Gutenberg ist tot...

VON Dr. Wolf SiegertZUM Montag Letzte Bearbeitung: 15. Januar 2015 um 22 Uhr 31 Minuten

 

... sagte heute der Verleger Dirk Ippen in Velauf der "Hintergrund"-Sendung des Deutschlandfunks
" Suche nach einem neuen Geschäftsmodell.
Deutschlands Tageszeitungen in der Krise
"
von Brigitte Baetz, die mit einem WAZ-O-Ton wie folgt beginnt:

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

 [1]

Dirk Ippen: "Wir leben durch das Internet in einer Zeit des gewaltigen Umbruches: Gutenberg ist tot und das alte Gutenberg-System mit den Massenmedien - einer schreibt und druckt und Millionen lesen es oder einer filmt und sendet und Millionen hören es passiv, das ist vorbei. Wir haben es jetzt mit Nutzern zu tun, die wissen, dass sie zu jeder Zeit an jedem Ort alles, was sie wissen wollen, holen können übers Netz. Und damit müssen wir fertig werden und darauf müssen wir uns einstellen."

Es ist gut und interessant, dass der Sender dieses Thema nicht nur einmal, sondern immer wieder aufgreift und so auch eine gewisse Entwicklung in der Diskussion zu erkennen ist. Denn das Ippen-Zitat zeigt, dass das Rad des klassischen Zeitungs-Konsums nicht mehr zurück gedreht werden kann: zwei Drittel aller Deutschen über 60 lesen heute noch Zeitung, aber nur noch ein Drittel der Deutschen unter 30, so die Forsa-Aussagen im Auftrag von Cicero.

Am 10. Juli des Jahres 2008 wurde ein Gespräch von Liane von Billerbeck mit Hans Leyendecker, Journalist von der "Süddeutschen Zeitung" gesendet, in dem er zur Zukunft der Printmedien befragt wurde. Und sein im Zusammenhang mit dieser Sendung vorgestelltes Bild sieht in etwas so aus:

"Es wird ein ganz anderer Markt sein, glaube ich. Das, was man in unserem Beruf Crossmedia nennt, das heißt, es wird Zeitungen geben, daneben wird es Online-Dienste geben, daneben wird es Bebildertes geben, dann wird möglicherweise auch mit dem Handy etwas machen können. Man kann das in Amerika sehen. Ich war neulich in den USA und habe gesehen, wie Kollegen für ganz unterschiedliche Bereiche arbeiten. Sie machen zunächst die Internetfassung und dann die Printfassung, dazwischen Rundfunkkommentar oder, wenn der Sender wie dieser in Chicago auch die Möglichkeit hat, auch ein Fernsehstück. Also es wird sich im Berufsbild selbst eine Menge verändern."