... wegen "work-overload" sonst Nichts mehr stattfindet
... einem ein "non disclosure" verbietet im nahen Umfeld der eigenen Arbeit zu schreiben
... das, was die Tagesmedien veröffentlichen, eigentlich "unzitierbar" wird.
Man fasst sich nur noch an den Kopf - und hat dann keine Hand mehr frei zum Schreiben.
Was ist das für eine Berichterstattung, in der man sich - sei es als erster Hauptbeitrag in den ARD-Fernseh-Abend-Nachrichten, oder sei es als d e r Aufmacher einer Zeitung - darüber öffentlichkeitswirksam Gedanken macht:
– um die Wade eines Fussballspielers [1]
– um die Umtriebe eines Braunbären in Bayern [2]
– um das Podcasting einer Politikerin [3].
Also: Nicht, dass dies ein Tag wäre, an dem einem nichts einfiele, über das es wirklich wichtig wäre zu schreiben.
Aber diese Anhäufung von vielsagenden Belanglosigkeiten macht manchmal selbst den noch so verbleibenden aussagekräftigen Gedanken zunichte.

Wie kopflos kann denn diese Zunft überhaupt noch werden, während andere wegen ihrer Wahrheitssuche in den Gefängnissen sitzen - und schlimmer.
Die letzte Meldung dieses Tages: In Berlin wurde die "Fan-Meile" erfolgreich eröffnet. Und sie sei voll mit Menschen. Und die Fahrt mit dem Riesenrad koste 5 Euro...
Selbst diese Binsenwahrheiten sind eigentlich schon selbst-kritisch genug: 10 Mark West, um in paar Minuten mal "richtig abheben" zu können. Was kostet die Freiheit?

Aber die Stadt kann stolz sein. Nachdem immerhin die Berliner Zeitung gerade noch von dem Abschlussbericht über die "Berliner Bankräuber" unwidersprochen hat berichten können, präsentiert sich der Stadtsprecher in den ARD Abendnachrichten mit ganz anderen Meldungen: Ausser der Bereitstellung des Raumes für eine knappe Million habe sie der ganze Fan-Meilen-Rummel nichts gekostet. Alles Andere sei durch Sponsorengelder bezahlt worden.

Ist das wirklich gut so? Leben die Berliner alsbald nur noch in einer ihnen durch die Stadt selbst enteigneten "lease-and-return"-Welt?

Was solls: Schliesslich ist ja das Leben auch "nur geschenkt" - oder?
WS.