Alle zwei Jahre gibt es einen Extra-Urlaubstag. Das ist normalerweise der erste Presse-Tag der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung und Konferenz, kurz: ILA. In diesem Jahr wurde die Veranstaltung nicht am 16., sondern am 18. Mai besucht, also schon im zeitlichen Jenseits des Eröffnungstrubels und der VIP-verstopften Behelfstoiletten.
Die ILA ist ein Begriff, ja, ein Brand. Und das selbst für diejenigen, die im Englischen von der International Aerospace Exhibition and Conference reden: Und das nicht zuletzt deshalb, weil der Name bereits mit Beginn der ersten Internationalen Luftfahrt-Ausstellung am 10. Juli 1909 eingeführt wurde.
Die erste ILA dauerte gut 100 Tage, bis zum 17. Oktober 1909 und hatte sich damit noch vor der ersten Luftfahrtmesse in Le Bourget (Start: 15.9.1909) als eigenständige und internationale Luftfahrtmesse der Welt etabliert. [1] [2]
Damals war noch Deutsch die dominierende Amtssprache, das Französische die Hauptsprache für den beginnenden Luft-Postverkehr und das Englische war in vielen Fällen noch weniger beliebt als Latein. Heute dagegen wird von der Berlin Air Show gesprochen. Und auf der nächsten Veranstaltung im Jahr 2008 wird es dann bei der Eröffnung der Publikumstage in Anlehnung an das ILA-Kürzel heissen: "I love Airplanes" und das "love" wird durch ein rotes Herz ersetzt worden sein.
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PREISFRAGE: Ob sich bis dahin auch die Zahl der Sterne im Kranz um das ILA-Logo vermehrt haben wird? 11 Sterne plus ein Flugzeug. Welche symbolträchtige Konnotation verbirgt sich denn dahinter? Die Zahl von heute 25 Mitgliedstaaten der europäischen Union kann damit kaum gemeint sein. Oder ist damit einst die Anzahl der Kern-Nato-Mitglieder gemeint gewesen?
WER WEISS RAT?
Und hier eine Abfolge der vier SNAP SHOTS dieses Tages:
I.

Ein Blick auf den Arbeitsplatz, an dem dieser Bericht wegen des schlechten Wetters bereits begonnen wurde: hinten rechts sieht man Herrn Ulf Tegler. Er ist als Service-Provider mit seinen Rechnern und Netzwerken dabei, solange es überhaupt EDV-gestützte Journalisten-Arbeitsplätze gibt: also auf jeden Fall seit Anbeginn der 90er Jahre.
II.

Auch wenn die Anzahl der Miltiärflieger in einer geradezu erdrückenden Mehrheit vertreten war, waren vor allem die Gespräche mit den - inzwischen wieder in die Welt des Business zurückgekehrten - Privatpiloten von Interesse. Schon deshalb, weil der erste Bereich "Dank" einer langen diesbezüglichen Familiengeschichte aus dem eigenen Referenzfeld von vornherein ausgeschlossen war und die Diskussion über den zweiten, privaten Bereich durch einige eigene Erfahrungen als Pilot genährt werden konnte.
Es gäbe, so war zu hören, in Europa kein Land, das mit einer so restriktiven Sicherheitspolitik jegliche Planungssicherheit zu jedem Zeitpunkt aus der Bahn werfen könne, wie Deutschland. Die Kunden, die sich einen Privatflieger leisten würden, könnten es sich entweder nicht mehr leisten, in einem öffentlichen Verkehrmittel zu reisen, oder aber sie müssten sich um fast alles in der Welt einen sonst nicht einzuhaltenden Terminkalender unterordnen. Dennoch könne dieser aber trotz allem fliegerischen Könnens nicht eingehalten werden. "Dank" des zunehmend komplexen und in seinem Ergebnis nicht vorhersehbaren Genehmigungsverfahrens für jeden neuen Flug.
Das eigentliche Drama, so mein Gesprächspartner, seinen nicht nur die Regularien an sich, sondern der Umstand, dass keiner in den Behörden mehr bereit sei, noch in irgendeiner Art und Weise für seine Entscheidung so etwas wie Verantwortung zu übernehmen.
Schon mehr als einmal sei ihm geraten worden, zu prozessieren: Dann hätten nämlich die Richter das Sagen. Und wenn dann eine(r) von ihnen Recht gesprochen habe, dann hätten sie endlich auch eine Verhaltensregel, aufgrund der sie dann auf Grund der nun richterlich festgelegten Richtlinien in Zweifelsfällen auch einmal positiv entscheiden könnten.
So sei der Versuch, auf der ILA so etwas wie "Schnupperflüge" anzubieten, schon im Vorfeld der Bemühungen gescheitert. Das was jeder Verein und jede Schule vor Ort möglich machte, ist hier in Schönefeld und Umgebung unmöglich. Dabei sei es doch gerade die Faszination des Fliegens selber, die ein wesentlicher Antrieb für den Besuch dieser Show darstellen würde. Aber nein: hier würde alles nur Erdenkliche unternommen, um zu Verhindern, anstatt zu "beflügeln".
III.
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Der zunächst an dieser Stelle geplante Beitrag über die Veranstaltung:
ILA GALILEO DAY 06
muss entfallen. Nicht, weil er nicht verfasst wurde, sondern weil die Fagen und Einsichten beim Verfertigen der Hintergedanken beim Schreiben so umfangreich und von polemischer Schärfe waren, dass es angeraten zu sein schien, hierüber zunächst ein wenig die Zeit besänftigend ein-wirken zu lassen: schliesslich wird ja jetzt auch noch nicht wie geplant im nächsten ILA Jahr 2008 gestartet, sondern im Verlauf des Jahres 2011. Und auch nur das, wenn, ja wenn bis dahin alles gut gegangen ist und nicht "die Chinesen" den Europäern einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Denn es ist noch keineswegs ausgemacht, dass die konstitutive technische Integrität des Signals auch mit der Integration der nicht-europäischen Kräfte so wie geplant harmonieren wird. Und: 300 Milliarden Euro ist schliesslich kein "Pappenstiel".
IV.

Und hier die Abfolge der an diesem Tag gestarteten Fluggeräte [3]:
– Ortszeit Flugzeugmuster Austseller
– 11:03 Bannerschlepp mit UL Flight-Design CTSW von Skygraphics
– 11:09 Motorsegler S10-VT der Stemme AG
– 11:16 Rotorway Exec 162 von Rotorway, Dänemark
– 11:22 Transportflugzeug EADS CASA C-295 der Spanish Air Force
– 11:29 Hubschrauber Sikorsky CH-53 des Deutschen Heeres
– 11:36 Geschäftsflugzeug DA-42 Twin Star von Diamond Aircraft, Österreich
– 11:43 Elektromotorsegler E1 Antares von Lange Flugzeugbau
– 11:50 Katastrophenschutzübung mit Beriev Be-200 und Bo-105 vom EMERCOM of Russia
– 12:01 Ultraleichtflugzeug EV 97 Eurostar vom Flugsportzentrum Bautzen
– 12:10 Geschäftsflugzeug Grob G180 SPn Utility Jet von Grob Aerospace
– 12:18 EC Tiger und NH-90 von Eurocopter und NH-Industries
– 13:30 Traditionsflugzeug Messerschmitt M17 der EADS Deutschland
– 13:37 Traditionsflugzeug Messerschmitt Me-262 der Messerschmitt-Stiftung
– 13:46 Traditionsflugzeug Messerschmitt Me-109 G-6 der EADS Deutschland
– 13:54 Verkehrsflugzeuge Airbus A340-642 und A318-122 von Airbus Industries
– 14:14 Jagdflugzeug Eurofighter Typhoon der EADS Deutschland
– 14:24 2x Zlin 526 AFS vom Deutschen Aero Club
– 14:37 Tornado Formation der Deutschen Luftwaffe
– 14:41 6x Jagdflugzeuge Northrop F-5E "Tiger" der Patrouille Suisse
– 15:14 Luftbeweglichkeit der Landstreitkräfte des Deutschen Herres
mit 8x Sikorsky CH-53 und 6x Eurocopter Tiger
– 15:44 Sportflugzeug ACA Super Decathlon von Blue Yonder Aviation, UK
– 15:51 Yak-Formation mit 2x Yak-50 und 2x Yak-52 der Flieger-Revue
– 16:02 Hubschrauber Bo 105 des Deutschen Herres
– 16:09 Acromach S2S mit Ali Öztürk, Türkei
– 16:17 Jagdflugzeug Lockheed Martin F-16 der Royal Netherlands Air Force
– 16:28 Do 24 ATT "Flight of Dreams" der Dornier Technology, Philippinen
– 16:36 Segelkunstflug 3x Lo100 des Synchron-Trios.