D21 Standardisierungs-Konferenz

VON Dr. Wolf SiegertZUM Montag Letzte Bearbeitung: 16. Januar 2015 um 12 Uhr 47 Minuten

 

Heute findet die 7. Standardisierungskonferenz der Initiative D21 im Konferenzzentrum des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin statt.

Informationen über den Verlauf der Veranstaltung finden sich unter:

www.initiatived21.de/wp-content/uploads/2010/10/D21-Kongress-2010-Agenda-Draft-7_short.pdf

Hier das Programm sowie einige Eintragungen, die im Verlauf der Tagung direkt aus dem Tageszentrum an dieser Stelle eingetragen wurden. [1]

11:00 – 11:15 Begrüßung und Einführung
 Michael Grözinger,
Microsoft Deutschland GmbH,
Projektleiter D21-eGovernment Standards

MG. macht auf das neue erweiterte Aufgabenspektrum der öffentlichen Verwaltung aufmerksam: Bürgernähe, Transparenz, Informationsoptimierung.

In Zukunft solle man sich auf neue Technologien konzentrieren, wie sie von den Smartphones vorgehalten werden, und wie sie auf Facebook und Twitter praktiziert werden. Wichtig sei auch die Virtualiserung und Automatisierung von Rechenzentrum, Stichwort: Cloud Computing. Damit aber bekommen auch die Fragen des Datenschutzes eine ganz neue Bedeutung, zumal die Rechenzentren längst nicht mehr alle auf deutschem / europäischen Boden stehen. Und was ist mit den digitalen Identitäten? Und was mit den "single-sign-on"? Und was mit dem "Safe-System" für den neuen Personalauweis?

Damit stehen der öffentlichen Hand neue Aufgaben und Herausforderungen bevor. Im Bereich der Standardisierung sei viel geleistet worden. Aber es fehlen hier noch die ausreichenden Praxiserfahrungen. Qualitäts- und Konsens-prozesse können hier noch erweitert und verbessert werden. Damit können die Aufgaben der Nachhaltigkeit und Bürgerorientierung noch besser erreicht werden.

Die zukünftigen Anforderungen der IKT erfordern diese Standards schon heute. Und hier kann diese Projektgruppe ein Plattform zum Informationsaustausch bereitstellen.

11:15 – 11:30 Grußwort des Bundesministeriums für Wirtschaft
und Technologie
angekündigt: Staatssekretär Dr. Bernd Pfaffenbach,
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
 Stefan Schnorr

Zunächst werden nochmals die Zahlen vorgetragen, die den "Innovationstreiber IKT" besonders auszeichnen. Auch in all den Exportgütern steckt viel IKT, und in vielen Fällen maassgeschneiderte IKT.

Seiner Aussage steht Deutschland heute auf Platz vier und ist damit schon in den letzten Jahren um zwei Plätze nach vorne gerückt. Die IKT-Strategie Deutschland 2015 wird nochmals vorgetragen, mit der Nennung der Schwerpunkte wie: Cloud Computing, Digitale Netze, Verbraucherschutz und: "die Stärkung von Aus und Weiterbildung mit den neuen Medien".

Offene Standards und Interoperabilität sind dabei ein wichtiger Faktor. Dazu gibt es schwer Schwerpunkte:
— Testzentren schaffen
— Internetportal schaffen
— Know-How-Transfer, auch in andere Staaten
— rechtliche Rahmenbedingungen setzen.

11:30 - 11:50 Standardisierung aus europäischer Sicht
Michel Catinat, DG Enterprise and Industry
(angefragt)
entfällt

11:50 - 12:10 Standards für Wirtschaft und Verwaltung -
Beitrag der formalen Standardisierung
 Oliver Tuszik, DIN e.V.

Ist das Deutsche Institut für Normung wirklich die einzige Institution der Selbstverwaltung der Wirtschaft.
Jeder, wirklich jeder Bürger kann einen solchen Antrag auf Normung stellen und muss von dieser Einrichtung aufgegriffen werden.
Diese Disksusion ist öffentlich und muss am Ende im Konsens verabschiedet werden (nicht zu verwechseln mit Einstimmigkeit)

ISO 26000 (Corporate Social Responsibility) soll - seit 2001 diskutiert und seit 2004 als Diskussion in Gang gesetzt - zu einer eigenen ISO Norm werden. Und als 2009 ein erstes Draft publiziert werden gab es in der Deutschen Wirtschaft ein "Heftiges Erwachen".

Darauf haben einigen Unternehmen begonnen, diesen Zertifizierungsgedanken aufzugreifen, aber die bis dahin gesetzten Themen konnten damit nicht mehr grundsätzlich beeinflusst werden.

Nein, die Norm steht der Innovation nicht im Weg, sondern nur über die Normierung kann eine Innovation auch in den Markt gebracht werden.

Will dieser Prozess offen geführt werden, dann bedarf das seiner Zeit, aber andererseits sind die Innovationszyklen der IKT immer kürzer und es gibt immer mehr propietäre Standards.

Um diesem Thema zu begegnen wurde der DIN-SPEC-Standard [2] einrichtet, der in Prinzip nach 3 Jahren eine Umsetzung bis in den Markt ermöglicht.

"Cloud Computing" ist ohne Standards nicht realisierbar. Hier einige exemplarische Fragen:

"Wie bringe ich Amazon Web Servies und Microsoft Office 365 mit meinem Bürgerportal zusammen?

Der IT-aus-der-Steckdose bedarf eines öffentlichen Standards, der noch in keiner Weise garantiert ist. Und dieser kann nur im internationalen Rahmen gesetzt werden.

12:10 – 12:30 Standardisierung aus Sicht der Wirtschaft
 Sascha Höcherl, Software AG

SH verweist eingangs auf ein Reihe von Studien, in denen die Staaten gemessen werden, allen voran die der Vereinten Nationen. Und in diesen steigt Deutschland in das hintere Mittelfeld ab. [3]. Warum?

— "in den 20 Kriterien der Bemessung gibt es immer noch eine Menge Ausreisser nach unten"
— "junge Staaten aus Osteuropa ziehen mit einer unglaublichen Geschwindigkeit an uns vorbei"

Mit der Kenkompetenz des Engineering kann Deutschland in diesem Umfeld nicht ausreichend punkten. Und hier soll deutlich nachgebessert werden. Denn andere Länder sind bereits heute in der Lage, die wichtigsten 20 Bürgerdienste online anzubieten und nutzbar zu machen.

Daher:
— Die Benchmarkgremien und deren Kriterien sollen besser verstanden, verändert und verbessert werden
— Der Zulieferprozess zu diesen Gremien soll verbessert werden
— Deutschland muss im e-Government-Bereich deutlich besser werden.

Themen wie Authentifizierung im Netz können derzeit aktiv nach vorne gebracht werden. Aber der neue Personalausweis und die D-Mail sind eher low hanging fruits. Es muss auch an die mittel- und langfristigen Aufgaben gedacht werden.

Wie wäre es, wenn der Staat als der wichtigste Referenzkunde zur Verfügung stünde? Und wie wäre es, wenn sich die Länderanwendungen einem nationalen Wettbewerb stellen würden.

Also zum Abschluss: ein Aufruf zu mehr Sportlichkeit in diesem Bereich.

12:30 – 14:00 Mittagessen und Gespräche

Hiernach ein Überblick über den weiteren Verlauf der Begegnung und die Themen der Arbeitsgruppen, ohne dass darüber inhaltlich noch im Detail berichtet werden würde:


14:00 -16:00 Arbeitsgruppen I
Moderation / Impulsreferate

Arbeitsgruppe Nr. 1 : IT-Governance in Deutschland und der EU
Moderation: Marcel Boffo, Ministerium des Innern
und für Sport Rheinland-Pfalz

Arbeitsgruppe Nr. 2 : XÖV - wie geht es mit der Standardisierung
weiter?
Moderation: Martin Fuhrmann, Ministerium
des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz

Arbeitsgruppe Nr. 3 : Personenstandswesen
Moderation: Dr. Werner Rotzoll, DVZ Datenverarbeitungszentrum
Mecklenburg-Vorpommern

Arbeitsgruppe Nr. 4 : Anwendung von IT-Sicherheitsmanagementsystemen
(ISMS) in der öffentlichen Verwaltung
/ Normung im Bereich Datenschutz
Moderation: Cord Wischhöfer, DIN e.V.

VITAKOArbeitsgruppe Thema: Strategischer Nutzen von Standards
für kommunale IT-Dienstleister
Moderation: Dr. Michael Neubauer, Citkomm
und VITAKO

16:00-16:30 Kaffeepause und Gespräche

16.30 -18.30 Arbeitsgruppen II Moderation / Impulsreferate

Arbeitsgruppe Nr. 5: Sichere Identität in der öffentlichen Verwaltung
(national und international): Der neue
Personalausweis
Moderation: Thomas Walloschke, Fujitsu
Technology Solutions GmbH

Arbeitsgruppe Nr. 6 : Einheitlicher Datenaustausch zwischen
Wirtschaft und Verwaltung
Moderation: Dr. Roland Wirth, AWV

Arbeitsgruppe Nr. 7 : Elektronische Vorgangsbearbeitung
Moderation: Dr. Norbert Niemeier, accenture

Arbeitsgruppe Nr. 8 : IT Service Management - Neue Anforderungen
für übergreifende Kooperationen
Moderation: Herr Dr. Oldag, Herr Lacher

19:00 – 22:00 Gemeinsames Abendessen und Gespräche

Und hier noch gleich zur Info eine Übersicht über den weiteren Verlauf am Folgetag:

9.00 – 9.15 Begrüßung und Einführung Michael Grözinger
Microsoft Deutschland GmbH, Projektleiter D21-eGovernment Standards

9.15 – 9.40 Die eGovernment-Strategie des Bundes
 Erwin Schwärzer, Bundesministerium des Innern (angefragt)

9:40 - 10.00 Standardisierung aus Sicht der IT-Dienstleister:
Erfahrungen und Forderungen
 Dr. Marianne Wulff, VITAKO

10.00 -10.20 Standardisierung – Beitrag für eGovernment
 Mario Wendt, National Standards Officer, Microsoft Deutschland GmbH

10.30 – 12.30 Arbeitsgruppen III Moderation / Impulsreferate

Arbeitsgruppe Nr. 9 : Mobile eGovernment
Moderation: Hans-Jürgen Friebe, CitKomm

Arbeitsgruppe Nr. 10 : Geodaten Standardisierung
Moderation: Wolfgang Naujokat, ESG

Arbeitsgruppe Nr. 11 : IT in der Justiz
Moderation: Jürgen Ehrmann, Justizministerium
Baden-Württemberg

Arbeitsgruppe Nr. 12 : Cloud Computing in der öffentlichen
Verwaltung
Moderation: Linda Strick, FRAUNHOFER Fokus

ab 12:30 Uhr Ausklang bei einem Imbiss

Anmerkungen

[1Ein W-Lan war nicht bereitgestellt. Aber die UMTS-PCMCIA-Karte tat ihren Dienst.

[2PAS, FB, CWA, Vomorm

[3Eines der Benchmark-Kriterien ist die Frage der Verfügbarkeit der Dienste. Hier steht Deutschland auf Platz 15 von 30.


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