CES_08 (II)

VON Julie ColombetZUM Dienstag Letzte Bearbeitung: 15. Januar 2015 um 17 Uhr 59 Minuten

 

Willkommen zur zweiten "Home-Story" über die CES-Veranstaltung in Las Vegas.

I.

Wir eröffnen diesen zweiten Lese-Tag mit dem Zitat aus einer in deutscher Sprache gehaltenen Presseerklärung, in der insbesondere die neuen "Industry Insider Sessions" als ein "Highlight der 2008 International CES" herausgestellt werden.

Besonders herausgehoben werden:
 das Programm “Technology Impact: Five Things Technologists
Don’t Get About Hollywood ” (vom Montag, 7. Januar um 14:30 Uhr)
 das von Gary Shapiro moderierte International Retail PowerPanel, an dem die CEOs von Best Buy Brad Anderson und Circuit City Phil Schoonover teilnehmen werden vom Dienstag, den 8. Januar um
14:30 unr)
 und das Programm: “Technology and Emerging Countries: Advancing
Development Through Technology Investments" (vom Dienstag, den 9. Januar von 9:30 bis 13:00 Unr) mit einer Keynote von Nicholas
Negroponte, dem MIT-Fellow und Gründer des One Laptop Per Child Projekts.

II.

Zunächst aber kommen wir zur traditionellen "ribbon cutting ceremony" und Gary Shapiros Eröffnungsrede, die hier im Wortlaut nachgelesen werden kann und aus der die folgenden Zitate einer besonderen Hervorhebung bedürfen. Denn es wird alsbald klar, dass in dieser Rede weder die neuen Technologien noch die durch sie vermittelten Inhalte im Vordergrund stehen, sondern die politischen, mentalen und kulturellen Grenzen, die sich in dem eigenen Land immer deutlicher als einer Gefährdung für die ganze Industrie abzuzeichnen beginnen: so zumindest macht es G. Shapiro in seiner ungewöhnlichen langen und engagierten Rede deutlich [1] - einer Rede, die trotz oder gerade wegen der internationalen Bedeutung der CES vornehmlich und mit Nachdruck auf US-nationle Belange konzentriert. [2]

 Welcome to the 2008 International CES—where Entertainment, Technology and Business Converge. [...] CES is a destination, a haven and a launch pad for entrepreneurs, investors, innovators and thought leaders.

 Today, we near the end of the beginning of our journey to our digital destiny. In the next 10 years, the entire world will shift away from analog television.
In 406 days, the U.S. will complete the transition to digital television and the sights and sounds of the digital revolution will fill all American homes. Freeing up the analog spectrum will create new services and products that will challenge our imagination, increase our connectivity and take advantage of the wireless Internet.

  Today the average American home contains 25 consumer electronics devices. Imagine a day without your cell phone, PDA, computer or GPS. Imagine an evening without your HDTV, DVR or MP3 player.

 I believe our digital destiny is as inevitable as the discovery of America. But it takes investment, belief and the vision of leaders to reach any goal. More, it takes government policies which promote free trade, innovation and the entrepreneurial spirit. Never before in my career have I been more optimistic about technology as a positive force for society, our economy and the human spirit.

 And never before have I been as concerned that some in our country might hurt our leadership of the digital revolution.
Storm clouds are gathering. After decades of bipartisan support for free trade, we hear thunderous voices in the media, in Congress and even presidential candidates advocating protectionism as a solution to American woes. We see isolationism gaining favor from those who want a wall around this nation.
This is a dangerous and disturbing trend. If followed, it will lead to economic disaster.

 Our national strategy has been to attract the best and brightest from around the world. Many of our best companies like Intel and Qualcomm were created by immigrants.
Indeed, we are a nation founded by immigrants who simply wanted to work hard for a better life for their children. My wife was born in Communist Poland. Her parents were doctors. They escaped to give her a better life – even though it meant they had to learn English to practice medicine here. Because of their sacrifice, my wife is now a surgeon saving thousands of Americans from blindness.
 [3]

 More, our technologies along with free trade share something else in this increasingly divided world. They are blind to religion, blind to sexual orientation, blind to race, national origin and ethnicity and they allow the disabled to succeed alongside those who are not disabled. Trade and technology are remedies for that which divides us. They shatter our differences. They unite us. They offer a shared experience. For those that are less fortunate, free trade and its twin, competition, bring lower prices and increase access to the world of entertainment, education and information.

  America is a great nation. But a great nation does not erect walls. It engages in the world. It welcomes innovation and innovative people. Indeed, the future of our industry, and of our country, depends on our ability to welcome the best and the brightest – not just people – but products. So as you enjoy CES the next few days, take a moment to reflect on the value of free trade – given the climate today, it is not a given.

III.

Wie sich die US-Amerikaner versuchen, über die eigene sie umgebende Wirklichkeit mittels "augmented reality applications" hatte bereits zum Ende seiner Keynote Bill Gates mit einem Laborexperiment auf der Bühne [4] vorgeführt.

Während in seinem Beispiel damit Gebäude und Räulichkeiten in Las Vegas erkundet werden konnten, zeigt der President & Chief Executive Officer der Intel® Corporation, Paul S. Otellini auf seiner Keynote am 7. Januar 2008, wie man sich mittels seines "wireless operated pda"s auch in einer Stadt wie Peking nicht mehr länger ohne Orientierung bewegen muss: mittels einer sowohl sinnoptischen als auch sprachlich simultanen Übersetzung von Mandarin in US-Englisch - und umgekehrt [5].

Die Präsentation kann man sich unter dem folgenden Windows-Media-Player-Link - keiner weiss allerdings wie lange - ansehen:
 http://mfile.akamai.com/10670/wmv/i...

Auch im Verlauf dieser Präsentation wiederholen sich eine Reihe der bereits vorgestellten Themen erneut: vom mobilen Internet über die soziale Bedeutung des Netzes bis hin zur Entwicklung von gemeinsamen virtuellen Räumen der Begegnung. Dabei geht es einmal mehr um die Musik und die erste Live-Aufführung einer virtuellen Garage-Band.

Es ist überhaupt erstaunlich zu sehen, wie wichtig die populäre Musik-Kultur auf der Bühne und im Verlauf dieser Präsentationen präsent ist [6]. Mit Szenarien wie diesen hinterlassen die Akteure auf der Bühne beim Publikum einen nachhaltigen Eindruck, zumal als der Sänger Steve in wenigen Minuten als sein eigener Avatar dupliziert und dann als sein alter ego - "the digital you" - ins Netz gestellt werden kann. [7]

In seinen abschliessenden Bemerkungen macht Paul S. Otellini unmissverständlich klar, dass nach der Auffassung seines Hauses nach der Zeit des Personal PCs nun die Zeit der Personalisierung des Internets angebrochen sei: Selbst der Entertainment-Bereich werde sich mehr und mehr durch user generated content, den eigenen Aufnahmen mit der digitalen Foto- und Video-Kamera erweitern lassen. Und die Personalisierung des Netzes wird sich auch auf viele andere Bereiche ausdehnen: von der Gesundheitsversorgung bis hin zum "e-learning".

Nein, Paul INTEL war nicht als das alter ego von Bill MICROSOFT aufgetreten und doch schien es, dass beide den gleichen Ghostwriter verpflichtet hatten - wahrscheinlich gab es nur noch diesen einen High-Tech-IKT-Drehbuchschreiber, die sich derzeit noch nicht dem Streik der ganzen Gilde angeschlossen hatte... [8]

Anmerkungen

[1Die hier vorgenommenen Heraushebungen stammen vom Herausgeber. WS.

[2Und in sofern ist sie "nichts besser als die IFA in Berlin, in der ebenfalls die nationalen Belange und Befindlichkeiten oft allzu sehr den Blick auf den wahrlich globalen Zusammenhang dieses Geschäftszweiges zu verstellen drohen.

[3Das nachfolgende Foto vom jungen Ehepaar Shapiro wurde mit deren Genehmigung auf der IFA PK des Jahres 2005 im Zusammenhang mit dem 100-Jahre-Jubiläum von Las Vegas aufgenommen und ihnen zur Kenntnis zugesandt worden.

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

[4Siehe: CES_08 (I)

[5Vorausgesetzt: es gibt überall mobiles Interent, am besten natürlich per WiMAX-Technologie eingespeist - WiMAX steht für "Worldwide Interoperability for Microwave Access" - und genügend Energie zum Betrieb des neuen Gadgets.

[6Selbst dann, wenn der hier präsentierte Sänger vielleicht erfolgreich sein mag - aber nicht gerade wegen seiner besonders ausgeprägten Tonkunst - und selbst dann, wenn sich der Intel-Chef trotz vielfacher Ermutigungen nicht dazu bewegen lässt, zu seinem eigenen Musik-Video-Avatar als Live-Sänger vor dem Publikum Punkte zu sammeln...

[7Als die Präsentation der neuen Big-Stage- Entwicklung vorbei ist und ihr Promoter Jonathan die Bühne verlässt, ruft ihm Steve nach "I want some stock of your company".

[8Selbst die Tagesschau hatte an diesem Tag in ihren 8-Uhr-Nachrichten dieses Thema im Zusammenhang mit den Golden Globes mit ins Programm gebracht.

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

(Still aus APTN 2008)
Dieser Beitrag kann bei Interesse als Video-File im H.264 Format unter der folgenden Adresse heruntergeladen werden:
 http://streaming.tagesschau.de/bb/redirect.lsc?content=download&media=http&stream=tagesschau/podcast/TV-20080108-2033-4501.h264.mp4


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