Wannseekonferenz - 20. Januar 1942

VON Dr. Wolf SiegertZUM Donnerstag Letzte Bearbeitung: 25. Januar 2022 um 02 Uhr 07 Minuten

 

Bereits vor zwei Tagen hatten wir aus Anlass der Film-Premiere im Zoo-Palast auf die ZDF-Produktion hingewiesen. Gestern nun hat unter dem Trigger-Titel: ZDF wird ZDFchen. Das falsche Datum der "Wannseekonferenz" im Zweiten Joachim Huber in seinem Tagesspiegel-Kommentar zur Einleitung getitelt:

Die Nazi-Konferenz zur Vernichtung der Juden fand am 20. Januar 1942 statt. Das ZDF zeigt den Film dazu am 24. Januar. Unverständlich.

und gefragt:

Welcher Schaden wäre entstanden, wenn die „Wannseekonferenz“ tatsächlich am Donnerstag, 20. Januar 2022, platziert worden wäre? Eine Folge vom „Bergdoktor“ mit dem wegweisenden Titel „Scheinwelten“ wäre verdrängt worden. Ehrlich, diese Serie kann an jedem Tag und weit vor jedem linearen Ausstrahlungstermin in der Mediathek laufen. Funktioniert immer, der alpine Heiler.

In einem Kommentar auf Deutschlandfunk Kultur weist der Historiker Konstantin Sakkas im Politischen Feuilleton nochmals auf die Einzigartigkeit der Shoah hin. Auch dieser Beitrag wird als Download bereitgestellt:

Die Singularität der Shoa

Inzwischen korrigiert hatte nun auch der Deutschlandfunk den zwei Tage zuvor aufgezeigten Fehleintrag auf der Seite: Wannseekonferenz vor 80 Jahren. Beim Cognac planten sie den Holocaust. Jetzt ist er wirklich zu hören, der Kalenderblatt-Beitrag von Otto Langels:

Im Info-Radio des rbb ist an diesem Tag als erster von mehreren Beiträgen zur Geschichte der Wannseekonferenz die ARD-Kulturkorrespondentin Maria Ossowski mit diesem als Download bereitgestellten Beitrag zu hören:

80 Jahre Wannseekonferenz

Einen wohl sortierten Einblick in die Presseveröffentlichungen zu diesem besonderen Gedenktag liefert das perlentaucher-Team mit Verweisen auf Stellungnahmen in der SZ und der NZZ.

Einen besonderen Hinweis verdient der Appell des israelischen Botschafters und der deutschen Botschafterin gegen Holocaustleugnung im Tagesspiegel und in Maariv.

In der heute veröffentlichten Pressemitteilung des Auswärtigen Amtes Außenministerin Baerbock zum 80. Jahrestag der sogenannten „Wannsee-Konferenz“ heisst es:

Wir gedenken heute der ermordeten jüdischen Frauen, Männer und Kinder und derer, die den Holocaust überlebt haben. Wir werden nie vergessen, was Deutschland ihnen angetan hat. An ihrem Leid tragen auch Beamte des Auswärtigen Amts Schuld, die sich in den Dienst von Verbrechen und Völkermord des Nazi-Regimes gestellt haben. Sie wurden damit zu willfährigen Helfern des Unrechts. Dieses Kapitel der Geschichte muss uns ein Ansporn sein: Nie wieder darf so etwas geschehen.

Im Gegenteil: Wer im Staatsdienst Verantwortung trägt, muss zuallererst dem Recht und der Menschlichkeit verpflichtet sein, nicht der Macht. Die kritische Auseinandersetzung mit der Rolle des Auswärtigen Amtes während des Nationalsozialismus ist deshalb fester Bestandteil der Ausbildung im Auswärtigen Amt. Wir sensibilisieren zusätzlich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Ausbildung noch stärker dafür, Antisemitismus zu erkennen und aktiv zu werden, wenn sie ihm begegnen. Am Internationalen Holocaust-Gedenktag des 27. Januars werden fortan alle Mitarbeitenden weltweit daran erinnert. Und wir werden die Themen Diversität und Antidiskriminierung noch deutlicher in der Fortbildung aufgreifen, damit unsere Mitarbeitenden wachsam bleiben.


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