In einem Vorort der Stadt Auschwitz / Oswiecim

VON Dr. Wolf SiegertZUM Donnerstag Letzte Bearbeitung: 28. Januar 2005 um 18 Uhr 57 Minuten

 

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Verbrennen von Leichen im Krematorium in Auschwitz
Zeichnung eines Häftlings des Vernichtungslagers Auschwitz
Zeichner: Jan Komski
Papier, 9 x 12 cm, Auschwitz, 1941-1945, DHM, Berlin,
F 55/1004

Auschwitz war das größte und mit dem höchsten technischen Aufwand betriebene nationalsozialistische Konzentrations- und Vernichtungslager. Dort sind den Gaskammern, Giftinjektionen und Erschießungen sowie schwerster Arbeit, Krankheit und Verhungern insgesamt mehr Menschen zum Opfer gefallen als in jedem anderen Vernichtungslager. Neben Auschwitz-Birkenau, das ab Sommer 1942 zum zentralen Deportationsziel nahezu aller europäischen Juden im deutschen Herrschaftsbereich wurde, existierten mit Majdanek, Chelmno, Belzec, Sobibor und Treblinka weitere Vernichtungslager im Generalgouvernement und im Warthegau, in denen 2.000.000 Menschen - hauptsächlich polnische Juden - ermordet wurden.

Als sich die Rote Armee dem KZ Auschwitz im August 1944 näherte, begann die SS mit der stufenweisen Evakuierung des Lagers. Bis Mitte Januar 1945 wurden etwa 65.000 "arbeitsfähige" Häftlinge in das "Altreich" zur Arbeit in die Rüstungsbetriebe überstellt. Gleichzeitig begann die SS mit der Spurenbeseitigung der Verbrechen im Lager.
Als die Ermordung aller bei den Vernichtungsanlagen arbeitenden Mitglieder des jüdischen "Sonderkommandos" absehbar war, organisierten sie am 7. Oktober 1944 einen Aufstand und sprengten das Krematorium IV mit seiner Gaskammer. Nach der Niederschlagung der Revolte erschoß die SS alle Beteiligten.
Gegen Ende des Jahrs 1944 wurden alle technischen Installationen der Gaskammern demontiert sowie ein Großteil der Geheimakten verbrannt. Zahlreiche Gegenstände der ermordeten Juden, die die SS in der Sortierstelle gelagert hatte, ließ sie ins Innere des Reichs bringen. Am 17. Januar 1945 begann die Endphase der Evakuierung des KZ Auschwitz und seiner Nebenlager. Die SS schickte etwa 56.000 Häftlinge auf "Todesmärsche" in Richtung Westen, um ihre Befreiung durch die Rote Armee zu verhindern. Dieser Marsch kostete zwischen 9.000 und 15.000 Häftlinge das Leben. Am 26. Januar ließ die Lagerleitung das letzte Krematorium sprengen. Als die sowjetische Armee am 27. Januar 1945 Auschwitz befreite, befanden sich noch etwa 7.500 kranke und erschöpfte Häftlinge im Stammlager und seinen Nebenlagern.

Zitiert aus LeMO: Lebendiges virtuelles Museum Online.
Ein Projekt des Historischen Deutschen Museums (DHM) in Berlin und dem Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (HdG) in Bonn.


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