Die kleine Kolportage vom 29. September hatte die mehrfach vorgetragene Frage, ob es in der Kamera noch mehr Bilder von diesem Abend gäbe.
Nun, da eine Folge "II" immer das Risiko in sich birgt, den in der Ausgabe "I" gesetzten Standard nicht wieder erreichen zu können, war zunächst Skepsis angebracht.
Aber das Betrachten der noch vorliegenden Fotos hat dann doch so viel erneut in Gang gesetzt, dass der Versuch für eine Folge "II" nun doch unternommen werden soll.
Beginnen wir also nochmal mit dem Blick von der "MONOPOL"-Lounge auf die Stände in der Halle 18

und den Verweis auf die in der eigenen Lounge ausgestellte Installation mit den bisher herausgebrachen eigenen Heften [1]:

In Heftmitte der aktuellen Ausgabe tauchen alle neun Titelbilder auf blauem Grund als sogenannte "Liebhaber-Kollektion" erneut.
Sie beziehen sich wie ein "Pendant" auf jene Hängung in einer der Kojen aus eben dieser Halle:

und verweisen damit sogleich wieder auf ein Szenarium, mit dem dieses Arrangement doch wieder Gegenstand eines Heftzitates wird: von der Firma ROLEX, die damit auf ihre Rolle als Sponsor der MENTOR {and} PROTÉGÉ ARTS INITIATIVE werbend aufmerksam macht:

.
Die Zeitschrift kommentiert die Kunst, bewirbt sie und wirbt sogleich mit ihr:
Sie lieben die Kunst
Sie lieben das Leben
Jetzt lieben Sie sich mal selbst!

Ein ähnliches Motiv von "Albrecht Schniders Kopfgeburten" [2] - als eingeklebte Antwortkarte für die Bestellung eines Jahresabos funktionalisiert - fand sich ebenfalls auf einem der Stände in der Halle 18 wieder:

Dieses bewusste Auslassen oder Ausschneiden des Gesichtes erlaubt sowohl dem Leser anzubieten, dieses Portrait mit einem Konterfei auszufüllen.
Es ist aber beim Begehen der Halle spannend mit zu erleben, wie dieses Bild wiederum in sehr direkter Weise mit den auf der anderen Seite gehängten "Vollportraits" korrespondiert - über die Kulturen hinweg und zugleich ihre jeweiligen Grenzen und Stärken herausstellend:

Diese drei wie ein Triptichon gehängten Arbeiten beeindrucken gerade in der Korrespondenz zu den wenigen Portaits, die sich überhaupt noch in dieser Halle finden lassen.
Doch, gewiss, es gibt einige weitere, aber das prägende Element dieses "Sammelsuriums", wie es die "BZ" am 29. September gemeint hatte: ist die Nature Morte.

Es scheint, als wenn selbst der Tot des Menschen [3]in einer noch weiter vorangetreibenen Abstraktion seinem Verschwinden gewichen ist: In der Politik ebenso:

Wie in der Kunst:

So wird der Mensch als Betrachter selbst sogleich unter- und überfordert. Er sucht sich - in all dem Verstörenden und Überraschenden - jene Bilder, die ihm helfen, sich in dieser Welt noch zu "verorten": in dem man ihm sattsam Bekanntes als beschädigt oder beendet vorsetzt und ihn damit glauben lässt, noch etwas bewirken zu können.
In der Politik:

wie in der Kunst:

Aber nur ein einziges Werk bietet diesen - ebenfalls noch extrem abstrakten - Blick auf die Erfüllung seiner Hoffnung nach (s)einer Auferstehung.
Und zwar dieses:

Finis.
WS.