CeBIT 2013 Preview: Auf der Suche nach der Zukunft

VON Dr. Wolf SiegertZUM Freitag Letzte Bearbeitung: 2. März 2013 um 20 Uhr 44 Minuten

 

.

Für den 10. September 2012 hatte der hpc in Hamburg angekündigt:

"Exklusive Ankündigung des CeBIT Topthemas 2013 im hightech presseclub
Montag, 10. September 2012, 20.00 Uhr, Hamburg Hafencity

Managing Trust war das Motto der diesjährigen CeBIT.
Auch im kommenden Jahr steht die weltweit wichtigste Veranstaltung der digitalen Industrie wieder unter einem zentralen Thema.
Wie dieses lautet und was sich dahinter verbirgt, verrät Ihnen CeBIT-Vorstand Frank Pörschmann am 10. September 2012 ganz exklusiv im hightech presseclub.

Nutzen Sie die Chance exklusiv und aus erster Hand Hintergründe und Einzelheiten über das neue Motto der CeBIT zu erfahren und mit dem CeBIT-Chef zu diskutieren bzw. Neues über die kommende CeBIT zu erfahren."

Da es nach wie vor keinen Kontakt mehr zu diesen Kollegen gibt - nachdem sie die IRIS Media von dem Besuch ihrer Veranstaltungen kategorisch ausgeschlossen hatten - wurde auf indirektem Wege versucht zu erfahren, was an diesem Abend gesagt wurde. Denn die Exklusivität dieser Veranstaltung besteht offensichtlich darin, dass diese in keiner Weise im Nachgang öffentlich dokumentiert wird. [1]

..

Unter Eingabe des Titels der Veranstaltung wurden bei der google-Suche gleich auf Platz 3 der folgende Beitrag angezeigt:

 Nachruf: Die CeBIT (* 1986, + ca. 2013)
Geschrieben am 1 März 2011 von Gerhard Bauer

"Wer es bisher noch nicht gemerkt hat: Die CeBIT ist tot. Was im Jahr 1986 begonnen hat, wird voraussichtlich 2013 oder 2014 enden. [...]
Das Problem der CeBIT: Von der ersten Messe 1986 bis etwa 2005 gab es keine ernstzunehmende Konkurrenz. Mittlerweile braucht aber niemand mehr die Messe, weil man jede Information über neue Produkte und Dienstleistungen in sekundenschnelle im Internet abrufen kann. Ohne Zeitverlust, ohne Übernachtungskosten und hundert Prozent recherchetauglich."

...

Ganz im Gegensatz dazu die vollmundigen Ansagen aus der Pressestelle des Hauses:

 "Leitthema der CeBIT 2013
CeBIT 2013 steht unter dem Leitthema "Shareconomy"

"Shareconomy" beschreibt die Veränderung des gesellschaftlichen Verständnisses vom Haben zum Teilen. [...]
Nach der Cloud-Technologie im Jahr 2011 und dem Thema Managing Trust 2012 rückt die CeBIT im kommenden Jahr die "Shareconomy" in den Mittelpunkt. Cloud-Anwendungen setzen sich immer stärker durch, Nutzer haben Vertrauen gefasst - nun rückt die CeBIT als weltweit wichtigste Veranstaltung der digitalen Wirtschaft das Teilen und gemeinsame Nutzen von Wissen, Ressourcen und Erfahrungen als neue Formen der Zusammenarbeit ins Zentrum."

....

Auf der Seite des auf diesem Wege erstmals geöffneten innovations reports finden sich im Nachgang zu dieser Erklärung vom 10. September schon am 11. September 2012 eine Reihe von
 "Statements aus der Hightech-Branche zu "Shareconomy":

Karl-Heinz Streibich, Vorstandsvorsitzender der Software AG:
"Die Welt verfügt über ein unerschöpfliches Reservoir an Wissen und Erfahrung. Der Siegeszug der Social Media im privaten Umfeld zeigt, dass das Teilen von Informationen heutzutage ein wichtiges Bedürfnis und auch eine Notwendigkeit ist. Unser Anspruch ist es, diese Wirklichkeit im Unternehmensumfeld mit Hilfe der Informationstechnologie abzubilden, zu optimieren und damit die Voraussetzung für hocheffiziente Unternehmensnetzwerke zu schaffen, in denen Kunden, Partner, Lieferanten und Mitarbeiter ohne Beschränkungen kollaborieren können."

Martina Koederitz, Vorsitzende der Geschäftsführung der IBM Deutschland:
"Das Motto der CeBIT 2013 greift die Entwicklung der Vernetzung und neuen Offenheit in ihren unterschiedlichen Facetten auf." Das bestätigt auch die aktuelle IBM CEO-Studie 2012 nach einer Befragung von 1 700 CEOs weltweit. Vor dem Hintergrund der weiter abnehmenden Fertigungstiefe der Unternehmen, so ein weiteres Ergebnis der Studie, werden Innovations- und Produktionspartnerschaften immer wichtiger. Dazu gehört auch das Teilen von Wissen und Erfahrungen sowie eine gemeinsam genutzte Infrastruktur und Software. "Smarte Informationstechnologie unterstützt Unternehmen dabei, diese Entwicklung für nachhaltiges Wachstum zu nutzen. Sie fördert -und ermöglicht teilweise auch erstmals -Zusammenarbeit und Transparenz", fasst Koederitz zusammen.

Claus-Peter Unterberger, Chief Marketing Officer, Fujitsu Technology Solutions:
"In einer sich immer mehr vernetzenden Welt ist es maßgeblich, dass Unternehmen unabhängig von ihrer Größe am Puls der Zeit bleiben. Nur wer jederzeit Informationen hat, weitergibt und verarbeiten kann, ist langfristig wettbewerbsfähig. Mit innovativen Infrastruktur- und Business-Lösungen versetzen wir unsere Kunden in die Lage, Teil der shareconomy zu sein und maßgeblich mit zu beeinflussen."

Eckhard Schwarzer, Mitglied des Vorstands der DATEV eG, Nürnberg:
"Das Schwerpunktthema Shareconomy bedeutet für uns vor allem elektronisch gestütztes Teamwork über Unternehmensgrenzen hinweg. Mithilfe durchgängig digitaler Prozesse lassen sich reibungslose Abläufe zwischen Kooperationspartnern etablieren -beispielsweise in der Cloud. Auf Basis der DATEV-Lösungen kann das Team aus Unternehmer und Steuerberater die etwa um das Rechnungswesen anfallenden Aufgaben flexibel aufteilen, von einer gemeinsamen Datenhaltung profitieren und so die Effizienz steigern. Wie so eine übergreifende Prozesskette funktioniert, zeigen wir auf der CeBIT."

Dr. Winfried Materna, Geschäftsführender Gesellschafter, MATERNA GmbH:
"Wir befinden uns in einer spannenden Zeit, die umfassende Veränderungen für die gesamte Arbeitswelt, aber auch für uns als IT-Dienstleister hervorbringt. Die zunehmende Mobilität und Vernetzung der Mitarbeiter bieten Chancen für eine neue, Web-basierte Zusammenarbeit, die für alle profitabel ist. Am Arbeitsplatz der Zukunft bearbeiten Mitarbeiter Prozesse über das mobile Internet, stellen Informationen bereit und tauschen ihr Wissen über alle Grenzen hinweg aus. Mobile Endgeräte, rollenbasierte Portale, Social Media-Komponenten und virtuelle Systeme spielen dabei eine große Rolle. Die Herausforderung für die IT-Branche liegt darin, den Innovationsprozess im Sinne der Shareconomy durch Web-basierte Technologien sowie die Integration neuer Social-Media-Tools und mobiler Endgeräte zu unterstützen."

Martin Kinne, General Manager Deutschland und Geschäftsführer der Siemens Enterprise Communications GmbH & Co. KG:
"Informationen sicher verteilen -das ist unsere Kernkompetenz. Für uns müssen Kommunikationslösungen die Bedürfnisse der modernen Gesellschaft widerspiegeln, wirtschaftlich sein und Spaß machen. Als Anbieter und Anwender zukunftsfähiger Unified Communications leben wir ’Shareconomy’ selbst und pflegen diese Philosophie weltweit im Umgang mit unseren Kollegen, Kunden und Partnern."

JP Rangaswami, Chief Scientist bei salesforce.com:
"Ob Autos, Werkzeuge oder eben die IT -Menschen öffnen sich immer mehr für Sharing-Konzepte. Ob sich hier ein langsamer Bedeutungsverlust von Eigentum und Status abzeichnet, wird sich zeigen. Offenbar machen sich Menschen aber tiefergehend Gedanken über die Nutzung von Ressourcen. Und Fakt ist: Wer teilt, spart Geld. Wenn die Sharing-Economy dies erfolgreich vermitteln kann, hat ¿Teilen statt Kaufen` rosige Geschäftsaussichten. Sharing-Unternehmen haben Vernetzung in ihrer DNA, sie kommunizieren mit Kunden, Partnern und Mitarbeitern auf völlig neue Art und Weise. Mein Motto für die CeBIT 2013 ist: Sharing is the future and business is connected."

.....

Damit ist das Thema gesetzt.
Und damit auch die CeBIT?

Eine Antwort dazu wird in diesem Jahr nicht vor Ort eingeholt werden können, sondern ausschliesslich aus solchen Quellen kondensiert, die Online oder durch die Medien bereitgestellt werden. Eine gute Gelegenheit, die Behauptungen von Herrn Bauer aufs Exempel zu überprüfen.

Anmerkungen

[1Ausser mit einem Foto, das auf der hier als Link zitierten homepage zu finden ist:

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

 An dieser Stelle wird der Text von 8042 Zeichen mit folgender VG Wort Zählmarke erfasst:
f398bae978dd478d94109951c7cd1b03