Nachdem kurz nach den Berliner Wahlen schon von den PIRATEN die Rede war, soll heute ein Zeitungs-Zitat zur aktuellen Entwicklung und Lage der CDU kurz vorgestellt werden.
Denn in einer Zeitungs-Nachlese vom 1. November 2011 findet sich im Berliner Tagesspiegel ein Beitrag von Antje Sirleschtov - aufgefallen war sie am Tag zuvor durch ihren Bericht über die 56-Milliarden-Euro-Panne, die nicht einmal von Aufsichtsgremien der bundeseigenen - und damit UNSERER - Bank bemerkt und dann nach der Enthüllung allein dem inzwischen vom Bundesverfassungsgericht gestoppten, aus den Mitgliedern des Haushaltsausschusses rekrutierten 9-köpfigen parlamentarischen Sondergremiums bekannt gemacht worden war - Online gestellt ab 10:33 Uhr - in dem sie die Lage der Christlich Demokratischen Union in Deutschland wie folgt auf den Punkt bringt (und das, ohne von der CDU als einer "Umfallerpartei" zu sprechen):
"Christdemokrat zu sein kann hingegen wahrlich nicht leicht sein. Erst galt Atomkraft als sicher, sauber und preiswert. Dann, nach Fukushima, war das alles nichts mehr wert. Genauso wie die allgemeine Wehrpflicht und das dreigliedrige Schulsystem. Und nun heißt es für die Partei von Friedrich Merz und Roland Koch, sich flugs auch noch zum Mindestlohn zu bekennen. Wo bleiben da die christdemokratischen Werte, wo verlässliche Parteitradition, und wer soll bei all dem überhaupt noch mitkommen?"
Es ist in den letzten Tagen und Wochen viel - vielleicht auch viel zu viel - von dem weiter schwindenden Vertrauen der Bevölkerung in das Image der Banker gesprochen und geschrieben worden - und die FAS wurde am letzten Sonntag sogar mit einem Zeitungsausriss zu diesem Punkt live in einer Talkshow zitiert. Was aber in der medialen Berichterstattung in Zukunft viel mehr an Bedeutung gewinnen könnte, ist die Frage nach der Errosion der Glaubwürdigkeit DER Institutionen von Staat und Kirche, von DEN Parteien, von DEM Papst.
All das wird hier - ja gerade hier - in einem Umfeld zur Sprache gebracht, in dem es immer wieder um die Bedeutung und das Umfeld der sogenannten "neuen" Medien und der Digitalisierung geht.
Und dabei ist nicht nur von den gravierenden technischen Veränderungen im gesamten IKT-Sektor die Rede gewesen, sondern auch davon, von welch nachhaltigen Folgen dieser Wandel für die Wertediskussion war - und noch sein wird.
Das Zerbrechen eines Zeit- und Raum-Kontinuums - gerade dadurch ausgelöst, dass wir uns jetzt scheinbar frei und ohne jede Grenzen durch die im Digitalen repräsentierte Welt bewegen können - das Aufgeben des Linearen zu Gunsten des binären Fragments, der Sieg des Fraktalen über die Geschichte... all das und noch viel mehr erforderte mehr denn je Kräfte, Persönlichkeiten und Institutionen, die Orientierung anbieten, die sich mit ihren Angeboten sinnstiftend einbringen könnten. Und denen die Chance vergönnt wäre, auch angenommen zu werden.
Warten wir es ab: der nächste IT-Gipfel kommt bestimmt. Und beobachten wir gut, welche Schlussfolgerungen aus diesem besonderen Spannungsverhältnis gezogen und - am 6. Dezember 2011 in München [1] auch öffentlich zur Diskussion gestellt werden werden.