Genau heute, vor 75 Jahren, wurde auf der 10. Funkausstellung in Berlin der "Volksempfänger" erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Dazu Katja Barton in "Markt und Medien" im Deutschlandfunk an dem diesem Termin vorangegangenen Samstag:
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/... [1]
Und heute: Michael Langer im "Kalenderblatt" des Deutschlandfunk:
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/... [2]
Wer mehr über die Hintergründe und den Einsatz dieses Gerätes wissen will, dem sei ein Blick auf Phil’s Old Radios -Seite empfohlen. Und einen Einblick ins Schaltbild und die Liste der Ersatzteile gibt: http://www.r-a-d-i-o-s.de/ve/ve1.html.
Dass ein Sender wie der Deutschlandfunk dieses Thema gleich zweimal anpackt: Nein, das ist kein Fall für den Rechnungshof. Und das ist auch kein Beispiel für mangelnde Koordinierung [3]. Ein solches Datum kann man gar nicht oft genug wieder in das öffentliche Bewusstsein heben [4].
Darauf, dass dieses "wording" bis heute seine Attraktivität nicht verloren hat, haben wir ja bereits an anderer Stelle - Siehe: MEDIA MARKT: "Wir sind für’s Volk" - aufmerksam gemacht.
Es wird interessant sein zu fragen, ob ein solches Datum auch mit der Frage nach der Zukunft des Rundfunks etwas zu tun hat.
Der SWR-Intendant Boudgoust - ab 2009 auch für 2 Jahre ARD-Vorsitzender - hat auf Fragen von Frank Krause am 8. August in den Stuttgarter Nachrichten gesagt:
– Traditionelle Medien wie Fernsehen und Radio verbinden sich mit dem Internet zu einem neuen Multi-Medium. Darauf müssen wir uns einstellen, denn alles muss ohne zusätzlichen finanziellen Aufwand bewerkstelligt werden.
– Mir schwebt vor allem vor, dass wir die internen Prozesse beschleunigen. Die ARD ist eine föderale Einrichtung, der Vorsitzende hat eine Koordinierungsfunktion. Wir müssen aber schneller werden in unseren Entscheidungen und Ballast über Bord werfen.
– Die ARD ist nicht verkrustet, aber die Entscheidungen um uns herum fallen schneller als früher. Wir haben es mit globalen Entwicklungen zu tun. Ein Beispiel ist das Phänomen YouTube. Vor zwei, drei Jahren hätte kein Mensch erwartet, dass dieses Portal eine so große Anziehungskraft entwickelt. Jetzt müssen wir schnell entscheiden, ob wir dort vertreten sein wollen, und wenn Ja, unter welchen Bedingungen das geschehen soll. Die Frage ist doch: Lassen wir es zu, dass unsere Programme von dritter Seite dort eingestellt werden - oder wollen wir Einfluss darauf haben? [...] Junge Menschen nutzen dieses Angebot und sind begeistert. Wenn wir also jüngere Leute erreichen wollen, müssen wir auf diesen Plattformen vertreten sein. Aber wir wollen in ein ordentliches Umfeld, das nicht werbedominiert ist. Und wir wollen sicher stellen, dass wir ein Mitspracherecht haben. Unter diesen Bedingungen bin ich zu einem Unterportal der ARD bereit.
Ist "Das Internet" also der "Volksempfänger" von Morgen? Angeblich soll ja im Verlauf des Programms der Medienwoche 2008 in Berlin-Brandenburg darauf eine Antwort gefunden werden...