Entscheide sich, wer kann!

VON Dr. Wolf SiegertZUM Montag Letzte Bearbeitung: 28. September 2005 um 16 Uhr 43 Minuten

 

Veranstaltungsankündigung der Berliner Zeitung für den "morgigen" Dienstag, den 27. September 2005. [1]

Es geht um ein Gespräch, dass der geschätzte Publizist Roger de Weck mit dem Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung über die Kunst führt, schnell gute Entscheidungen zu treffen.

Unter der Überschrift:
"Auch Halbwissen kann zum Erfolg führen"
druckt die Zeitung ein Interview von Lilo Berg mit Gerd Gigerenzer (GG) ab, in dem es um die Entscheidungen in einer komplexen Welt geht.

Die Veranstaltung "Weniger ist (manchmal) mehr" - wird am Dienstag vom Max-Planck-Forum organisiert und beginnt um 18 Uhr im Kultursaal im Quartier 110, Friedrichstraße 180 - 184 (Ecke Taubenstraße) in Berlin-Mitte. [2]

In dem Interview in der Berliner Zeitung nennt GG. interessante Beispiele:

 Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in der Quizsendung "Wer wird Millionär" und werden gefragt: Welche Stadt hat mehr Einwohner: San Diego oder San Antonio? - Meist sagen die Leute spontan "San Diego" - ohne zu wissen warum. Auf Nachfrage stellt sich oft heraus, dass sie von San Diego schon mal gehört haben, von San Antonio aber noch nie. Die Antwort "San Diego" ist übrigens richtig.

 In einigen Studien hat man zum Beispiel Leute, die von Aktien nur wenig verstanden gegen Börsenprofis antreten lassen. Beide Gruppen sollten die Entwicklung von Wertpapieren voraussagen und möglichst erfolgreich in Aktien investieren. Erstaunlicherweise schnitten in diesen Untersuchungen die Laien oft besser ab als die Experten. Die Profis konnten ihr großes Wissen nicht für sich ummünzen, die Amateure hingegen profitierten von ihrem Halbwissen.

 Ein Übermaß an Detailwissen verstellt oft den Blick auf das Ganze. Ein Beispiel dafür ist der russische Gedächtniskünstler Solomon-Veniaminovich Shereshevsky. Er konnte eine ganze Seite eines Buchs lesen und perfekt wiedergeben - falls gewünscht vorwärts und rückwärts. Wenn man ihn aber bat, das Wesentliche zusammenzufassen, war er hilflos. Er hatte große Schwierigkeiten, das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen. Diese Fähigkeit zur Abstraktion ist also die positive Seite des weniger guten Gedächtnisses.

Zitiert nach: http://www.BerlinOnline.de/berliner-zeitung/wissenschaft/486808.html

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Anmerkungen

[1die leider erst an eben diesem Dienstag, den 27.9. erschien und für viele damit leider zu spät kam

[2Der Eintritt ist frei, um eine Anmeldung per E-Mail an: MPG-Forum@vf-holtzbrinck.de wird gebeten.


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