DJV-Delegierten-versammlung. Der Kommentar

VON Dr. Wolf SiegertZUM Mittwoch Letzte Bearbeitung: 9. November 2009 um 18 Uhr 47 Minuten

 

Verehrte Kolleginnen und Kollegen,
liebe Gäste und Delegierte,
liebe Freunde,

ERSTENS

Wir - die Delegierten der Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten - tagen heute und und in den folgenden Tagen in einem Hotel, respektive "Convention Center", das vorgibt, das Grösste seiner Art in Europa zu sein.

Ist diese Gewerkschaft auch - und zugleich - der grösste europäische Berufsverband seiner Art? Selbst wenn dem so wäre, Grösse allein ist allein noch keine Ausweis für Potenzial und Qualität.

Nun ist es eine knifflige Position, gleichzeitig als Vorstand und Delegierter und als zur Berichterstattung akkreditierter Journalist diesem Verbandstag beizuwohnen.

Aber nachdem zur Eröffnung der Veranstaltung keine einzige Bewegtbildkamera zu sehen und kein einziger Reporter, drängt sich die Frage auf, in welchem Licht des öffentlichen Interesses diese Veranstaltung noch stehen wird.

Wir werden also abwarten müssen ob der Bundesverband auf seiner Webseite www.djv.de im Anschluss dieser Versammlung eine solches Presse-Clipping angeboten wird oder nicht.

ZWEITENS

Warum waren die Vorhänge am Sonntag verschlossen: damit wir die Mauerteile nicht zu sehen bekommen, die hier außerhalb dieses Gebäudes zur Erinnerung an den Fall der Mauer auf- und ausgestellt worden sind?

Warum haben wir uns zur Festveranstaltung anlässlich des 60jährigen Jubiläums ein Streichquartett eingeladen, das unwillentlich uns zeigt, was passiert, wen man zu spät kommt und dafür vom Protokoll bestraft wird.

Als Vortragender mit der längsten Redezeit wird Kabarettist eingeladen, der in seinem melancholisch komprimiertem Jammer uns diese Welt vorzuführen bemüht ist, ohne dass dieses sich in irgend einer Weise auf die Herausforderungen unseres Berufstandes bezieht?

Warum müssen wir uns hier in einem Veranstaltungsbunker versammeln, der mit Zimmerpreisen glänzt, die für eine Reihe der Kolleginnen und Kollegen finanziell nicht tragbar sind?

DRITTENS

[wird fortgesetzt]