Managing Director, Adaugeo Mediamacht ist laut. Er verweist auf sich selbst wie der war vor 8 Jahren, in denen sich so viel geändert hat. Und er lässt alle Menschen aufstehen, die ein Facebook-Account haben. Und aufgestanden sind - fast - alle. [2]

Evolve, Change and Transform – from Print Publishing to E-commerce
 Natasha Christie-Miller, CEO, EMAP (UK) gibt uns als Into eine Vorhersage für die neuen Zukünfte: eMail wird vorbei sein, Cybercrime wird überall sein und der nächste King of Coding wird 12 Jahre alt sein, das geschriebene Wort wird an Wertigkeit verlieren.
Dann kommt die EMAP-Werbe-Strecke. Alles ist "groundbraking", "fantastic" und von guten Zahlen geprägt. Die Gründe: Sales & Marketing, Digital muss so gut sein wie die Print-Produkte. Die Angebote müssen flexibel sein. Das Abo-System wendet sich auch an ganze Organisationen und Gesellschaften... kurz und gut: sie erklärt dem Publikum, wie man als VerlegerIn in diesen neuen Zeiten überleben kann. Das macht sie geschickt, die Werbetrommel bleibt gedämpft.

 David Nussbaum, Chairman and CEO, F+W (USA)
Evolve, Change and Transform – from Print Publishing to E-commerce [3]
Er berichtet von der Transformation eines Verlagshauses in den eCommerce-Sektor.
Aus einem Verlagshaus wurde eine content + commerce company "Everything you to follow your hobby". Seine Schwerpunkte sind mit 4 "C"s ausgestattet: "Community" | "Commerce" | "Content" | "Curation".
Als er in die Firma geholt wurde, verstand er nichts vom Buch-Geschäft. Aber die Zahlen der Print-Produkte gingen den Keller. Während BORDERS Pleite ging und Amazon in die Höhe schoss. Damals gab es 800 Angestellte und weniger als 10% digial business. Und dann mussten viele gehen. Und die Neuen kamen aus der "Tech-Szene": Chief Digital Officer | Vice President of eCommerce | Online Product Managers | Kit Programm Managers | SEO & SEM-Managers...das Ziel: to be the Amazon of the vertical Communities.
Seiner Meinung ist heute noch die eMail immer noch DIE wichtigste Akquise-Methode.
Print ist heute nur noch 50% des Umsatzes, die digitale Umsatz hat sich vervielfacht.
Die nächste grosse Veränderung wird VIDEO sein. Online-Video wird sich mit dem Online-Bereich-verbinden. [4]

Es folgen mehrere 100 Sekunden-Pitches von
 Aria Systems - Ric Vicari, VP EMEA Sales
 Censhare - Dieter Reichert, CEO

 Lutz Finger, Director Data Science and Data Engineering, LinkedIn and Author of “Ask Measure Learn” (USA)
Big Data Beyond the Hype - What It Really Means and How You Can Use It [5]
"Huston we’ve a problem..." Kann das "Data-Hype-Thema" die fallenden Umsätze beim Verkauf von Anzeigen auffangen? "Big Data is Big Pain". Was tun? Die richtigen Fragen stellen - und das ist das Schwierigste überhaupt - diese vernünftig beantworten - und auswerten. "Data is all what we do".
"Linked in is a publishing plattform!"
Vieles von dem was wir sehen, sieht toll aus, aber ist zu nichts nutze. Es bleibt dabei: das Wichtigste ist es, die richtige Frage zu stellen. Warum hat es Google geschafft, AltaVista in 11 Monaten auszustechen? Weil man nicht behauptet hat, ALLE Seite der Welt zu zeigen, sondern weil man jene Seiten zu zeigen bereit ist, die dem potenziellen Nutzer am meisten nutzt. Diese Frage hätte auch von Alta Vista gestellt werden können. "What is the Value Funktion"?
Also: selbst man die richtigen Antworten auf die richtigen Fragen finden würde, bleibt die Frage, was der Kunde damit bereit ist anzufangen?
Die meisten Leute schreiben einen tweet zurück, bevor sie gelesen haben. Mit einer "catchy line"... aber ohne Inhalt.
"Date by itself is usesless, Information as welll"
Was also tun????

  1. - Make your data more accessible.
  2. - Build a Content Profile for Eacht Reader
  3. - Bild a Knowledgte Profile From Your Journalists
  4. - Hire a Data Team (aka. Data Scientits)
  5. - Envision Data Product
    — Distribution Network
    — Ad Placement
    — Content Recommendation

Nach der Pause geht es gleich weiter mt Lutz Finger, Director Data Science and Data Engineering, LinkedIn (USA) in der Break Out Session
Want to Build a Data Team? Here is Where to Start [6]
Einmal mehr geht er von der Frage aus: Es ist zunächst herauszufinden, was einem wirklich WICHTIG ist.
Das Problem der Verlage ist nicht die Datenlage. Logistic Regression.. das gab es schon vor 100 Jahren. Aber was fehlt, das ist es die richtige Frage zu stellen?
"Dear Editor. I know better than you what your crowd." Diesen Satz sollte man niemals laut sagen, und schon gar nicht direkt.
Wann werden die drei ESCORE-Banken - die Vertrauensträger im Kapital-Transfer - sich aus der Deckung wagen?

Schade, der Versuch, eine Interview mit Lutz Finger führen zu können, wurde von der Presse-Agentin von Linkedin verhindert. Deshalb wird an dieser Stelle auch nichts darüber berichtet, was zwischen uns "unter Dreien" besprochen wurde.

Juan Señor, Partner (UK) and John Wilpers, Senior Director (USA), Innovation Media Consulting Group Celebrate the Best Innovations Worldwide with the Launch of the Innovation 2015 World Report [7]

Es werden eine Reihe von Beispielen gezeigt, wie schell und wie drastisch sich die Modalitäten des Geschäftes verändert haben - und noch verändern werden.
"If you can’t innovate - you’ll die"

Wer diese Präsentation dennoch überlebt hat, dem spielt zur Belohnung Kai Kight auf - Violinist, Composer, Speaker (USA) [8]

Das Vergnügen, die Musik zu spielen, sei es nicht nur das Glück, irgendwann die richtigen Noten spielen zu können, sondern zu erfahren, dass Musik ist er Lage ist, alle Grenzen zu überwinden.

Während das Innovation & Design Studiums wolle er zunächst die Musik an die Seite stellen. Dann aber hat er seine klassiche Musik mit Jazz und Popp verbunden. Und dann hat er mit PWC und anderen begonnen, daraus ein neues Business Modell zu machen. In Media and in Music the power lies in the story. Mit dieser drastischen Veränderung geht die Anforderung einher, Freiräume für das Neue zu entwerfen.

 Richard Gingras, Senior Director of News and Social Products, Google (USA)
The Evolving Ecosystem for Media and News [9]

Richard bezieht sich auf die Geschichte seines Vaters, der sich geweigert hatte auf die Frage zu antworten, ob Mitglied der kommuninstischen Partei sei oder nicht. Und heute:
— das Interernet ändert alle Parameter der Medienlandschaft.
— 2014 wurden mehr Smartphones verkauft als Zahnbürsten
— statt der News-Boxes gibt es Search-Engines
— "Media has become the fabric in our lives"
— "We are now Journalistes and Publishers"
— Das Internet ist nicht die Verlängerung der bisherigen Märkte, sondern ein neuer Markt

Mit der Erfindung des Fernsehens ging der Zeitungsmarkt in die Knie. Doch für die Zeitungen, die überlebten, gab es eine neue Entwicklungslinie, die nach oben führte.
Mit dem Kabelfernsehen gab es einen neue Gefährdung. Und mit Craigslist bis Huffpo ist eine neue Epoche angebrochen. "The open digital Eco-System" stellt eine neue Herausforderung dar. Die New York Times hat eine neue Koch-Sektion eingerichtet... und vieles andere mehr, wie Data-Journalism "knowledge untility", ProPublica ist ein weiteres Beispiel, was heute möglich ist.
1975 gab es ein simple bucket of brands. Heute gibt es die "trust-coalition" von Al Jazeera bis zur ZEIT.
Heute müssen sich Journalisten und Verleger gemeinsamer engagieren, um diese neuen Herausforderungen zu stellen.
Man muss immer wieder sich zurücknehmen und darüber nachdenken, welche Fehler man gemacht hat. "Corporate Cultures" haben sich in Richtung Beständigkeit organisiert. Das ist nun vorbei. Es geht um "constant innovation. Mistakes will be made. " The culture itself has to be involved. MediaPort und Krautreporter zeigen, dass es alles geht.
Es wird ein Renaissance der Kreativität des Journalismus geben.


Wer sich vor allem für diese Zukunftsfragen aus der Sicht der Journalisten interessiert, dem bietet sich in der berliner Google-Vertretung alternativ das folgende Programm an:
Innovators@Google: Was braucht der Journalist von morgen?
ausgerichtet vom Deutschen Journalisten-Verbandes e.V./Landesverband Berlin, dem Medienmagazins NITRO und Google Germany.

14.00 - 16.00 Uhr Workshop 1: Suche, Maps und YouTube - Google Tools für Journalisten (Peter Isemann, Google)
In seiner sehr ruhigen, bei reden überlegenden, immer für Fragen offenen Art werden die tollen Tools vorgestellt, die Google anzubieten hat und die - selber bei Journalisten - in vielen Fällen (noch) nicht genutzt werden, da sich oft auch noch gar nicht bekannt sind.

16.00 - 18.00 Uhr Workshop 2: Datenjournalismus: Daten finden, aufbereiten und visualisieren (Marco Maas, OpenDataCity)

18.00 - 20.00 Uhr Panel-Diskussion:

 Marco Maas (OpenDataCity) war Fotograf und ist aus dem Job ausgestiegen, da sein Job nicht mehr anerkannt wurde. Und heute ist der der "Champagner-Minister" und sucht neue Kunden. Die neue Geschichte heisst "Sensorenresidenz" und beschreibt das "Interaktive Haus" mit 10.000 Datenpunkten bei 86 Sensoren das Internet der Dinge.
Ja, der Journalist soll Technikfolgenabschätzung machen. Aber was bedeutet die neue Alleskönnerkamera für die Arbeit des Journalisten?
Journalismus heute ist nicht mehr länger das Zusammentragen der Expertenmeinungen.

 Richard Gingras (Head of Google News) [10]
Journalisten müssen in der Lage sein zu verstehen, was in der EDV-Welt geschieht. Er muss über die neuen Formen neu denken. Der Artikel kommt heute und ist morgen wieder verschwunden. ProPublica hat in den USA gezeigt, was einen "Dialysis Tracker" gebaut, der heute noch funktioniert. [11]
Es gibt eine Renaissance des Journalismus. Wir sind nicht mehr die Hohepriester, die zu den Zuhörern sprechen: DIE sprechen mit uns!
Die Aufgabe des Journalismus ist eine ganz und gar Neue. 1 Millarde Zugriffe auf die Google-News? Wir haben keine Journalisten, wir haben Maschinen. "We don’t do Journalism".
Wir müssen uns neu organisieren: im TRUST-Projekt.

 Friedrich Küppersbuch (Geschäftsführer probono TV-Produktion, Ex-ZAK-Moderator)
Ist: "gegen die brutale Vervolkstümlichung der Produktion" Das Handy, das das heute alles kann, das macht auch Innovationsskekptisch.
Die Journalisten als Generalisten? Diese Zeit des Alleskönners ist vorbei. Heute kommt die Spezialisierung, die es anzubieten gibt.

 Marcel Mettelsiefen (Foto-Journalist und Dokumentarfilmer) [12]

 Elenie Klotsikas (Journalismus)
Muss natürlich über das Thema Griechenland berichten und die Spiegel-Titelei und der Provokation, die Frau Dr. Merkel mit der Wehrmacht zu verbinden.
Durch die Zusammenarbeit mit dem ZDF gibt es mehr finanzielle Freiräume als zuvor die Arbeit im Radio.
Manchmal ist es gut, wenn man "nur" als V-Jay arbeitet, um die Atmo vor Ort nicht zu stören.

 Prof. Verena Renneberg (Diplom-Fernsehjournalistin und Journalismus-Dozentin)

 Tilo Jung (Blogger, Journalist, YouTuber)
Das was Marco macht, DAS ist Tech-Journalismus.
Je weniger Technik vor den Gästen steht, desto mehr lassen sie zu.

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Und wer das Alles wieder einmal für zu männerlastig hält, dem sei alternativ zum gleichen Zeitpunkt - 18 Uhr - die Teilnahme an der Buchpräsentation: GLEICHRANGIG von Marie Luise Schwarz-Schilling in der Vertretung des Saarlandes beim Bund, In den Ministergärten 4, 10117 Berlin angeraten.
Die Veranstaltung ist öffentlich, aber eine Teilnahme setzt eine Anmeldung voraus unter: Mayer@schwarz-schilling.de

Anmerkungen

[1. #disummit ist die tweet-Adresse. Diese ist aber noch kaum belegt, da knallte es schon nebenan:

[2Der Autor dieser Zeilen ist nicht aufgestanden, nicht nur, weil er mit dem Rechner auf den Knien schreibt, sondern er auch zu den wenigen gehört, die kein solches Konto haben...

[3F+W has gone through an amazing transformation from a print-focused niche publisher to a digital-first content and e-Commerce company, with exclusive digital and physical product offerings. Chairman and CEO David Nussbaum speaks about this transformation and their new business models, and he shares his learnings and experiences with the audience.

[4Und er verweist auf seinen neuen Partner in diesem Bereich: Douglas Murphy und Team von Thoughtindustries.com

[5As one of the premier experts on Social Media Analytics and Big Data, Lutz Finger demystifies the hype around “Big Data”. He demonstrates how it can be used, what it really means and how you can extract some real and tangible value from big data for your media business.

[6In this small breakout session, big data expert Lutz Finger shares his advice on how to put together an effective data team for your organization.

[7What were the most successful magazine media innovations of 2014? Which magazines discovered new ways of raising revenue, building sales, mastering mobile, producing high-CPM video inventory, creating compelling new content, leveraging social media, launching money-making events, etc., and how did they do it? Juan Señor and John Wilpers are back with the launch of FIPP’s "Innovation in Magazine Media 2015 World Report" and will take you on an inspiring journey of the best examples of recent innovations in magazine media.

[8In this session, Kai Kight shares his talents and journey to inspire us to innovate and reach our potential.

[9Richard Gingras’ experience goes way beyond his current roles at Google – he has been involved with new media, online services and software longer than most, and he sits on the board of several journalistic organisations. From this background that combines technology, business, and journalism, he gives his perspective on the evolving ecosystem for media and news and what he foresees for the future. In this invigorating talk, he also shares his ideas on how to approach new business models for content and news businesses.

[10Ein kurzes Interview aus eigener Hand findet sich in dem DaybyDay 1860-2967 - Eintrag aus den USA vom 25. September 2014: "SF: Google | WiWo | PayPal"

[11Correktiv macht das deutlich.

[12Ist aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend


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