Dieser nachfolgende Text bezieht sich auf:
– Aussagen des Eurowings-Chefs Jens Bischof im Rahmen der ersten WPV-VIDEOKONFERENZ der Wirtschaftspublizistischen Vereinigng e.V. Düsseldorf, am Montagabend, den 25. Mai 2020 [2]
– die Dokumentation des Ausfalls einer Eurowings-Flugreise nach Spanien vom 21. März 2020: Reise-Planung und -Storno
– mehrere bislang nicht beantwortete Anschreiben an den Eurowings-Vorstand, hier als pars pro toto die Faxnachricht vom 23. März 2020 zur Einsicht:
Die dpa [3] schreibt mit Bezug auf die oben erwähnte Veranstaltung zum Abschluss des Beitrages:
Der Eurowings-Chef versicherte, man werde allen Kunden, die Gutscheine oder Umbuchungen ablehnten, das Geld für nicht erfolgte Flüge erstatten. Für Eurowings gehe es um einen dreistelligen Millionenbetrag, wenn alle Kunden Geld zurückforderten. „Aber wenn der Kunde es wünscht, sind wir selbstverständlich zur Erstattung bereit“, betonte Bischof. Aufgrund der Vielzahl der Ansprüche und der Kurzarbeit sei der Berg der abzuarbeitenden Rückforderungen enorm. „Aber wir kommen diesem nach, wo immer möglich.“ Deshalb rechne er nicht mit einer Klagewelle gegen Eurowings.
Nun gut: genauso wenig wie eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, vermag ein Journalist als selbst Betroffener gleich eine ganze "Klagewelle" auslösen. Allein, publizistisch ist ja bereits deutlich und lange und nachhaltig genug Klage geführt worden, indem nicht mehr und nicht weniger getan wurde, als alle belegbaren Fakten in chronologischer Reihenfolge zu dokumentieren.
Und danach das Ganze mit einer in NRW ansässigen renommierten Anwaltskanzlei eingehend zu besprechen. Was - wäre es jetzt nicht zu diesem Zitat gekommen - auch zur Umsetzung gekommen wäre.
Denn hier geht es natürlich auch, aber nicht nur um das für Nichts eingezahlte Geld, es geht auch darum, dass sich monatelang niemand in dieser Firma bemüssigt gesehen hat, auch nur den Eingang der diversen Anschreiben zu bestätigen [4].
Dass sich der Vorstand nunmehr - nach dem Lufthansa-Deal mit der Bundesregierung - zumindest dazu autorisiert gesehen hat, diese Aussagen gegenüber den PressekollegInnen zu machen, ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Jetzt heisst es also - erneut - abzuwarten, bis das Ganze am Ende dann doch noch ins Laufen und das Geld zurück auf das eigene Konto kommt?!
Fakt ist:
— Die Urlaubsreise nach Spanien wird mit Sicherheit in diesem Jahr nicht mehr nachgeholt werden.
— Alle anderen an diesen Urlaubsplanungen Beteiligten haben die Buchungsstornos angenommen.
— Von dort, wo Geld gezahlt wurde, sind diese Beträge längst vollständig erstattet worden, ohne dass dafür hätte Druck gemacht werden müssen - und im gegenseitigen Einverständnis.
Daher ist es umso ärgerlicher, hier und heute nochmals festzuhalten, dass eine Firma wie Eurowings offensichtlich bisher geglaubt hat, sich mit gezieltem Schweigen aus der - sicherlich auch für sie und ihre Angestellten - misslichen Lage am eigenen Schopf aus der Malaise zu ziehen.
Daher widmen wir dieser eingangs zitierten Online-Veranstaltung einen ganzen Tages-Eintrag. Und wünschen dem Veranstalter weiterhin eine gutes Händchen bei der Auswahl der Themen und Gäste.
WS.