Hier gibt es einen Einblick in das Programm der Medientage Mitteldeutschland 2023 MTM 2023. Die Veranstaltung [1] findet zu einem Zeitpunkt und an einem Schnittpunkt mehrerer aktueller als auch perspektivisch interessanter Entwicklungen statt.
Dazu gehören:
– die Anmeldung des Finanzbedarfs der öffentlich-rechtlichen Sender bei der KEF bis zum Freitag, den 28. April 2023, die widergespiegelt werden wir in der Gesprächsrunde: 18,36 Euro: Wie geht es weiter mit dem Rundfunkbeitrag? [2]
– der Rückblick auf 20 Jahre rbb - oder gar auf die historische Entwicklung der öffentlich-rechtlichen und privatwirtschaftlich organisierten Medien - der in dieser Programmplanung aber keine Berücksichtigung gefunden hat [3].
– Der Ausblick auf die Zukunft der ARD bis zum Ende dieses Jahrzehnts, der am Folgetag mit dieser Überschrift angekündigt wurde: Reform. Reform! Reform? [4]
Da der gesamte Verlauf dieses Tages auf YouTube live ausgespielt und dann auch zeitversetzt angeschaut und angehört werden kann, hier nur einige wenige Ausschnitt, die das Interesse der Redaktion gefunden haben:
> Das Thema der ist sowohl Teil der Programms auch schon Teil der Eröffnungsansprache
> Der Vortag über die aktulle Mediennutzung besagt u.a., dass den ÖRR-Medien mehr Skepsis entgegengebracht wird als früher ...
> ... und das die Jüngsten die meisten Sorgen haben, Fakten nicht mehr von Fakes unterscheiden zu können
> Im Krisenmodus: Mediennutzung und Glaubwürdigkeit
In dieser nachfolgenden Gesprächsrunde wird in einem Schwerpunkt die Frage gestellt: "wie umgehen mit der wachsenden Nachrichten-Müdigkeit?"
Hier in Stichworten einige der Antworten und Reaktionen:
Empathische Moderation, Quellen zeigen, an Beispielen erklären, näher an den Menschen sein, in der Region verankert sein, Transparenz, Publikumstage, Geschichten erzählen die Mut machen, Qualität, eher einfache Sprache, hohe Resilienz, niedrigere Hemmschwelle, Hilfestellungen anbieten, unterschiedliche Perspektiven aufzeichnen, neue Player zulassen, zugeliefertes Material einordnen, Fehlerkultur auf dem eigenen Kanal, den Deep-Fakes Paroli bieten, keine Anbiederung, Rückkanäle anbieten, Kritik zulassen, Verifikationsteams stärken und das europaweit, zeigen, wie man arbeitet, ...
"Desinformation ist nicht justiziabel, Falschmeldungen haben viel mehr Impact, mit dem man sehr viel mehr Geld verdienen kann" ...
"Wir müssen dahin, wo die user sind: Als wir als ZDF mit Tiktok-Sport angefangen haben, wurde Facebook aufgegeben."
Aber, ist dann noch die Marke erkennbar? Kann man das Publikum auf die verlässlichen Plattformen der Qualitätsmedien zurückführen?
> Make the Internet great again!
Dr. Martin Andree macht in diesen bereits mehrfach vorgetragenen Ausführungen klar, dass der ÖRR Anteil bei Video on Demand gerade noch 3,5% beträgt. Mehr noch, bzw. weniger noch: Nach der aktuellen Datenlage haben weder Blogger und Journalisten, noch Sendeanstalten und Markenkonzerne, online eine Chance gegen Alphabeth und Meta etwas auszurichten und zu bewirken. Andree: "Das freie Internet wurde abgeschafft". Jetzt haben die ’klassischen’ Inhalteanbieter noch 50% publizistische Macht, in 6 Jahren wird diese Macht nur noch 25% betragen. Die Plattformen haben schon jetzt das Mediensystem übernommen. Was tun? Debattieren, demonstrieren, kämpfen, denn die Zeit ist schon fast abgelaufen. Seine Vorschläge:
– Trennung von Übertragungswegen und Inhalten
– Maximal 30% Marktanteil bei demokratierelevanten Themen
– Zwang zu offenen Standards, plattformübergreifend
– Strafbare Inhalte dürfen nicht monetarisiert werden
– Outlinks sind frei zu gestalten [5].
> 18,36 Euro: Wie geht es weiter mit dem Rundfunkbeitrag?
Vorab wurde an dieser Stelle formuliert: "Diskussion über die Zukunft des Rundfunkbeitrags" und dann korrigiert als: "Diskussion über die zukünftige Höhe des Rundfunkbeitrags". Ein eloquenter Moderator stellt zunächst die Panelgäste vor, führt sie sogleich in einen Dialog ein und zeigt ein Goebbels-Foto aus einer ZDF-Mitarbeiterbroschüre... das wars dann auch zum Thema: Historische Verantwortung und Relevanz der öffentlich-rechtlichen Medien. Stattdssen an dieser Stelle als Auszug aus den vielen Stellungnahmen hier exemplarisch jene von Frau Prof. Dr. Karola Wille, die ja ’nur’ auf die Zeit in der DDR zurückgreifen muss um zu zeigen, was die Gleichschaltung des Journalismus bedeutet. Hier, was sie zur aktuellen Lage und Verantwortung zu sagen hat:
> Zurück in die Medienzukunft: Case Studies
Auf die von Eva Wolfangel zum Thema Urheberrechte und geistiges Eigentum eingesammelten Fragen aus dem Publikum anworten in dieser Reihenfolge: Stephan Thurm (Funke), Dennis Horn (WdR), Rainer Kellerhals (Microsoft):